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Steht die Fassadensanierung eines Gebäudes an, wird aus gutem Grund auch gleich an deren Wärmedämmung gedacht. Welche Möglichkeiten gibt es dafür?
Der Endenergieverbrauch von Wohngebäuden ist enorm. Und auch wenn verbreitet die Heizungsanlagen nicht dem neuesten Stand der Technik entsprechen, liegt das überwiegend an schlecht isolierten Außenwänden, über die Raumwärme entweicht – oder aber, die im Sommer zur Überhitzung des Gebäudeinneren führen, sodass ebenso energieintensive Kühlung erforderlich wird. Zu dünne oder schlecht isolierende verbaute Materialien – vor allem während der Nachkriegszeit – werden den heutigen Anforderungen nicht gerecht. Aber es gibt verschiedene Mittel und Wege, Fassaden so zu optimieren, dass sie den aktuellen energetischen Standards entsprechen, zumindest aber die Energiebilanz eines Gebäudes deutlich erhöhen:
In den vergangenen Jahren wurden zur Verbesserung der energetischen Standards von Bestandsgebäuden verbreitet ganze Straßenzüge mit Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) buchstäblich verkleidet. Dazu werden Dämmplatten oder -lamellen mit einem speziellen Zementkleber oder mit Schienen außen an der Wand befestigt, darauf wird als Unterputz eine Armierungsschicht aus Gewebe, Mörtel und mit Kantenschienen aufgebracht, zuletzt der Außenputz und Anstrich aufgetragen. Mit einer Lebensdauer von mindestens 40 Jahren eigenen sich WDVS für einschalige Außenwände und solche mit Vormauerschale, allerdings nicht für denkmalgeschützte Gebäude und mit Ornamentik verzierte Fassenden. Als Dämmstoffe kommen Stein- und Glaswolle, Calciumsilicat, Polystyrol (EPS, XPS), Polyurethan (PUR), Vakuumdämmplatten, aber auch Holzfaser, Kork, Hanf und Schilf zum Einsatz. Wegen der erforderlichen Gebäudeeinrüstung und der Komplexität des Verfahrens sind WDVS trotz ihrer großen Verbreitung nicht ganz billig: Pro Quadratmeter sind – je nach Dämmmaterial – etwa 100 bis 150 Euro zu veranschlagen.
Solche Dämmungen lassen sich grundsätzlich an tragfähigen Fassaden realisieren, an denen auch ein WDVS zum Einsatz käme – mit dem Unterschied, dass der außen an der Wand befestigte Dämmstoff nicht verputzt wird. Stattdessen wird auf ihm nach einer Winddichtungsschicht ein Gerüst montiert, um die Fassadenverkleidung frei hinterlüftet zu befestigen, was Schimmelbildung praktisch ausschließt. Das Gewicht der Verkleidung, z. B. Holz, Ziegel oder Schiefer, stellt unterschiedliche Anforderungen an Material und Stabilität der Unterkonstruktion, die große Gestaltungsspielräume eröffnet. Als Dämmmaterialien werden meist Mineralwolle, Holzfaser oder Zellulose eingesetzt. Bei hinterlüfteten Vorhangfassaden ist je nach Materialwahl von einer Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren auszugehen, zum vergleichsweise hohen Preis von etwa 170 bis 300 Euro/qm.
Ähnlich einem WDVS handelt es sich bei Isolierklinkern um Klinkersteine oder Steinriemchen, die rückseitig mit Dämmplatten aus PU oder PUR versehen zu Bauelementen zusammengefügt werden. Verbreitet sind sie, der Optik wegen, hauptsächlich in Norddeutschland. Mit Spezialdübeln und Befestigungshülsen werden sie an der Außenfassade befestigt, die auf diese Weise isoliert und in einem Zug auch verklinkert wird. Sie eignen sich für Wände aus verputztem und unverputztem Backstein, Kalksandstein, Schlackenstein, Gasbeton oder auch altem Klinker. Die wie normale Tonziegel gebrannten Klinker bieten den Witterungsschutz einer Steinfassade und machen neue Anstriche überflüssig, allerdings bei relativ hoher Investition von 210 Euro/qm.
Wie erwähnt kommen Außendämmungen für verzierte Fassaden und denkmalgeschützte Objekte nicht infrage. Hier kann eine Kerndämmung die Lösung sein, wenn die Außenmauern zweischalig aufgebaut sind. Die Hohlräume zwischen dem äußeren Verblendmauerwerk und der inneren Verblendschale lassen sich im Einblasverfahren mit wasserabweisenden Materialien wie Mineralwollgranulat, Perlite, Kunstharzflocken, PUR-Granulat oder EPS-Kügelchen füllen. Dazu werden von außen Löcher zur Befüllung in die Außenwand gebohrt. Die Dämmwirkung ist hier vom Füllgrad und der Breite des Hohlraums abhängig, also vom Abstand zwischen Außen- und Innenwand. Eine Kerndämmung ist zum Preis von 15 bis 20 Euro/qm realisierbar.
In der Regel hat man die Wahl, sich unter mehreren für das jeweilige Verfahren geeigneten Dämmmaterialien für eins zu entscheiden. Dazu gilt es, die wichtigsten Eigenschaften zu kennen: die Wärmeleitfähigkeit, die erforderliche Dämmstärke zur Erreichung des EnEV-konformen U-Wertes von 0,24 W/(m2K), die Baustoffklasse als Angabe zur Entflammbarkeit und letztlich auch den Preis.
Je geringer die Wärmeleitfähigkeit eines Dämmstoffes, desto besser seine Dämmwirkung. Angegeben wird sie mit dem λ-Wert (Lambda-Wert), der bei Wärmedämmstoffen kleiner 0,1 W/(mK) sein muss. Je höher er ausfällt, desto dicker muss eine Dämmung ausgeführt werden, um eine gewünschte Dämmwirkung zu erzielen. Die Dämmwirkung wird mit dem Wärmedurchgangskoeffizienten, dem U-Wert, ausgedrückt und bezieht sich auf das gesamte Bauteil. Je kleiner der U-Wert, desto geringer der Wärmedurchgang und der Verlust an Energie.
Die Baustoffklasse eines Dämmstoffs gibt Auskunft über dessen Brandverhalten. Gängig ist hier die Klassifizierung nach DIN 40102-1: A1 nicht brennbar und ohne entzündbare Bestandteile; A2 nicht brennbar, aber kleine Mengen entflammbarer Stoffe enthalten; B1 grundsätzlich brennbar, aber nicht selbstständig weiterbrennend; B2 brennbar, u. U. auch von selbst weiterbrennend.
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