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Was bringt eine Zinssenkung der EZB für Immobilienkredite?

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird voraussichtlich in den kommenden Tagen eine Zinswende einleiten. Das hat Joachim Nagel, Chef der Deutschen Bundesbank, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg in Aussicht gestellt. Ob damit auch die Zinsen für Immobilienkredite sinken werden, ist noch nicht absehbar.

Seit Mitte 2022 hatte die EZB die Leitzinsen in mehreren Schritten erhöht, um der hohen Inflation zu begegnen. Analysten rechnen damit, dass der EZB-Rat in seiner Sitzung am 6. Juni zunächst eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkt beschließen wird. Jan Holthusen, Leiter des Bereichs Research bei der DZ Bank, prognostizierte im Gespräch mit Business Insider bis zum Jahresende zwei weitere Zinssenkungen in gleicher Höhe sowie weitere Lockerungen im kommenden Jahr. Mit Blick auf mögliche Auswirkungen auf Hypothekenzinsen wies Holthusen darauf hin, dass sich diese an den Kapitalmarktrenditen orientieren, vor allem den 5- oder 10-jährigen Bundesanleihen. Durch die Leitzinssenkung dürften seiner Einschätzung nach auch die Kapitalmarktzinsen nach unten gehen. „In der Folge sollten auch die Hypothekenzinsen zwischen 0,5 und 0,7 Prozentpunkten sinken.“ Andere Analysten äußerten daran Zweifel.

Auch wenn unklar ist, ob, wann und in welcher Höhe die Zinsen für Baufinanzierungen sinken werden, sieht der Experte der DZ Bank eine wichtige Auswirkung der EZB-Zinswende für Bauherren: „Wichtiger ist, dass sie jetzt wieder planen können. In der Phase steigender Zinsen sind die Finanzierungskosten für viele Vorhaben weggelaufen. Jetzt wissen Bauwillige, dass die Zinsen vorerst zumindest nicht steigen, im Zweifel eher sinken werden. Das gibt Sicherheit“, sagte er gegenüber Business Insider.