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Wie Immobilienverwaltungen diese Zusatzleistung als lukrativen Geschäftszweig für sich nutzen.
Immobilienverwaltungen stehen zunehmend unter Druck, sich in einem immer wettbewerbsintensiveren Markt zu behaupten. Es ist zwar meistens kein Problem, an neue Aufträge zu kommen. Deren Bearbeitung führt jedoch zwingend auch zu mehr Aufwand, wofür oft das Personal fehlt. So bedeuten mehr Verwalterbestellungen nicht zwangsläufig auch mehr Gewinn. Die Erweiterung des Dienstleistungsspektrums um die Vermarktung von Immobilien – also die Vermietung und den Verkauf von Wohn- und Gewerbeobjekten – ist für Immobilienverwaltungen eine attraktive Möglichkeit, zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen und zugleich die Kundenbindung zu stärken. Wie also können Verwaltungsunternehmen diesen Geschäftszweig lukrativ gestalten, welche Herausforderungen und Chancen sind damit verbunden und welche Zukunftsperspektiven bietet er?
Die Erweiterung des Leistungsspektrums um die Objektvermarktung ist für Immobilienverwaltungen naheliegend. Ihr enger Kontakt zu den Eigentümern und die eingehende Kenntnis der betreuten Objekte sind eine gute Basis für die erfolgreiche Vermietung oder den gewinnbringenden Verkauf. Eigentümer schätzen die Bündelung aller Dienstleistungen rund um ihre Immobilie in einer Hand und vertrauen dabei auf die Expertise ihrer Verwaltung. Das schafft nicht nur Synergien, sondern ermöglicht es Verwaltungen auch, sich mit einem breiteren Angebot von der Konkurrenz abzuheben und so die Kundenbindung zu stärken.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Diversifizierung der Einnahmequellen. Die Aufnahme von Vermarktungsdienstleistungen ins Portfolio macht unabhängiger von der klassischen Verwaltervergütung, die oft durch gesetzliche oder vertragliche Vorgaben limitiert ist. Vermarktungsprovisionen können als zusätzliche Einnahmequelle einen erheblichen Beitrag zur Stabilisierung und zum Wachstum eines Unternehmens leisten. Nachhaltig einträgliche Immobilienvermarktung erfordert allerdings strategisches Vorgehen.
Um Immobilien erfolgreich zu vermarkten, ist es nötig, den jeweiligen Markt genau zu analysieren und die Zielgruppe präzise zu definieren. Ein effektives Vermarktungskonzept sollte sowohl die Besonderheiten der Immobilie als auch die Ansprüche potenzieller Mieter oder Käufer berücksichtigen. Digitale Marketingstrategien spielen hierbei eine zentrale Rolle. Die Präsenz auf führenden Immobilienportalen, die Nutzung von Social Media sowie einer ansprechenden Website und der Einsatz professioneller Exposés und Fotos sind unerlässlich, um die Sichtbarkeit und Attraktivität der Objekte zu erhöhen.
Das für die Vermarktung von Immobilien erforderliche spezifische Wissen geht über die klassischen Aufgaben der Verwaltung hinaus. Ratsam ist es daher, entweder das eigene Personal gezielt weiterzubilden oder spezialisierte Fachkräfte einzusetzen. Kenntnisse in Immobilienrecht, Vertragsgestaltung und über Verhandlungstechniken sind genauso wichtig wie ein gutes Gespür für Markttrends und die Wünsche der Kunden.
Kundenorientiertes Handeln kann den Unterschied zwischen durchschnittlicher und erfolgreicher Vermarktung ausmachen. Zusätzliche Dienstleistungen, etwa Unterstützung bei der Finanzierungsberatung, das Angebot bzw. die Vermittlung von Mietausfallversicherungen oder die Organisation von Renovierungsarbeiten, erhöhen den Mehrwert für Kunden und verbessern die Erfolgschancen bei Vermietung oder Verkauf.
Der Einsatz moderner Software-Lösungen zur Verwaltung und Vermarktung von Immobilien kann den gesamten Prozess erheblich beschleunigen und die Betriebskosten senken. Automatisierte Prozesse, etwa bei der Erstellung von Exposés oder der Organisation von Besichtigungsterminen, ermöglichen es dem Personal, sich stärker auf die individuelle Betreuung der Kunden und die strategische Weiterentwicklung dieses Geschäftszweigs zu konzentrieren.
