13.10.2020 Ausgabe: 6/20

Sesam öffnet sich - Eine neue Kooperation macht Schlüsselübergaben überflüssig.

Das Problem mit der Schlüsselübergabe, damit Handwerker, Wartungsunternehmen oder Haustechniker ihren Auftrag im Gebäude ausführen können, ist hinreichend bekannt. Findet sie nicht statt, kann die Störung nicht behoben, die Reparatur nicht ausgeführt, ein neuer Termin muss vereinbart werden.

Um diesem Dilemma zu entgehen, haben sich Simplifa, PropTech-Unternehmen für digitales Aufzugmanagement, und KIWI.KI, Hersteller schlüsselloser Zugangssysteme, zusammengetan. Gemeinsam bieten sie Immobilienverwaltungen eine Lösung an, mit der die Simplifa-Aufzuggutachter über das digitale Schließsystem von KIWI Zugang zum Gebäude und zu den Technikräumen erhalten und dann mit der Simplifa-360+TDD-App die Begehung und Prüfung der Aufzuganlagen dokumentieren.

Zugang per App
In der Umsetzung wird die KIWI-App, mit der die Türen zu den benötigten Räumen geöffnet werden können, in die von Simplifa entwickelte App 360+TDD integriert, sodass die Techniker die für sie notwendigen Türen bequem und sicher vom Smartphone aus öffnen können. Zutrittsberechtigungen und der begrenzte Zeitraum dafür werden vorab von der Verwaltung oder dem Eigentümer im KIWI-Portal, einer Online-Plattform, per Mausklick festgelegt. Alternativ ist es auch möglich, über die App den KIWI-Safe zu öffnen, der sich meist im Eingangsbereich von Gebäuden befindet. Dieser Safe beinhaltet die passenden analogen Schlüssel aus Metall, mit denen dann die Keller- oder Maschinenraumtüren aufgeschlossen werden können.

Zugangs- und Aufzugmanagement aus einer Hand
Das gemeinsame Angebot ist für Kunden beider Unternehmen ohne große organisatorische Hürden umsetzbar. Dazu wird in bestehende Verträge lediglich ein Passus zur Dienstleistung des jeweiligen Partners aufgenommen. Zusätzliche Verträge müssen nicht neu aufgesetzt und verhandelt werden. Als Zugabe gibt es ebenfalls für jeden Kunden, der das gemeinsame Angebot bucht, das erste digitale Türschloss gratis.Für die Wohnungswirtschaft ist die Kooperation der beiden Unternehmen von Vorteil: Der Aufwand fürs Schlüsselmanagement inklusive der Verwaltung von Schlüsselschränken oder ganzen Schlüsselräumen entfällt, genau wie Schlüsselübergaben durch die Verwaltung oder den Hausmeister. Techniker erhalten kontrollierten Zugang zu den relevanten Räumlichkeiten ohne Leerfahrten oder Wartezeiten vor Ort. Das bedeutet für alle Beteiligten weniger Zeit, Aufwand und Kosten.

Auf dem Weg zum Smart Building
Digitalisierung, Vernetzung und Künstliche Intelligenz verändern die Gebäudetechnik immens. Zukünftig werden ganzheitliche Konzepte anstelle von Einzellösungen für die Gebäudebewirtschaftung immer relevanter. Integrierte Lösungen, die in neuen und bestehenden Immobilien anwendbar sind, sind Meilensteine auf dem Weg zum Smart Building. Die Zusammenarbeit der beiden PropTechs funktioniert deshalb so reibungslos, weil beide Systeme mittels einer offenen API, also einer offenen technischen Schnittstelle, miteinander verknüpft sind. So können Simplifa-Techniker mit ihrer App +360 auch KIWI-Türen öffnen und müssen nicht auf die KIWI-App zurückgreifen. Vom Vorteil der offenen API profitieren auch KIWI-Kunden: KIWI kann z. B. in bereits vorhandene ERP-Systeme eingebunden werden, sodass Verwaltungsmitarbeiter KIWI-Türen mit ihrem gewohnten Programm verwalten können – die doppelte Datenpflege entfällt.

Foto: © Blackboard / Shutterstock.com


Busse, Ludwig Von

Mitgründer und CEO der Simplifa GmbH