14.04.2021 Ausgabe: 2/21

Eine lebensverlängernde Maßnahme - Frühjahrsputz im Parksystem: So vermindert man Korrosion und Störungen.

Parksysteme bestehen heute meist aus feuerverzinktem Stahl. Das Grundproblem: Im Winter werden die teils sehr aggressiven, Streusalze mit den Fahrzeugen von der Straße in die Tiefgarage eingebracht. Nicht nur im Winter, sondern übers Jahr, immer wenn Feuchtigkeit eingetragen wird, arbeitet das Salz weiter und schadet u. a. den Stellplätzen. Denn in der Garage spült kein Regen das angelagerte Salz fort. Deshalb ist es dringend zu empfehlen, solche Systeme stets nach dem Winter einer Nassreinigung zu unterziehen – am besten über einen Dauerauftrag.

Führt man diese Reinigung fachgerecht aus, werden zunächst die sensiblen hydraulischen und elektrischen Bauteile geschützt. Geschultes Personal kennt sich damit aus und wird anschließend groben Schmutz beseitigen und dann Stellflächen und Grube mit Wasser reinigen. Restwasser aus der Grube wird abschließend abgepumpt, verbleibende Reste verdunsten schnell. Positiver Nebeneffekt: Weil die Grubenreinigung verhindert, dass sich Tausalze in der Grube ansammeln, wird auch der Beton und damit das Bauwerk geschützt.

Wofür der Aufwand?
Eine Tiefgarage ist nicht der natürlichen Witterung ausgesetzt. So wird Regenwasser nicht natürlich von Sonne und Wind getrocknet. Und genau das simuliert eine fachgerechte Nassreinigung und fördert die Bildung der sogenannten Patina auf den Plattformprofilen, die in der Folge den zu raschen Abbau der schützenden Zinkschicht verhindert. Bei neuen Plattformprofilen ist das gut zu beobachten: Die anfangs glänzenden Bauteile ändern in den ersten Betriebsjahren ihre Farbe hin zu mattem Grau, wie man es auch von Leitplanken an Straßen kennt.

Auch Plattformprofile, die z. B. aus Aluminium bestehen, sollten einer Nassreinigung unterzogen werden, da sie auch hier für saubere Stellplätze sorgt und das Bauwerk schützt.

Reicht die Reinigung allein?
Über die Reinigung hinaus sollten Parksysteme regelmäßig – im Normalfall einmal jährlich – gewartet werden. Hier geht es insbesondere um die Sicherheit der Anlage sowie den möglichst störungsfreien Betrieb aufgrund sachgemäßer Instandhaltung. Schließt man Wartungsvertrag und einen Reinigungs-Dauerauftrag ab, kann beides gemeinsam im Frühjahr erledigt werden, was die dafür erforderliche Einschränkung der Nutzung verkürzt.

Eine fachgerechte Wartung umfasst die Prüfung sämtlicher Komponenten der Hydraulik wie Zylinder, Ventile, Leitungen und Aggregate auf Dichtigkeit und Funktion, ferner der Schraubverbindungen, die bei Bedarf nachgezogen werden. Je nach Parksystem kommen weitere Komponenten hinzu.

Um den Zustand der Anlage für Eigentümer zu dokumentieren, wird zudem ein Wartungsbericht mit einer Bewertung erstellt. Dies ist insbesondere für solche Anlagen wichtig, die bereits längere Zeit in Betrieb sind. So können sich Verwaltung wie Eigentümer einen Überblick verschaffen, ob und in welchem Umfang ggf. Instandsetzungsbedarf ansteht. Da diese Bewertung in der Regel standardisiert erfolgt, lässt sich gut ableiten, wann entsprechende Arbeiten erforderlich werden – ohne von unerwarteten Kosten überrascht zu werden. Je nach Nutzung, Wartung und Pflege ist bei Parksystemen ab einer Betriebsdauer von circa 18 bis 20 Jahren mit erstem Sanierungsbedarf zu rechnen, bei fachgerechter Reinigung erst später.

FAZIT
Als Mindestaufwand für die Pflege eines Parksystems ist der Abschluss eines Wartungsvertrages anzusehen. Idealerweise ergänzt man ihn um einen Auftrag für die regelmäßige Nassreinigung. So steht dem sicheren und störungsfreien Betrieb einer solchen Anlage nichts im Wege, und es verlängert die Betriebsdauer – bei gleichzeitigem Schutz der Bau­substanz.

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Nekic, Ive

Der Diplomkaufmann ist Leiter der Vertriebs- und Serviceniederlassung der KLAUS Multiparking GmbH in Taufkirchen bei München.
www.multiparking.com