Trotz der zahlreichen Vorteile ist die Vermarktung von Immobilien für Verwaltungen mit spezifischen Herausforderungen verbunden: Der Wettbewerb ist intensiv, insbesondere in begehrten urbanen Lagen, und die Marktbedingungen können sich schnell ändern – das hat der Anstieg der Bauzinsen landesweit gezeigt. Hinzu kommen komplexe rechtliche Anforderungen, die ständige Weiterbildung und Anpassungen erfordern – etwa im Mietrecht, zur Kaufvertragsgestaltung, im Wettbewerbsrecht, die Datenschutzbestimmungen und die Regelungen zur Maklerprovision, die je nach Bundesland variieren können. Größte Sorgfalt sollte man insbesondere bei der korrekten Darstellung von Angeboten walten lassen, da Abmahnungen empfindlich teuer werden können, was es zu vermeiden gilt.
Darüber hinaus erfordert die Vermarktung von Immobilien viel Flexibilität und kurze Reaktionszeiten. Marktveränderungen, z. B. Schwankungen der Nachfrage oder Änderungen des Zinsniveaus, können sich unmittelbar auf den Erfolg von Vermietungs- und Verkaufsaktivitäten auswirken. Verwaltungen, die in diesem Bereich tätig sind, müssen daher in der Lage sein, schnell auf solche Veränderungen zu reagieren und ihre Strategie anzupassen.
Die Immobilienvermarktung bietet aber auch enorme Chancen: In einem weiterhin wachsenden Markt für Wohn- und Gewerbeobjekte können Verwaltungen von der steigenden Nachfrage profitieren. Insbesondere Ballungszentren und wachsende Städte bieten vielversprechende Perspektiven – durch höhere Verkaufspreise und die wachsende Nachfrage von Mietinteressenten.
Der Ausbau der Vermarktungsaktivitäten birgt aber noch weiteres Potenzial: die Möglichkeit, neue Kundengruppen zu erschließen. Verwaltungen, die sich als kompetente Partner für die Vermarktung positionieren, haben es u. a. mit Eigentümern zu tun, die bisher keine Verwaltung in Anspruch genommen haben – eine zusätzliche Chance, zu wachsen und die Position des Unternehmens im Markt zu stärken.
In Zukunft wird die Immobilienvermarktung als Zusatzleistung für Verwaltungen, wie das Kerngeschäft selbst, stark von der Digitalisierung geprägt sein. Die zunehmende Vernetzung und die Verfügbarkeit großer Datenmengen ermöglichen es, den Markt noch besser zu analysieren und Prognosen zu stellen. Künstliche Intelligenz (KI) und Predictive Analytics bieten hier wertvolle Unterstützung, etwa durch die Vorhersage von Preisentwicklungen oder die Identifizierung potenzieller Käufer und Mieter.
Auch digitale Plattformen werden wichtiger. Viele Verwaltungen nutzen schon heute spezialisierte Software-Lösungen, die Prozesse der Verwaltung wie der Vermarktung gleichermaßen abbilden. In Zukunft könnten solche Plattformen noch stärker dazu beitragen, Prozesse ffizienzsteigernd zu automatisieren. Die Zusammenarbeit mit PropTechs, die innovative Lösungen für den Bereich der Immobilienvermarktung anbieten, könnte für Verwaltungen ebenfalls von Vorteil sein.
Zu einem weiteren wichtigen Aspekt wird die Nachhaltigkeit: Umweltbilanz und Energieeffizienz einer Immobilie werden für immer mehr Käufer und Mieter zu entscheidenden Kriterien, die auch im Tagesgeschäft der Verwaltungen eine immer größere Rolle spielen. Diesen Trend zu erkennen und entsprechende Objekte im Portfolio zu haben, kann langfristig Wettbewerbsvorteile sichern.
Die Vermarktung von Immobilien ist für Verwaltungsunternehmen eine attraktive Möglichkeit, ihr Leistungsspektrum zu erweitern und zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Die enge Verknüpfung von Verwaltung und Vermarktung nutzt Synergien und stärkt die Kundenbindung. Sie erfolgreich umzusetzen, erfordert jedoch eine klare strategische Ausrichtung, die Investition in qualifiziertes Personal und den Einsatz moderner Technologien. Trotz der Herausforderungen, die dieser Geschäftszweig mit sich bringt, bietet er enorme Chancen für Verwaltungen, insbesondere im dynamischen und wachsenden Immobilienmarkt. Frühzeitig in diesen Bereich zu investieren und sich den neuen Herausforderungen zu stellen, trägt dazu bei, langfristig von den sich bietenden Perspektiven zu profitieren und sein Unternehmen erfolgreich weiterzuentwickeln.
Geschäftsführer IMMOBILIEN INTERPRES GmbH,
Vorstandsmitglied VDIV Bayern
www.immobilien-interpres.de