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22.01.2021 Ausgabe: 8/20
Der Zuspruch zu alternativen Bezahlverfahren für Mietzahlungen steigt anteilig im Vergleich zu Überweisung und Lastschrift von 8 auf 13 Prozent. Beim Abschluss eines neuen Mietverhältnisses besteht mit 33 Prozent ein signifikantes Interesse an Kautionsbürgschaften. Vermieter und Wohnungsunternehmen sind gefordert, ihren Kunden künftig mehr individuelle und digitale Lösungen anzubieten.
Mieter in Deutschland wünschen immer häufiger digitale und individuelle Lösungen für organisatorische Abläufe im Mietverhältnis. Das haben zwei bundesweite, repräsentative Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Aareal Bank ergeben. Dabei gewinnt nicht nur mit rund 33 Prozent der Wunsch nach kürzeren und direkteren Kommunikationswegen an Bedeutung, sondern auch der Wunsch nach mehr Flexibilität und individuelleren Zahlungsmöglichkeiten für Miet- und Kautionszahlungen.
Zahlungsdienstleister nehmen zu
Befragt nach der bevorzugten Form der Mietzahlung, liegen Lastschriftverfahren mit rund 48 Prozent und die konventionelle Überweisung mit 44 Prozent aktuell noch nah beieinander. Auch künftig werden sie bei Mietzahlungen wohl überwiegen. Trotzdem ist eine Tendenz zur stärkeren Diversifikation von Zahlungsmöglichkeiten ablesbar. Alternative Zahlungsdienstleister wie Apple Pay, Barzahlen, PayPal oder auch die Kreditkartenanbieter gewinnen nach Einschätzung der Umfrageteilnehmer an Bedeutung und machen in Summe rund 13 Prozent der künftigen Alternativen für den Zahlungsverkehr aus. Im Vergleich zu heute mit rund acht Prozent entspricht dies einem deutlichen Zuwachs.
Besonderen Nachholbedarf sehen die Befragten bei der Kautionsverwaltung. Der Erhebung zufolge interessieren sich rund 33 Prozent der Befragten für eine Kautionsbürgschaft als Alternative zur gängigen Barkaution. Jeder Vierte (rund 24 Prozent) ist zudem noch nicht auf Barkaution oder Bürgschaft festgelegt. Nur 43 Prozent der Befragten ziehen aktuell noch die Barkaution vor. Ein Trend, auf den Vermieter und Wohnungswirtschaft reagieren können, indem sie für die Kautionshinterlegung zusätzliche Möglichkeiten anbieten.
Die Ergebnisse zeigen, dass Vermieter und Wohnungsunternehmen das Potenzial zur Optimierung grundlegender Prozesse im Vermietungsalltag noch nicht vollumfänglich ausschöpfen. Um dem Wunsch nach alternativen Zahlungsarten und Kautionslösungen in Zukunft gerecht zu werden, sollten Vermieter und Wohnungsunternehmen ihre Prozesse erweitern und die Integration innovativer Lösungen in die bestehenden Systeme ermöglichen. Wer heute damit beginnt, sich auf die zukünftigen Bedürfnisse der Mieter einzustellen, profitiert nicht nur von schlankeren Prozessen, sondern hat auch zufriedenere Mieter.
Foto: © Aareal Bank; © Pasuwan / Shutterstock.com
Managing Director der plusForta GmbH, einer Tochter der Aareal Bank AG