22.07.2014 Ausgabe: 5/2014

Der kalten Progression ein Schnippchen schlagen

Entgeltoptimierung birgt Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Sie haben mehr Netto vom Brutto – das rechnet sich auch für kleine und mittelständische Unternehmen.

Ganz gleich, wie die Politik bei der so genannten kalten Progression entscheiden wird. Die Tatsache, dass trotz steigender Lohnzahlungen nur geringfügig mehr oder – im Falle der kalten Progression – sogar noch weniger auf dem Konto landet, wird uns auch in den kommenden Jahren begleiten. Das ist für die Mitarbeiter nicht motivierend und stellt auch für Unternehmen mitunter ein Problem dar. Einen möglichen Ausweg aus diesem Dilemma sind moderne Vergütungssysteme, die mehr Netto vom Brutto generieren. Dieses System der Entgeltoptimierung war bislang jedoch nur für große Unternehmen praktikabel. Über so genannte externe „Cafeteria-Systeme“ können jetzt auch kleine und mittelständische Unternehmen dem Angebot großer Unternehmen Paroli bieten.

Ein wichtiges Instrument der Mitarbeiterbindung

Mitarbeiter langfristig an sich zu binden, gewinnt als Aspekt der Wettbewerbsfähigkeit für Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass Unternehmen, denen es nicht gelingt, Mitarbeiter an sich zu binden und die einer entsprechenden Fluktuation ausgesetzt sind, spürbare Wettbewerbsnachteile in Kauf nehmen müssen. Geldwerte Extras, für die keine Steuern und Abgaben anfallen, können hier ein Schlüssel zum Erfolg sein. Cafeteria-Systeme bieten hier zeitgemäße Anreize. Ähnlich einer Speisekarte stellen sie Mitarbeitern ein breit gefächertes Angebot an Sachbezügen zur individuellen Auswahl, mit denen sich einige hundert Euro netto im Jahr mehr erzielen lassen. Das können Einkaufsgutscheine, Tankkarten, Zuschüsse für das private Internet, das Fimenhandy oder ein Tablet-Computer sein. Unterschiedliche betriebliche Entgelt- und Sozialleistungen, Sachbezüge und Benefits lassen sich so den persönlichen Bedürfnissen genau anpassen. Statt Bruttogehalt wählen viele Arbeitnehmer dann bevorzugt Leistungen, die für sie steuer- und sozialabgabenfrei bleiben. Das hat natürlich auch für den Arbeitgeber greifbare Vorteile, denn auch er muss keine Sozialabgaben auf die Zuschüsse entrichten. Eine klassische Win-Win-Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Kein Privileg mehr für Großkonzerne

Bislang waren derartige Systeme ausschließlich für große Unternehmen praktikabel. Das ändert sich jetzt. Mit externen Cafeteria-Systemen können auch kleine und mittelständische Firmen mit dem Angebot großer Konzerne mithalten, wenn sie die administrativen Aufgaben einem externen Partner übergeben. Personalabteilungen können durch die Auslagerung der Verwaltung an Dienstleister Kosten senken und Personal-Prozesse verstärkt an der Unternehmens-Strategie ausrichten. Beste Voraussetzung hierfür ist die rechtzeitige Einbindung der Angestellten eines Unternehmens in die Prozesse des Cafeteria-Systems. Nur ein hohes Maß an Transparenz macht die Attraktivität der freiwilligen Leistungen deutlich und lässt die Berücksichtigung persönlicher Präferenzen und Lebensumstände der Mitarbeiter durch das Unternehmen seine Wirkung als Imagefaktor entfalten.

Die Beispielrechnung zeigt auf, wie ohne großen Aufwand mittels geldwerter Extras eine spürbare Steigerung des Nettoeinkommens erreicht werden kann.



Bittner, Marco Barretto

Geschäftsführer der ValueNet Consultingm Süd GmbH, die im Verbund der ValueNet Group Unternehmen zu externen Cafeteria-Systemen berät und betreut.