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550.000 Wohnungen fehlen: Wohneigentum bleibt Wunsch vieler Mieter – aber unbezahlbar für die Mehrheit

Deutschland steht vor einer massiven Wohnungsnot. Laut einer neuen Studie fehlen 550.000 Wohnungen, insbesondere im bezahlbaren Segment. Experten fordern ein milliardenschweres Bauprogramm, um den Wohnungsmarkt zu stabilisieren und sozialen Sprengstoff zu entschärfen. Denn 67 Prozent der Mieter wünschen sich Wohneigentum, können es aber nicht finanzieren.

Die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt verschärft sich weiter. Laut einer Studie des Pestel-Instituts fehlen in Deutschland aktuell über 550.000 Wohnungen – mit steigender Tendenz. Besonders betroffen sind Großstädte, wo die Nachfrage das Angebot bei Weitem übersteigt. Die Bundesregierung hatte das Ziel, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen – doch realistisch sind aktuell nur 230.000 Fertigstellungen.

Viele Mieter wünschen sich Wohneigentum, doch in Zeiten von Wohnungsnot, hohen Preise und Finanzierungshürden ist das meist unerreichbar. Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des Immobilienverbands Deutschland (IVD) zeigt, dass 67 Prozent der Mieter Wohneigentum anstreben – doch steigende Preise und schwierige Finanzierungsbedingungen lassen diesen Wunsch oft platzen. 

Laut Umfrage geben 48 Prozent der Befragten an, dass ihnen das notwendige Eigenkapital fehlt, um eine Finanzierung zu erhalten. 40 Prozent sehen sich nicht in der Lage, die monatlichen Raten für einen Kredit aufzubringen. Dies liegt nicht zuletzt an den gestiegenen Zinsen und den hohen Erwerbsnebenkosten, insbesondere der Grunderwerbsteuer, die in vielen Bundesländern bei über 5 Prozent des Kaufpreises liegt.

65 Prozent der Befragten fordern deshalb staatliche Maßnahmen, um den Zugang zu Wohneigentum zu erleichtern. Besonders gefragt sind dabei steuerliche Anreize und Förderprogramme. 69 Prozent sprechen sich für eine steuerliche Begünstigung von selbst genutztem Wohneigentum aus. 59 Prozent fordern eine Senkung der Grunderwerbsteuer, um Kaufnebenkosten zu reduzieren. 51 Prozent wünschen sich eine Wiederbelebung der Eigenheimzulage, um den Einstieg in den Immobilienmarkt zu erleichtern.

„Insgesamt bleibt die Eigentumsquote in Deutschland historisch auf dem Tiefstand“, so Martin Kaßler, VDIV-Geschäftsführer. „Eigentumsbildung als Altersvorsorge bleibt für viele Menschen danach nur noch Illusion. Neben deutlich gestiegenen Baulandpreisen und Baukosten sind auch die Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer und gestiegene Bauzinsen ausschlaggebende Faktoren für diese fatale Entwicklung. Eine neue Bundesregierung muss hier dringend gegensteuern, zur Schaffung von Altersvorsorge und zur Entlastung des Mietmarktes.“