11.03.2024 Ausgabe: 1&2/24

Dienstbare Geister

Das Leistungsspektrum der Messdienstleister umfasst längst mehr als die bloße Ablesung von Zählerständen.

Immobilienverwaltungen haben es heutzutage nicht gerade leicht: Nicht nur, dass sie es einer eher inhomogenen Gruppe von Eigentümern recht machen müssen, Teile ihrer Arbeit, beispielsweise die Jahresabrechnung für Eigentümer­gemeinschaften, sind mit der steigenden Zahl an Regularien fast schon eine Wissenschaft. Denn auch hier gilt es, immer mehr Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Die gute Nachricht: Die Messdienstleister passen sich den steigenden Anforderungen an und bieten mittlerweile entsprechende Services, die Ver­waltungen entlasten. Die Partnerunternehmen des VDIV Deutschland gehen hier mit gutem Beispiel voran. Ein Überblick, wo Verwaltungen welche Unterstützung finden können.

AssetEnergy: Komplettservice im Submetering

Das Start-up AssetEnergy ist deutschlandweit aktiv: Mehr als 120 Monteure installieren für das Unternehmen digitale funkgesteuerte Wasser- und Wärmemengenzähler sowie Heizkostenverteiler in Mehrfamilienhäusern. Verwaltungen und Eigentümer können sämtliche Geräte, die für die Erfassung und Abrechnung von Wasser- und Heizenergieverbräuchen nötig sind, mieten. Aktuelle Verbrauchsdaten und die zu erwartenden Kosten können alle Beteiligten, also auch Mieter, auf einer geschützten Online-Kundenplattform einsehen.

Als Messdienstleister übernimmt AssetEnergy den gesamten Prozess vom Einbau der Messgeräte bis zur automatisierten Dateneinrichtung der Funkgeräte und stellt Verwaltungsunternehmen alle Informationen zur Selbstabrechnung der Heiz- und Nebenkosten zur Ver­fügung. Dieses Konzept wird derzeit von immer mehr Immobilienverwaltungen und -gesellschaften genutzt, da die Abrechnung durch automatisierte Abrechnungssysteme und kontinuierliche Zählerablesung einfach selbst erstellt werden kann.

www.assetenergy.de


Brunata-Metrona: umfassendes Energiemanagement

Die Bedeutung der Mess- und Energiedienstleister für Immobilienverwaltungen steigt. Ging es früher nur um die Messung und Abrechnung der Wärme­nutzung, hat sich allein diese Kerntätigkeit in den letzten Jahren fundamental gewandelt. Von der Montage der Erfassungsgeräte über die Funkübertragung der Verbrauchswerte bis hin zur Abrechnung und deren Bereitstellung per Online-Portal sind sämtliche Prozess­schritte digitalisiert und zusätzliche Anforderungen wie die unterjährige Verbrauchsinformation (uVI) und die CO2-Kostenaufteilung integriert.

Nun kommt auch noch das umweltpolitische Ziel der Klimaneutralität im Gebäudebestand ins Spiel, das nach einem effektiven Management des Energieverbrauchs verlangt. Brunata-Metrona hat das Portfolio in diese Richtung erweitert:

Der hydraulische Abgleich zur Heizungsoptimierung ist für Immobilien mit Gaszentralheizung vorgeschrieben. Öko­logisch und ökonomisch sinnvoll ist er auch für Heizungen, die mit Öl oder Fernwärme betrieben werden. Vor dem Hintergrund knapper Kapazitäten im Handwerk bietet Brunata-Metrona über das Tochterunternehmen myWarm ein messtechnisches Verfahren an, das den hydraulischen Abgleich mit hoher Präzision durchführt.

Durch die strategische Partnerschaft mit synavision bietet das Unternehmen nun auch energetische Optimierungs-Services aus einer Hand an: Mittels Künstlicher Intelligenz lässt sich so der CO2-Ausstoß von Immobilien um bis zu 30 Prozent senken.

Weitere Lösungen rund um das Thema Energie­management sind bereits in Planung – alles mit dem Ziel, die Energiebilanz von Bestandsgebäuden zu verbessern, aber auch um Immobilienverwalter zu entlasten.

www.brunata-metrona.de


ista: vereinfachter Abrechnungsprozess

ista erstellt verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnungen stichtaggenau und leicht verständlich. Basis ist die Mess- und Verteiltechnik des Unternehmens, die modernste Funk­technologie nutzt. Individuelle Verbrauchsdaten werden direkt ins System eingespeist, ohne Hausbesuche, sodass Verwaltungen nur noch einmal jährlich die Mieterdaten und den Gesamtverbrauch des Gebäudes übermitteln müssen – einfach über das ista Web-Portal.

Immobilienverwaltungen, die ein ERP-System nutzen, können die Daten über den standardisierten Datenaus­tausch übermitteln – ein weiterer Schritt in Richtung einer konsequenten Digitalisierung von Prozessen.

