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22.04.2022 Ausgabe: vdivDIGITAL 2022
In kaum einer anderen Branche hat sich der Erstkontakt zum potenziellen Kunden so stark in das Internet verlagert wie in der Immobilienwirtschaft. Mieter und Käufer finden Anzeigen in Onlineportalen oder auf Social-Media-Plattformen. Auch Immobilienverwalter treffen auf Facebook, Twitter und Co. potenzielle Kunden. Bei der Nutzung von sozialen Netzwerken steht die Branche jedoch noch am Anfang. Dabei verspricht dieses Medium bei der richtigen Nutzung enormen Erfolg.
Laut der Social-Media-Management-Plattform Hootsuite sind deutschlandweit 66 Millionen Menschen in sozialen Netzwerken vertreten. Das entspricht knapp 79 Prozent der Gesamtbevölkerung. Im Durchschnitt verbringen die Nutzer knapp 1,5 Stunden täglich in den sozialen Medien. Kein Wunder, denn der Mensch ist ein soziales Wesen. Es ist ihm ein Urbedürfnis, zu kommunizieren und sich auszutauschen. Seit Aufkommen des Internets hat sich die Kommunikation in Online-Netzwerke wie Facebook, Twitter, Instagram und Co. verlagert. Sie zeichnen sich durch eine hohe Interaktion zwischen Personen aus: Sender und Empfänger treten in den direkten Dialog und suchen aktiv nach Informationen. Für Immobilienverwalter ein idealer Ort, um mit Kunden in Kontakt zu treten, denn: Die Botschaft muss zum Kunden, nicht der Kunde zur Botschaft. Und dieser ist heute vorwiegend im Social Web anzutreffen.
Warum sich ein Social-Media-Profil lohnt
Mit Social Media können vielfältige Ziele erreicht werden. Zum einen eignen sich die einzelnen Plattformen hervorragend als Vertriebskanäle, denn auch Eigentümer von Immobilien zählen zu den Facebook- oder Twitternutzern. Des Weiteren kann die eigene Marke ausgebaut und das Image gestärkt werden. Zeitgemäße und direkte Kommunikation hilft bei der Pflege einer intensiven Kundenbeziehung. Mit einer eigenen Präsenz in Social Media können Unternehmen selbst den Dialog eröffnen und gestalten, was über sie gesprochen wird. Denn eines ist sicher: Im Internet spricht jeder über jeden. Ein Beispiel sind die Bewertungen auf der Unternehmensseite bei Google. Immobilienverwalter, die selbst auf Social Media aktiv sind, bekommen so ein Stück Kontrolle zurück. Auch wenn es nicht immer gelingt, jeden zufriedenzustellen, so können Unternehmen wenigstens ihre Sicht der Dinge verdeutlichen. Auch bei der Herausforderung Fachkräftemangel lohnt sich ein Blick in die sozialen Netzwerke. Plattformen wie Xing oder LinkedIn haben sich auf das Pflegen und Verwalten von beruflichen Kontakten spezialisiert und sind häufig die erste Anlaufstelle von Fachkräften, die eine neue berufliche Herausforderung suchen.
Wohin mit den Inhalten?
32 Millionen aktive Nutzer pro Monat allein in Deutschland: Unternehmen treffen bei Facebook auf das größte Publikum. Die Plattform eignet sich besonders zum Teilen von Bildern, Videoclips, Texten und interessanten Links. Terminankündigungen und Gewinnspiele sind hier ebenfalls an der richtigen Stelle. Auf der Mikroblogging-Plattform Twitter werden vor allem kurze, aktuelle Nachrichten veröffentlicht. Aber auch Bilder, Videos und Links zu weiterführenden Texten. Auf Instagram finden Nutzer hauptsächlich inspirierende und motivierende Inhalte in Form von Bildern und Videos. Hier lässt sich beispielsweise der Fortschritt eines Bauprojekts in qualitativen Bildern dokumentieren. Das Thema Recruiting ist bei Xing und LinkedIn am besten aufgehoben. Immobilienverwalter sollten beim Bespielen der Kanäle darauf achten, nicht überall die gleichen Themen anzusprechen. Es ist jedoch sinnvoll, mehrere Kanäle zu belegen und die Inhalte miteinander zu verknüpfen, um möglichst viele Kontaktpunkte mit den Zielgruppen zu haben.
So sind Sie erfolgreich in Social Media
Eine Social-Media-Strategie ist bereits die halbe Miete. Dafür müssen zunächst Ziele und Zielgruppen definiert, geeignete Kanäle identifiziert und Inhalte festgelegt werden. Besonders wichtig sind die Ressourcen- und Redaktionsplanung, denn Kommunikation in sozialen Medien ist ein kontinuierlicher Prozess, für den Budget und Personal bereitgestellt werden müssen. Auch das Community Management, also der regelmäßige Austausch mit der Followerschaft, sollte nicht vernachlässigt werden. Follower, die zum Diskutieren eingeladen werden und dann keine Antwort erhalten, verlieren schnell das Interesse, was wiederum der Reichweite schadet. Und: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Veröffentlichungen sollten also einer gewissen Struktur und Regelmäßigkeit folgen. Jedes Immobilienverwaltungs-unternehmen muss hier seine eigenen Erfahrungen machen und mithilfe von Monitoring-Tools die besten Zeiten, Aktivitäten und Themen identifizieren. Letztere müssen vor allem eins sein: aktuell. Für all diese Schritte ist Fach- und Sachverstand notwendig. Sind diese im eigenen Unternehmen nicht ausreichend vorhanden, sollte ein Profi mit an Bord geholt werden.
Geschäftsführer der PresseCompany GmbH