Balkonkraftwerke erleben in Deutschland einen regelrechten Boom. Die Zahl der registrierten Mini-Solaranlagen hat sich im Jahr 2024 auf über 780.000 verdoppelt. Gemeinsam erreichen sie eine installierte Leistung von 0,7 Gigawatt, was einem bedeutenden Beitrag zur dezentralen Energieversorgung entspricht. Allein im vergangenen Jahr wurden über 430.000 neue Anlagen in Betrieb genommen.
Ein Grund für den Zuwachs sind gesetzliche Änderungen, die Vermietern und Eigentümern die Installation solcher Anlagen erleichtern. Hinzu kommt ein kontinuierlicher Preisverfall bei Solarmodulen, was leistungsstärkere Geräte erschwinglicher macht.
Besonders in den bevölkerungsreichen Bundesländern Nordrhein-Westfalen (157.000 Anlagen), Bayern (119.000) und Niedersachsen (103.000) ist der Zubau hoch. Dennoch gibt es regional deutliche Unterschiede, etwa in den Stadtstaaten Bremen und Hamburg, wo die Verbreitung vergleichsweise gering ist.
Experten gehen davon aus, dass bis Mitte 2025 das millionste Balkonkraftwerk ans Netz geht. Die Entwicklung macht Deutschland zu einem Leitmarkt für Mini-Solaranlagen, dessen Modell auch international Beachtung findet.
Die Nutzung von Balkonkraftwerken bietet nicht nur die Möglichkeit, Stromkosten zu senken, sondern auch einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Verbraucher sollten jedoch die Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur nicht vergessen, da diese gesetzlich vorgeschrieben ist.
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