02.06.2020 Ausgabe: 3/20

Effizient bis unters Dach - Wie sich Dachausbauten energetisch sinnvoll planen lassen.

Der Sanierungs­bedarf im Wohnungsbestand ist riesig, ins­besondere in Eigentümergemeinschaften. Je strenger die energetischen Anforderungen an den Gebäudebestand werden, desto mehr sind auch Immobilienverwalter gefordert, anstehende Sanierungsprozesse zu initiieren und zu begleiten – ein mitunter komplexes Unterfangen. Denn „das Dach“ ist häufig mehr als Sparren und Ziegel. Schon mit einer guten Dämmung lässt sich im Vergleich zum nicht gedämmten Dach rund ein Viertel Energie einsparen. Wurde der Ausbau stimmig angelegt, ist sogar noch mehr drin. Hier spielen unter anderem die Dachfenster eine wichtige Rolle, wenn sie neben der komfortablen Versorgung mit Licht und Luft auch Energieeffizienz bieten.

Verglasung und Hausautomation als Energiespar-Team
Dazu müssen sie entsprechend konstruiert und verbaut sein. Das beginnt beim Fensterglas: Eine Dreifachverglasung kann selbst höchste Anforderungen wie die des Passivhaus Instituts erfüllen. Das unabhängige Institut für höchste Energieeffizienz in Gebäuden schreibt für Wohngebäude einen Primärenergiebedarf von maximal 120 kWh und einen Heizwärmebedarf von jährlich höchstens 15 kWh/qm vor. Werden diese Werte erreicht, kann der überwiegende Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Energiequellen wie Abwärme oder Sonnenlicht gedeckt werden. Dachfenster, die diese Vorgabe erfüllen, müssen einen Wärmedurchgangskoeffizienten, den U-Wert, von mindestens 0,8 W/(qm K) erreichen. Hier gilt: Je niedriger der Wert, desto besser!

Der Weg zu weiteren Einsparungen führt über Smart Home, also die Einbindung der Dachfenster in die Hausautomation. So lässt sich über Sensoren, manuell oder programmiert genau steuern, wann sich Fenster öffnen und wieder schließen. Das stellt die Einhaltung eines Lüftungskonzeptes sicher, vermindert das Schimmelrisiko und umgeht teure Nacharbeiten.

Einbausicherheit gewährleisten
Ebenfalls entscheidend ist die Montage eines Fensters. Entstehen hierbei Wärmebrücken oder Fugen, ist mit Energieverlusten zu rechnen. Deswegen ist es ratsam, weitestgehend vormontierte Dachfenster einzusetzen. Dies reduziert Fehlerquellen, steigert die Einbausicherheit und verkürzt Projektlaufzeiten.

Fördergelder für Dachfenster
Wer heute saniert, richtet das Augenmerk natürlich auf die Energieeffizienz – schon aus Kostengründen! Dabei geht es nicht nur darum, was Wohnungsnutzer langfristig an Energiekosten sparen, sondern auch um KfW-Fördergelder, die selbst Wohnungsunternehmen in Form von Krediten und Zuschüssen in Anspruch nehmen können. Ausgereicht werden sie unter anderem für den Austausch alter Dachfenster gegen neue mit besseren Rahmensystemen sowie für Doppel- und Dreifachverglasungen. Selbst ein Hitzeschutz kann förderfähig sein.

Hier den Überblick zu bewahren, gleicht einer Herkulesaufgabe, die mit jedem weiteren Sanierungsprojekt noch wächst. Daher lohnt die Recherche nach Anbietern von professionellem Service, die Projekte begleiten, Bericht erstatten und vor Ort sämtliche Leistungen bis zur finalen Abnahme erfüllen – von der Planung über die fachgerechte Montage bis zur späteren regelmäßigen Wartung. Umfassende Unterstützung verbessert die Energiebilanz – die der Gebäude und letztlich auch ihrer Verwalter.

Foto: Roto


Wickel, Reinhold

Verantwortlicher Verbände/Markt­management bei Roto, Bad Mergentheim