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Der Buchautor und Referent Martin Gaedt gibt sich streitbar bei diesem Thema. Die Gründe liegen woanders: Unsichtbarkeit der Firmen. Unbekanntheit der Berufe.
Wenn Sie das tun, was alle tun, bekommen Sie das, was alle bekommen. Der Satz gilt nicht nur in der Immobilienverwaltung oder im Marketing, sondern auch im Recruiting. Haben Sie sich schon mal gefragt, wie Fußball-Scouts Talente finden? Wissen Sie, wo Sie Jobsuchende finden, die gar keine Stellenanzeigen mehr lesen? Die Mehrheit der Bewerber sucht längst anders. Sie sind zu recht gelangweilt von Stellenanzeigen. Ein langweiliges Buch würden Sie weder lesen noch verschenken. Aber Sie versuchen mit normierten Stellenanzeigen engagierte Menschen anzuziehen. Finden Sie den Fehler.
Gäbe es Fachkräftemangel in dem Ausmaß, wie er behauptet wird, wären wir alle viel kreativer im Recruiting. Haben Sie sich schon mal mit neuen Wegen im Recruiting beschäftigt? Kennen Sie die wichtigsten Blogs mit Trends im Arbeitsmarkt? Das Gros der Unternehmen macht so weiter wie bisher; einfach mehr vom Altbekannten. Noch eine Bewerbermesse. Noch eine Stellenanzeige. Es gibt inflationäre 1 583 Stellenbörsen, aber nur noch eine Minderheit potenzieller Bewerber liest Stellenanzeigen. Wussten Sie das? Interessiert Sie das? Immer mehr Stellenbörsen, immer weniger Jobsuchende auf Stellenbörsen = weniger Bewerbungen. Logisch, oder? Auszubildenden wird häufig vorgeworfen, sie könnten nicht mehr rechnen. Aber können Sie rechnen? Auf eine Stellenanzeige müssen weniger Bewerbungen kommen. Müssen. Das ist einfachste Mathematik. Aber die Argumente „weniger Bewerbungen“ und „es dauert länger, Stellen zu besetzen“ dienen den Verfechtern des Fachkräftemangels als Beweis für dessen Existenz. Dabei ist „Fachkräftemangel“ eine institutionalisierte und medial verbreitete Ausrede für faule Säcke. Hört auf, ihr Jammerlappen, und geht einfach neue Wege.
Ein Unternehmer in Heidenheim bietet Schülern jeden Samstag Schülerjobs an – bezahlt. Nach einem Jahr weiß er genau, welche Schüler zu ihm passen, die werden seine Azubis. Ganz einfach. Kann jeder nachmachen. Macht nur keiner. Warum? In Stuttgart hat ein Bäcker eine Azubine mit 53 Jahren einstellt. Wer sagt, dass Azubis immer frisch aus der Schule kommen müssen? Und er ist hochzufrieden, das ist seine beste Azubine in 30 Jahren. Seit 1999 haben eine Million Schüler die Schule ohne Schulabschluss beendet. Was machen die? JOBLINGE, Rock Your Life, Schülerpaten zeigen, wie Mentoring 2014 geht, wie Menschen wieder eigene Motivation gewinnen und Leistung zeigen. Ein Bauunternehmer im Emsland hat 20 Menschen, die keiner wollte, ausgebildet und über externe Prüfungen offiziell abgesichert. Das sind heute seine treusten Mitarbeiter. Eine Gastronomin in Hannover und ein Fuhrunternehmer in Rostock haben Menschen eine Chance geboten, die keiner einstellen wollte. Das sind die loyalsten Mitarbeiter, die würden für ihre Chefin und ihren Chef durchs Feuer gehen. Ein Unternehmen hat 20 interessante Kandidaten identifiziert und ihnen je ein Handy geschickt. Eingespeichert war nur eine Nummer, die des neuen Arbeitgebers. Das ist überraschend, wertschätzend und nicht mal teurer als Stellenanzeigen. Wir haben einen Mitarbeiter über Twitter entdeckt. Nutzen Sie Twitter? Solche Kandidaten gibt es, aber nicht auf Ihrem Radar.
