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Was für modulare und vernetzte Schließsysteme spricht
Wie wir in Zukunft wohnen wollen, ist eine der großen Fragen, mit denen sich neben Forschung und Wissenschaft auch die Wohnungswirtschaft intensiv beschäftigt. Die Digitalisierung und weitere übergreifende Themen bringen neue Herausforderungen für Baugenossenschaften, Objektbetreiber und Immobilienkonzerne mit sich, u. a. das zunehmende Alter der Bevölkerung, das Wachstum der Städte, der Klimawandel und die Notwendigkeit der Flexibilisierung. Der Anspruch an den Wohnkomfort steigt, und zugleich müssen auch große Wohnanlagen möglichst einfach zu verwalten sein. Damit rücken zukunftsfähige Sicherheitskonzepte und Schließlösungen in den Fokus.
Wo für viele private Bauherren die Ausstattung ihres Wohneigentums mit smarter und digitaler Sicherheitstechnik schon selbstverständlich ist, müssen Investoren und Bautr äger viele Anforderungen erfüllen, u. a. die der Mieter, der Verwaltung, Dienstleister, Zusteller und der Müllabfuhr. Bei Renovierung und Sanierung kommt oft die Scheu vor hohen Kosten hinzu, selbst wenn die Verantwortlichen die Investition in zeitgemäße Sicherheitstechnik für notwendig erachten. In der Folge sind Türzylinder in Mietwohnungen nicht selten bereits über 30 Jahre alt, und die gesamte Schließtechnologie ist veraltet. Dabei wären Maßnahmen, die den Gebrauchswert einer Mietsache nachhaltig erhöhen, nach § 555b Nr. 4 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) auf die Mieten umlagefähig.
Der nachträgliche Einbau bzw. die Modernisierung ist mit vielen der heute verfügbaren Sicherheitsprodukte weit weniger aufwendig als vielfach angenommen und in der Regel ohne große Installationen und Umbauten möglich. In diesem Kontext gehört modularen, mechatronischen oder rein elektronischen Sicherheitslösungen die Zukunft. Sie sind zuverlässig, sicher und einfach zu bedienen. Letzteres ist besonders wichtig, denn vor dem Hintergrund der Barrierefreiheit muss moderne Schließtechnik für alle Nutzer selbsterklärend, komfortabel und einfach sein. § 4 des Behin-dertengleichstellungsgesetzes (BGG) definiert bauliche Anlagen als barrierefrei, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind.
Die Verwendung modular aufgebauter Sicherheitslösungen ermöglicht außerdem den schnellen und unkomplizierten Ersatz, was den Wartungs- und Verwaltungsaufwand im Regelbetrieb einer Wohnanlage deutlich verringert. Spezialanbieter von Schließ- und Sicherheitslösungen rund um die Tür achten zusätzlich darauf, dass sich das verfügbare Portfolio an Komponenten für unterschiedliche Bauformen und individuelle Ansprüche eignet. Wichtig für Verantwortliche in der Wohnungswirtschaft ist vor allem, dass multifunktional einzusetzende Schließanlagen und Türschließer den Anforderungen und Bauvorschriften für Brandschutz-, Rettungs- und Fluchtwegtechnik entsprechen. Auch die Möglichkeit, die einzelnen Systemkomponenten in eine vollständig digitale und smarte Gebäudesteuerung zu integrieren, gewinnt an Bedeutung.
Ein System, das hohe Anforderungen an Sicherheit, Flexibilität und einfache Bedienung erfüllt, ist beispielsweise das mechatronische Schließanlagensystem CLIQ® von Assa Abloy. Es zeichnet sich durch seine kompakte Bauform, markantes Design sowie robuste, langlebige und sichere Komponenten aus, die elektronisch und mechanisch in einem sind. Zylinder und Schlüssel haben jeweils einen integrierten Chip, bieten aber dennoch die gewohnten mechanischen Sicherheitsfunktionen. Die Stromversorgung erfolgt über eine Standardbatterie im Schlüssel, die den Zylinder bei Kontakt mit Energie versorgt. Weil somit weder Türen noch Komponenten verkabelt werden müssen, ist der Zeitaufwand für die Installation gering. Eine solche vollständig skalierbare Anlage eignet sich für kleinere Wohnobjekte ebenso wie für Schließlösungen mit vielen Tausenden Zylindern und zudem für Modernisierungsmaßnahmen.
Für jeden Schlüssel können individuelle Zugangsberechtigungen vergeben, gelöscht oder geändert werden mit einem Programmierschlüssel und über die entsprechende Software, mit der sich detaillierte Gebäudepläne darstellen, Mieterdaten im- und exportieren, Nutzergruppen programmieren und Zutrittsrechte erteilen lassen. Die Verwaltung von Wohnobjekten ist damit lokal, dezentral und mobil möglich und entspricht wegen der Zertifizierung nach DIN EN ISO/IEC 27001 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Eingangsbereiche und Brandschutztüren erfordern meist eigene Lösungen. Zu den hier einsetzbaren multifunktionalen Türschließsys-temen gehören bei Assa Abloy beispielsweise barrierefreie Türschließer, die sich durch Be-gehkomfort und leichte Bedienbarkeit auszeichnen. Auch für schnelles, sicheres und vor allem leises Schließen von Türen gibt es eigene Technologien, etwa für den Bereich Rettungswege und Fluchttüren: Erstmalig eignet sich ein Sicherheits-Türschließer mit integrierter Flucht-türverriegelung speziell auch für Eingangstüren in Mehrfamilienhäusern. Da die Entriegelung über einen elektrischen Li-neartüröffner von der Zargenseite aus erfolgt, ist er einfacher nachzurüsten als gängige Motorschlösser. Der Elektroanschluss ist nur in der Zarge erforderlich, eine Verkabelung der Tür nicht notwendig. Obwohl so ausgestattete Türen von außen grundsätzlich verschlossen sind, lassen sie sich bei Gefahr und im „Normalbetrieb“ jederzeit von innen ohne Schlüssel öffnen, zusätzlich aber auch über die Gegensprechanlage oder ein Zutrittskontrollsystem.
Business Development Manager Multi-Residential, Assa Abloy Sicherheitstechnik GmbH