Heizkostenabrechnungen von ista erfüllen immer alle gesetzlichen Vorgaben, auch wenn sie kurzfristig um­zusetzen sind. Aktuelle Beispiele sind die erweiterten Abrechnungsinformationen nach § 6a Heizkostenver­ordnung (HKVO), die Energiepreisbremsen und die CO2-Kostenaufteilung nach CO2-Kostenaufteilungsgesetz. Für Letztere bietet ista Immobilienverwaltungen einen besonderen Service: Sie können wählen, ob sie die Kosten aufteilen, nicht aufteilen oder lediglich ohne Abzug von den Gesamtkosten ausweisen möchten – je nachdem, wie ihre Kunden das wünschen. Die CO2-Kostenaufteilung in der Heizkostenabrechnung bietet ista gratis an.

Wer bei der unterjährigen Verbrauchsinformation für Mieter nach § 6a HKVO noch Nachholbedarf hat, kann ista EcoTrend beauftragen, die Mieterdaten mitteilen und sich entspannt zurücklehnen, denn alles Weitere übernimmt ista.

www.ista.de


KALO: Abrechnungsservice

KALO erfasst den Heiz- und Wasserverbrauch mittels AMR-Funkmesstechnik. Dafür installiert das Unter­nehmen sowohl fernablesbare Heizkostenverteiler, Wärme- und Wasserzähler als auch die nötigen Netz­werkknoten und Gateways. Verbrauchsdaten können so zuverlässig aus der Ferne abgelesen werden – ohne Terminvereinbarungen für Hausbesuche. Eigentümer wie auch ihre Verwaltungen erfüllen durch den Ein­satz der Funkmesstechnik die aus der novellierten Heizkostenverordnung resultierende Verpflichtung, bis 31. Dezember 2026 in Mehrparteienhäusern aus­schließlich fernauslesbare Messgeräte zu installieren. Weil Wohnungsnutzer dann auch unterjährig über ihren Verbrauch zu informieren sind, bietet KALO für diesen Zweck verschiedene Plattformen an: die App „KALO Home,“ das digitale KALO-Bewohnerportal sowie das KALO-Kundenportal, über das die uVI als PDF herunter-geladen werden kann. Spezielle Anforderungen von WEG-Verwaltungen werden dabei berücksichtigt. So kann beispielsweise ein Nutzer für mehrere Wohnungen eintragen werden oder auch eine von der Liegenschaft abweichende Postadresse.

Die für die verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung notwendigen Nutzer- und Kostendaten können manuell über das KALO-Kundenportal, im digitalen Datenaustauschverfahren oder über eine integrierte Abrechnungslösung übermittelt werden. Aktuelle Vorgaben wie die zusätzliche Information in der Abrechnung (IdA) und die Aufteilung der CO2-Kosten werden in der Jahresabrechnung berück­sichtigt. Da Wohnungen in Eigentümergemeinschaften sowohl selbst genutzt als auch vermietet werden, gibt es eigens für WEG-Verwaltungen eine Lösung. Zum Leistungs­umfang gehören auch die Abrechnung regenerativer Energien und bei kompli­zierteren Messkonstrukten. Die Abrechnung erfolgt stichtagbezogen, umfasst eine Prüfung auf Qualität und Plausibilität und wird als PDF-Datei bereitgestellt oder direkt an Wohnungsnutzer versandt. Eventuelle Rückfragen werden persönlich beantwortet.

www.kalo.de


Minol: Effizienz über die WEG-Abrechnung hinaus

Der Energiedienstleister Minol unterstützt Verwaltungen bei WEG-Abrechnungen und Eigentümerversammlungen. Der Service reicht von der Verbrauchserfassung und Ab­rechnung über die Ausstellung von Energieausweisen bis hin zu Trinkwasseruntersuchungen und umfasst auch die Unterstützung beim sukzessiven Einbau fernauslesbarer Messtechnik.

Von der digitalen Erfassung von Verbrauchsdaten bis zur Erstellung transparenter und rechtssicherer Abrechnungen werden alle Prozessschritte für Ver­waltungen deutlich effizienter. So haben sie wie auch vermietende Eigentümer über die digitale Plattform Minol direct stets alle relevanten Daten ihrer Liegenschaften im Blick und können Nutzerdaten und zu verteilende Kosten direkt übermitteln.

Alle Leistungen lassen sich flexibel und bedarfsgerecht anpassen, sodass Ver­waltungen nicht nur Zeit und Kosten sparen, sondern auch gesetzeskonform agieren. In Zeiten fortschreitender Digitalisierung und immer neuer Vorgaben für Heiz und Nebenkostenabrechnungen unterstützt Minol Immobilienverwaltungen dabei, Prozesse zu moderni­sieren und zugleich den gesetzlichen Anforderungen zu genügen.

www.zenner.de


Qivalo: Plattform für nachhaltiges Immobilienmanagement

Das Partnerunternehmen der MVV Energie AG gehört zu den führenden Anbietern digitaler Multi-Metering-Dienstleistungen in Deutschland. Die innovative Verwendung von Smart Meter Gate-ways zur Kombination von Hauptmessungen und Submetering ermöglicht die präzise und effiziente Erfassung und Analyse von Verbrauchsdaten. So unterstützt Qivalo die HKVO-konforme Erstellung von Abrechnungen und darüber hinaus die Optimierung des Immobilienmanagements in Bezug auf Nach­haltigkeit, Envi ronmental, Social, Governance (ESG) und effizientes Heizungsmonitoring.

