Ein aktuelles Beispiel auf der Unternehmerplattform LinkedIn, in dem ein ERP-Hersteller eine schnelle Migration verspricht und dabei sogar das Produktlogo des Wettbewerbs abbildet zeigt, wie derzeit bewusst mit der Unsicherheit auf dem Markt gespielt wird. „Sich selbst zu erhöhen, indem man andere kleinmacht, ist eine wenig sachdienliche Herangehensweise“, macht DOMUS-CEO Stephanie Kreuzpaintner ihren Standpunkt klar. „Stattdessen ist es unsere Aufgabe, als Teil der Branche aktiv für mehr Beständigkeit und Vertrauen in unsere Unternehmen und Produkte zu sorgen“.
Es sei völlig nachvollziehbar, dass die derzeitige Marktlage so Manchen dazu verleite, auf das große Geschäft zu hoffen, so die DOMUS-Chefin. Doch eine zusätzliche Verunsicherung auf dem Markt sei zum einen nicht im Interesse der Softwareanbieter und zum anderen schon gar nicht im Interesse der Verwalter.
Verantwortung aller Beteiligten in herausfordernden Zeiten
Angesichts der aktuellen Entwicklungen appelliert Kreuzpaintner an die Verantwortung eines jeden Unternehmens: „Verunsicherte Immobilienverwalter brauchen keine destruktiven Wettbewerbsstrategien, sondern neben Zuversicht und Orientierung in erster Linie praktische Lösungen. Daher liege die Aufgabe eines jedes Anbieters darin, Vertrauen aufzubauen – sowohl in die eigene Leistungsfähigkeit als auch in die Zukunft der Branche. In der Hoffnung auf schnell verdientes Geld Versprechungen zu machen, die letzten Endes nicht erfüllt werden, schlägt in die gleiche Kerbe“, so die Digitalisierungsexpertin weiter. Nur eine weitsichtige und praxisnahe Produktentwicklung könne dazu beitragen, verlorenes Vertrauen in die Branche zurückzugewinnen.
Ein Appell für Fairness und Professionalität
Ein offener Schlagabtausch – beispielsweise im Rahmen einer Podiumsdiskussion – auf fachlicher Ebene oder die ein oder andere augenzwinkernde Kampagne sei das eine. „Klappern gehört zum Handwerk“, weiß die DOMUS-Chefin. „Mit Negativ-Kampagnen, Böswilligkeiten oder gar Rufschädigungen sägen wir aber an genau dem Ast, auf dem wir sitzen“, so Kreuzpaintners Überzeugung.
„Unsere Branche braucht keine gegenseitigen Schuldzuweisungen, sondern einen konstruktiven Wettbewerb, der von Respekt und Professionalität geprägt ist. Unternehmen sollten daher stets darauf bedacht sein, nicht nur die besten Lösungen zu entwickeln, sondern auch einen Beitrag zur Stabilität und Weiterentwicklung der gesamten Branche zu leisten“, so Kreuzpaintner.
Vertrauen als Schlüssel zur Zukunft
Innerhalb der Verwaltungsbranche ist Vertrauen ein wichtiges Gut – sei es im Umgang zwischen jeder Verwaltung und ihren Kunden oder auch als Basis der Zusammenarbeit mit Dritten. Daher hängt ihre Zukunftssicherheit nicht nur von den rein technologischen Fortschritten ab, sondern nicht zuletzt von der Vertrauensbasis aller Beteiligten.
„Man stelle sich vor, Verwalter würden beispielsweise bei der Ausschreibung für die Vergabe einer neuen WEG so agieren“, bringt es Kreuzpaintner auf den Punkt. „Ein Wettbewerber würde den anderen wechselseitig möglichst öffentlichkeitswirksam bloßstellen, ihn diskreditieren und ihm die fachliche Kompetenz absprechen. Meinen Sie, einer dieser Verwalter bekäme den Zuschlag? Nach dem Motto: ‚Der am wenigsten Beschimpfte wird genommen? Oder gar der, der am lautesten schreit? Das wird sicher kein Kriterium sein.‘“
Ein fairer Umgang sei auch und gerade in der Verwaltungsbranche unerlässlich: mit Kunden, Mitarbeitern oder eben auch dem Wettbewerb. „Zudem bin ich mir sicher, dass sich letzten Endes stets die Qualität der Produkte bewährt – das beweist DOMUS seit inzwischen 50 Jahren“, so die DOMUS-Chefin mit einem Augenzwinkern.
Stephanie Kreuzpaintner,
CEO DOMUS Software AG