Symbolbild Verwaltervergütung VDIV Deutschland

Verwaltervergütung für Immobilienverwalter

Herausforderungen und notwendige Anpassungen

Immobilienverwaltung: Steigende Anforderungen, stagnierende Vergütungen


In den letzten Jahren hat sich das Berufsbild der Hausverwaltungen erheblich verändert. Neue Aufgabenfelder, steigende Kundenanforderungen und eine angespannte Personalsituation prägen den Alltag. Trotz eines boomenden Marktes bleiben die Honorare der Verwalter auf einem unzureichenden Niveau. 

Ausführliche Infos und Zahlen zur Verwaltervergütung finden Sie im VDIV-Branchenbarometer 2025
 

Entwicklung der WEG-Verwaltervergütung


Die Verwaltung von Wohnungseigentumsgemeinschaften (WEG) erfordert zunehmend eine höhere Fachkompetenz und umfangreichere Dienstleistungen. Für das Jahr 2024 planen Verwaltungen (laut dem Branchenbarometer 2024) eine Anhebung der Regelsätze bei neuen WEG-Objekten um 10,4 Prozent und in Bestandsobjekten durchschnittlich um 12,6 Prozent. Insbesondere bei kleineren Objekten mit bis zu zehn Einheiten ist eine Erhöhung um 16,4 Prozent vorgesehen. Dieser Anstieg reicht jedoch nicht aus, um die gestiegenen Kosten für qualifiziertes Personal und Digitalisierung zu decken.
 

Mietverwaltung: Kaum Anpassungen trotz hoher Nachfrage


Im Bereich der Mietverwaltung bleiben die Vergütungssätze nahezu unverändert. 2023 sank der durchschnittliche Regelsatz leicht auf 26,74 Euro pro Einheit und Monat (laut dem Branchenbarometer 2024). Diese stagnierende Entwicklung ist vor allem auf die angespannte Lage am Mietmarkt zurückzuführen. Für neue Mietobjekte im Jahr 2024 wird ein Anstieg der Regelsätze um 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und sogar 18,5 Prozent im Vergleich zu den Bestandsobjekten erwartet. 
 

Zusatzleistungen: Unterschätztes Potenzial


Die Sondervergütung für Zusatzleistungen lag 2023 bei durchschnittlich 6,1 Prozent des Umsatzes und soll (laut dem Branchenbarometer 2024) auf 6,5 Prozent steigen. Dennoch schöpfen viele Immobilienverwaltungen dieses Potenzial nicht vollständig aus. Besonders bei großen Unternehmen sind die Erstellung von Bescheinigungen für energetische Maßnahmen und die Abwicklung von Versicherungsschäden als neue variabel vergütete Leistungen vorgesehen. Kleinere Unternehmen planen, die Baubetreuung und Umlaufbeschlüsse erstmals gesondert abzurechnen.
 

Zukunft der Verwaltervergütung: Dringender Handlungsbedarf


Angesichts der wachsenden Anforderungen und Kosten müssen Immobilienverwaltungen ihre Vergütungsmodelle überdenken. Niedrige Honorare sind nicht mehr tragbar, da sie den notwendigen Wandel in der Branche behindern. Ohne angemessene Bezahlung können weder qualifizierte Fachkräfte gewonnen noch die Anforderungen an Digitalisierung und gesetzliche Vorgaben erfüllt werden. Die Immobilienverwaltungsbranche steht hier vor großen Herausforderungen. Es ist unerlässlich, eine Vergütungsstruktur zu etablieren, die der erbrachten Leistung gerecht wird und gleichzeitig die zukünftigen Entwicklungen in der Branche unterstützt. Nur so können Immobilienverwaltungen in einem sich wandelnden Markt erfolgreich bestehen.
 

Bildnachweis

Header: _onephoto©stock.adobe.com