23.01.2020 Ausgabe: 8/19

Das Ende der Schlange - Klasse statt Masse heißt es künftig bei Wohnungsbesichtigungen. Künstliche Intelligenz hilft bei der qualifizierten Suche nach geeigneten Mietern.

Längst haben Immobilienportale den Wohnungsanzeigen in Tageszeitungen den Rang abgelaufen. Doch der Wandel des Vermietungsprozesses hat nicht nur mit der Digitalisierung zu tun, sondern auch mit dem aktuellen Zeitgeist. Die Menschen zieht es in die Städte, was dort zu einem Nachfrageüberschuss führt. Digitale Tools helfen der Wohnungswirtschaft, den Überblick zu behalten.

Bewerbungen aus der Schublade
Ohne geeignete digitale Tools ist die professionelle und kundenorientierte Bearbeitung von Bewerbungsprozessen für Wohnungen in Ballungsgebieten kaum zu leisten. Um Massenbesichtigungen zu entgehen, setzen viele Vermieter oder Verwalter auf die künstliche Verknappung ihres Angebots: Sie stellen Wohnungsangebote entweder nur kurz in den Immobilienportalen ein oder sammeln Wohnungsgesuche von Interessenten in der Schublade, um bei Bedarf passende Bewerber parat zu haben. Das aber täuscht über das eigentliche Probl­em nur hinweg, eine Lösung ist es nicht. Denn auf diese Weise wird tatsächlich nur ein sehr kleiner Personenkreis erreicht: diejenigen, die gerade im richtigen Moment online sind, um ein Wohnungsangebot wahrzunehmen, und jene, die es mit ihrem Gesuch bis in die Schublade geschafft haben. Wie groß ist dabei die Chance, den idealen Mieter zu finden?

Künstliche Intelligenz spart Zeit und Geld
Einfacher, schneller und kundenorientiert läuft der Vermietungsprozess für Vermieter und Verwalter mit einer Online-Lösung, die Anbieter und Wohnungssuchende digital zusammenführt. Digitale Vermietungsplattformen wie Immomio erzielen erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen und erhöhen die Chance, tatsächlich den Wunschmieter zu finden. Mietinteressenten registrieren sich proaktiv und werden Vermietern vorgeschlagen, die in Echtzeit mit ihnen interagieren und alle relevanten Bausteine des Vermietungsprozesses digital organisieren können. Zur Besichtigung werden nur die Bewerber eingeladen, die dem Wunschprofil des Vermieters entsprechen. Die Auswahl übernimmt ein Algorithmus auf Basis der Vorgaben des Vermieters und der Selbstauskünfte der registrierten Mietinteressenten. So entfällt die Bearbeitung vieler analoger Anfragen – das spart Zeit.

Beim Datenschutz auf der sicheren Seite
Datenschutz ist im Vermietungsprozess ein wichtiger Aspekt, der spätestens seit der Datenschutzgrundverordnung nicht auf die leichte Schulter genommen wird, und das gilt für alle Akteure der Branche. Dem elementaren Zweck der informationellen Selbstbestimmung trägt auch das digitale Bewerbungsverfahren Rechnung: Auf diese Weise behalten registrierte Nutzer der Vermietungsplattform die Kontrolle über ihre Daten. In einem passwortgeschützten Bereich pflegen registrierte Nutzer ihre Daten selbst und können sie auch jederzeit per Mausklick löschen. Vorteil: So bleiben die Daten stets aktuell, und Interessenten, die längst keine mehr sind, weil die gesuchte Wohnung gefunden ist, geistern nicht als Karteileichen durchs Tages­geschäft.

Massenbesichtigungen begehrter Wohnungen sind für alle Beteiligten ein Ärgernis und haben zu recht einen schlechten Ruf. Digitale Bewerbungsprozesse und webbasierte Selbstauskünfte dagegen können erheblich zu mehr Effizienz beitragen, Prozesse transparenter gestalten, den Kundenservice verbessern und so manches Problem mit dem Datenschutz lösen.

Foto: © ArTono / Shutterstock.com


Jacobi, Nicolas

Gründer und Geschäftsführer von Immomio, Hamburg
www.immomio.de