Die digitale Qivalo Plattform führt alle Messdaten von Immobilien mit hoher Messtaktung zusammen und unterstützt den Einsatz traditioneller Formate sowie moderner Web-Schnittstellen. So lassen sich Verbrauchsdaten flexibel für verschiedenste Zwecke nutzen, etwa zur Steigerung der Energieeffizienz bis hin zum umfassenden ESG-Reporting. Durch die Digi­talisierung der Mess- und Abrechnungsprozesse können Immobilienverwaltungen schneller auf Veränderungen reagieren, ihr Kosten- Controlling optimieren und ihren Kundenservice verbessern. Qivalo umfasst auch das Mieterwechselmanagement und die Bereitstellung unterjähriger Verbrauchsinformationen.

Wesentlich ist die einfache Integration in bestehende Immobiliensysteme, die eine schnelle und un­komplizierte Implementierung ermöglicht, sodass Qivalo sich dazu eignet, Prozesse in Immobilienver­waltungen jeder Größenordnung zu modernisieren und zu optimieren – nicht nur bei der Verbrauchsmessung und Abrechnung, sondern durch die digitale Erfassung aller Medien, die zeitgemäßes Immobilienmanagement erst ermöglicht – effizient, transparent und service­orientiert.

www.qivalo.de


Techem: die Energiewende beschleunigen

Das breite Spektrum an Angeboten für Immobilien­verwaltungen geht bei Techem mittlerweile weit über die Verbrauchserfassung und die Erstellung von Abrechnungen hinaus und umfasst beispielsweise auch Legionellenprüfung, Rauchwarnmelder und CO2-Kosten-Rechner.

Vor dem Hintergrund einer sicheren Energieversorgung und den Herausforderungen durch den Klimawandel geht es nun darum, die Energiewende im Gebäudebestand zu beschleunigen und neue Verordnungen schneller umsetzen zu können. Digital vernetzte Lösungen und Geräte können den Energieverbrauch von Gebäuden mindern, ihre Energieeffizienz verbessern und die Er­zeugung regenerativer Energien sektorübergreifend steuern, die Bewirtschaftung von Immobilien somit sinnvoll unterstützen.

Fernauslesbare, digital vernetzte Geräte und Online-Services ermöglichen es, Energiedaten regelmäßig zu erfassen und eine Datenbasis zu schaffen, die Wohnungs­nutzern wie Eigentümern ihr Verbrauchsverhalten transparent macht. Letztlich geht es dabei darum, Gebäude CO2-optimiert und technisch effizient zu betreiben und so ganze Quartiere klimaneutral und möglichst energie­autark zu gestalten. Zu diesem Ziel führen bei Techem verschiedene Wege:

  • optimale Einstellung, Vernetzung und digital gestütztes Monitoring von Wärmeerzeugungssys-temen in Kombination mit regenerativer Energieer­zeugung beispielsweise durch Wärmepumpen
  • effiziente Erzeugung und Sektorenkopplung durch Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis von Erdgas, pers­pektivisch auch Wasserstoff
  • CO2-neutrale Wärme sowie Elektromobilität durch den Einsatz regenerativer Energieformen wie Solar­energie und Wärmepumpen

www.techem.de


Westbridge: Durchblick im Metering-Dschungel

Angesichts der zunehmenden Zahl regulatorischer Vor­gaben wie sie etwa das CO2-Kostenaufteilungsgesetz und die HKVO-Novelle mit sich bringen, stehen Verwaltungen beim Metering vor großen Herausforderungen. Dazu gehören die Umrüstung auf fernauslesbare Messgeräte bis Ende 2026, die unterjährige Verbrauchsinformation sowie die Bereitstellung erweiterter Abrechnungsinformationen.

Die Messdienstleister haben in dieser Hinsicht bisher sehr gute Arbeit geleistet und eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte entwickelt, die die neuen Standards vollständig abbilden. In aller Regel handelt es sich hierbei jedoch um eigens auf sie selbst zugeschnittene Insellösungen – mit der Folge, dass Kunden sich einfach nicht mehr auskennen.

Westbridge versteht sich als Metering-Experte, der die Komplexität des Marktes und seiner Angebote für Im­mobilienverwaltungen transparent und vergleichbar macht. Dafür entwickelt das Unternehmen nach eingehender Ana­lyse des Ist-Zustands und unter Berücksichtigung der zu erfüllenden gesetzlichen Anforderungen bedarfsgerechte ganzheitliche Metering-Strategien als individuelle und praktikable Lösungen, die sich als wirtschaftlich und nachhaltig erweisen. Mit eingehender Marktkenntnis und unabhängiger Beratung im Markt etabliert, hat Westbridge anerkannte Standards geschaffen, um die Lösungen und Angebote der Messdienstleister vergleichbar zu machen. Das schafft Transparenz, wenn es um die Optimierung dieser Prozesse in Verwaltungen geht und unterstützt bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben.

www.westbridge-advisory.com

Körner, Andrea

Redaktion