07.09.2022 Ausgabe: 6/22

GEMEINSAM. VIEL. ERREICHT. - 30 Jahre in elf Punkten

30. Deutscher Verwaltertag – 30 Jahre, in denen viel passiert ist. Digitalisierung im Arbeitsalltag, Optimierung der Prozesse, Gesetzesnovellen, Entwicklung von Geschäftsfeldern, WEG-Reform – alles Themen, die die Branche bewegt haben und mit immer neuen Aspekten auch noch heute bewegen. Folgende ausgewählte Meilensteine aus den vergangenen 30 Jahren Deutscher Verwaltertag verdienen besondere Aufmerksamkeit:

1 Entwicklung in Zahlen
Von 350 teilnehmenden Immobilienverwalterinnen und -verwaltern sowie 41 Ausstellern im Jahr 2010 hat sich der Deutsche Verwaltertag, der seit 2011 in Berlin stattfindet, zur größten Fachveranstaltung der Immobilienbranche entwickelt. Heute nehmen rund 1.000 Verwalterinnen und Verwalter sowie mehr als 100 Fachaussteller teil.

2 Redner
Eine Wertschätzung für den Kongress sind die hochrangigen Persönlichkeiten, die im Laufe der letzten Jahre als Impulsgeber auf dem Verwaltertag zu Gast gewesen sind: Christian Lindner als Bundesvorsitzender der FDP, Dr. Marco Buschmann, heute Bundesminister der Justiz, Dr. Gregor Gysi als Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag, Ralph Brinkhaus als Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Florian Pronold (SPD) als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Enak Ferlemann (CDU) als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Gunter Adler als Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit oder Michael Odenwald, heutiger Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, sind nur einige davon.

3 Ausbau des Fachprogramms
Mittlerweile finden über 20 Vorträge, Fachforen, Panels und Podiumsdiskussionen an zwei Tagen statt. Moderne Kommunikationsmittel wie Event-Apps und Abstimmungstools sowie Working-Areas runden das fachliche Konzept ab.

4 Alles nicht so ernst
Der Verwaltertag war immer auch ein Anlass zum Feiern. Neben fachlichen Inhalten und Fortbildungsaspekten ist der Gala-Abend jedes Jahr etwas Besonderes – speziell im Gedächtnis geblieben sind die Feiern, die mit Humor begonnen haben: Django Asyl, Olaf Schubert und zuletzt Paul Panzer haben für etwas anderen Input und hervorragende Stimmung gesorgt!

5 Ausblick 2022
Zum 30-jährigen Bestehen des Verwaltertags wird Klara Geywitz (SPD), Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, die aktuellen Fragen der Branche beleuchten: Wie können 400.000 neue Wohnungen pro Jahr gebaut werden? Wann kommt der Sanierungsfahrplan für Wohnungseigentümer? Welcher Weg führt zu preiswerter Sonnenenergie für Wohnungseigentümergemeinschaften, und hilft das neue Klimaschutz-Sofortprogramm? Der Kongress soll dazu genutzt werden, den Antworten auf diese Fragen gemeinsam ein Stück näher zu kommen.

6 Digitalisierung
Im Bereich der Verwaltungssoftware für den Verwalteralltag existieren mittlerweile viele gute Lösungen, die gerne und effektiv in der Praxis Anwendung finden. Die Einführung reiner Online-Eigentümerversammlungen betreffend besteht dagegen weiterhin Handlungsbedarf: Ein Gesetzentwurf für Wohnungseigentümergemeinschaften wird vorbereitet, doch die in Aussicht gestellte Einstimmigkeit bei der Beschlussfassung geht komplett an der Praxis vorbei.

7 Klimaneutraler Gebäudebestand
Hier ist der Wille des Gesetzgebers deutlich: Bis 2045 soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein. Der Weg dahin ist aber noch weit, fehlende Beschlüsse aus der Pandemiezeit sowie immens gestiegene Preise und fehlende Fachkräfte bremsen Sanierungen aus. Ohne staatliche Anreize, Erleichterungen und zielgerichtete Förderung wird hier wenig in Bewegung kommen.

8 Nachhaltige Energieversorgung
Gerade in Zeiten, in denen die Energieversorgung nicht mehr sicher scheint und die Preise stark steigen, muss sich beim Thema nachhaltige Versorgung von Gebäuden mit erneuerbaren Energien etwas tun. Aber bei Lösungen wie eigenem Photovoltaik-Strom für Eigentümergemeinschaften geht es nur in kleinen Schritten voran. Noch stehen dem Ausbau steuerliche Hemmnisse und bürokratische Hürden im Weg.

9 Professionalisierung des Immobilienverwalters
Die Professionalisierung der Branche schreitet voran: Die Berufsbezeichnung Wohnimmobilienverwalter ist gesetz­lich verankert und eine Berufszugangsregelung eingeführt. Immobilienverwalter sind heute auch Immobilienmanager treuhänderischen Vermögens. Mit der Reform des Wohnungs-eigentumsgesetzes wurde daher auch die Zertifizierung der Tätigkeit eingeführt. Die gemeinsam mit den VDIV-Landesverbänden gegründete WBThek sowie zahlreiche Weiterbil­dungsangebote sorgen für hohe Weiterbildungsstandards der VDIV-Mitgliedsunternehmen.

10 E-Mobilität & private Ladeinfrastruktur
Was als Zukunft der Mobilität gilt, stockt derzeit noch. Der Ausbau kann Aufschwung nehmen durch klare, besser finan­ziell ausgestattete Förderprogramme, Anreize oder Prämien für Eigentümergemeinschaften nach Abschluss einer voll­ständig durchgeführten energetischen bzw. klimaneutra­len Sanierung, die beispielsweise auch das Installieren einer Ladesäule beinhaltet.

11 Förderung von Wohneigentum
Die Wohnungs- und Baupolitik steckt in einem Dilemma: Es soll mehr Wohnraum geschaffen werden, das wird nor­mativ unterstützt. Aber Bauen und Sanieren ist so teuer wie seit 50 Jahren nicht, Material und Fachkräfte sind kaum verfügbar, Zinsen steigen, Energiekosten gehen durch die Decke. Bessere Förderprogramme, sowohl für die Schaf­fung von Wohnraum als auch den Erwerb zur Selbstnut­zung, sind zwingend erforderlich.

Vdiv, Redaktion

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