Unternehmen und Berufe sind unsichtbar. Wie viele der 3,6 Millionen deutschen Unternehmen kennen Sie? Wie viele Deutsche kennen den Beruf des Immobilienverwalters und wissen, dass die Ausbildung zur Immobilienkauffrau/-mann oder zum Immobilienassistenten empfehlenswert ist? Wer kennt die Themen Instandhaltung, Modernisierung, Sanierung wirklich? Wer hat sie erlebt? Wer kann ernsthaft entscheiden, ob es zu ihm passt? Hinzu kommt der Ruf der Branche „Immobilien“. Als mein Sohn äußerte, Immobilienmakler werden zu wollen, haben alle gestöhnt und die ganze Sippe hat es ihm wortreich ausgeredet. Der Beruf des Immobilienverwalters kann sich noch so sehr vom Immobilienmakler unterscheiden, einen guten Ruf genießt die Branche nicht. Eine Veränderung bedarf der Kommunikation. Schauen Sie auf Facebook, Twitter, Vine, Tumblr, YouTube, ausbildung.de, azubiyo.de und andere Video- und Blog-Plattformen. Sie müssen nicht alles nutzen, aber Sie müssen verstehen, wie Kommunikation heute funktioniert. Stattdessen schalten Recruiter zu 80 Prozent Stellenanzeigen. Warum? Das ist Recruiting des letzten Jahrtausends. Aus sinkenden Bewerberzahlen leiten sie den Fachkräftemangel ab. Sechs. Setzen.
Ohne Alleinstellung keine Unterscheidung und keine Attraktivität. Basis jeden Marketings. Wenn ein Unternehmen klagt, dass es zu wenig Kunden hat, rät man zu mehr Marketing und Vertrieb! Wenn ein Unternehmen keine Fachkräfte findet, rate ich zu mehr Marketing und Vertrieb – im Recruiting. Aber bitte so wie ein Fußball-Scout – draußen, wo die Kicker sind – und nicht am Schreibtisch. Da kommt keine Fachkraft vorbei. 70 Prozent der Hochschul-Absolventen wollen in Koblenz, Osnabrück, Ulm, Aachen, Brandenburg, Marburg und Gießen bleiben. Aber 40 Prozent gehen weg, denn „Hier gibt‘s ja nichts!“ – aber „hätte ich ein attraktives Angebot, würde ich gerne bleiben“. Wer könnte ihnen ein attraktives Angebot machen, BEVOR sie weggehen? Nur Sie, Arbeitgeber.
Ein Drittel der Betriebe könnte zwei Drittel der Unternehmen mit Top-Bewerbern versorgen. Sie müssten nur geeignete Bewerber, die bereits in einem Betrieb in der engeren Wahl sind, ins Netzwerk der Branche weiterempfehlen. Klingt einfach. Ist einfach. Und cleverer als der Mehrzahl guter Bewerber Absagen zu schicken. „Das macht man halt so.“ Ja, aber es ist sinnlose Verschwendung. Sie können nur einen Bewerber einstellen. Den Besten. Im Sport gibt es Silber und Bronze. Bewerbern bieten Sie hingegen nur Gold oder eine Niete. Was im Einkauf längst üblich ist, ist im Recruiting neu: Kooperation mehrerer Unternehmen einer Branche. Die Mehrwerte: 100 Prozent bereits vorausgewählte Top-Bewerber. Prämien von 490 bis 3.700 Euro für jede erfolgreiche Empfehlung. Wertschätzung aller Bewerber in der engeren Wahl – trotz Absagen. Die Bewerberqualität im ganzen Netzwerk steigt. Solange Top-Bewerber durch Absagen verschwendet werden, gibt es keinen Fachkräftemangel.
14 Millionen deutsche Angestellte sind wechselwillig. Sie warten nur auf ein attraktives Angebot. Es geht um Bekanntheit, Aufmerksamkeit, Wertschätzung und neue Wege im Recruiting. Lösen Sie sich aus der Erstarrung, werden Sie zum Scout und kooperieren Sie im Verband. Ein Drittel aller Unternehmen könnte zwei Drittel Ihrer Betriebe mit Top-Kandidaten versorgen.
Martin Gaedt spricht Klartext in Sachen Fachkräftemangel und BrainDrain. Er offenbart, wie Arbeitsagenturen versagen und wie hilflos die Politik wirklich ist. Wenn die Konjunktur den Arbeitsmarkt belebt, verhindert das nicht, dass Regionen ausbluten und qualifizierte Arbeiter ins Ausland abwandern. Das Grundproblem: Arbeitsuchende und Arbeitgeber finden nicht zusammen. Das aktuellste und gleichzeitig unterhaltsamste Buch zum Arbeitsmarkt liest sich fast so spannend wie ein Krimi.
Mythos Fachkräftemangel von Martin Gaedt • gebunden • 240 Seiten • Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA • 2014 • ISBN-13: 978-3527507696, 19,99 Euro
Foto: © William Perugini / Shutterstock.com
Der Geschäftsführer der YOUNECT GmbH entwickelte die Software cleverheads für Unternehmensnetzwerke zum Recruiting in Kooperation und zur Refinanzierung ihrer Kosten. YOUNECT wurde ausgezeichnet mit „Land der Ideen 2012“ und „HR Excellence Award 2013“.