23.08.2021 Ausgabe: 5/21

Lebensverlängernde Maßnahme - Wie man Stahlbeton nachhaltig vor Korrosion schützt.

Nichts hält für die Ewigkeit – noch nicht einmal Beton. Jedes Bauwerk ist enormen Umweltbelastungen ausgesetzt. Verunreinigung durch Luft und Wasser, Kontakt mit aggressiven Substanzen sowie der natürliche Alterungsprozess verursachen oftmals gravierende Schäden, die es rechtzeitig zu beheben gilt. Denn korrodierender Bewehrungsstahl, abplatzender Beton und starke Verschmutzungen beeinträchtigen nicht nur den Gesamteindruck beispielsweise von Parkhäusern, die Korrosion der Bewehrung und Betonschädigungen gefährden zudem auch die Gebäudestatik ernsthaft.

Für die Lebensdauer von Brücken, Tiefgaragen, Parkhäusern und Ingenieurbauwerken ist die Abdichtung zum Schutz vor Chloriden deshalb von entscheidender Bedeutung. Insbesondere die Wiederherstellung und dauerhafte Wahrung der vor Korrosion schützenden Eigenschaften des Betons stehen dabei im Fokus der auf entsprechende Verfahren spezialisierten Unternehmen.

Verlässlicher Korrosionsschutz
An Stahlbetonbauten stellt die Korrosion des Verbundwerkstoffs Beton eins der größten Probleme dar. Kurz nach der Fertigstellung eines Bauwerks ist die Stahlbewehrung durch die hohe Alkalität des Beton-Porenwassers geschützt, wodurch sich an der Stahloberfläche eine dünne, aber sehr dichte Oxidschicht bildet. Durch den Eintrag von tausalzhaltigem Wasser oder aufgrund von Karbonatisierung, bedingt durch CO2-haltige Luft, wird diese Oxidschicht jedoch geschwächt. Ein Verfahren, mit dem diese Verschleißerscheinungen effektiv unterbunden werden können, ist der sogenannte Kathodische Korrosionsschutz (KKS). Er sichert die Bewehrung in Stahlbetonbauwerken und schützt langfristig vor auftretender Korrosion. Dabei wird ein elektrischer Gleichstrom auf die zu schützende Metallstruktur geleitet. Der Korrosionsschutz entsteht durch den rein physikalischen Vorgang der kathodischen Polarisation. Sie verhindert, dass sich Metall­ionen aus der Bewehrung im Beton lösen, sich das Metall also zersetzt. KKS hat sich als effektive Methode bewährt: Es muss deutlich weniger mit Chlorid belasteter Beton entfernt werden, und über eingebaute Sensoren lässt sich die Wirkung des elektrochemischen Verfahrens und der Zustand der Bewehrung stetig überwachen.

KKS ist eins der Verfahren, auf das sich die Geiger Unternehmensgruppe neben konventionellen Instandsetzungsmaßnahmen seit Jahren spezialisiert hat. Bauherren bietet es sowohl wirtschaftliche als auch baubetriebliche Vorteile, denn der energetische Aufwand ist gering, es erfordert nur minimale Eingriffe ins Bauwerk, was den Einbau meist bei laufendem Betrieb ermöglicht.

Bild 1: Wie neu: Die Tiefgarage der Stuttgarter Liederhalle wurde 2020 umfassend saniert.

Bild 2: Nachhaltig: Der flächige Einbau eines kathodischen Korrosionsschutzes schützt den Stahl im Beton langfristig durch elektrischen Gleichstrom.

Fotos: © Geigergruppe


Neulinger, Alwin

Niederlassungsleiter Geiger Bauwerksanierung, eines der vielfältigen Geschäftsfelder der Geiger Unternehmensgruppe mit 50 Standorten im deutschen und europäischen Raum.
www.geigergruppe.de