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Insbesondere Flachdächer danken regelmäßige Wartung und Inspektion durch Langlebigkeit und sicheren Schutz des Gebäudes.
Das Dach bildet den obersten Abschluss eines Gebäudes, um es vor Wind und Wetter zu schützen. Für den Immobilienbereich gibt es Normen und Regelwerke, die auf die Instandhaltung von Gebäuden zielen. Dies ist zum einen die europäische DIN EN 13306 „Begriffe der Instandhaltung“, zum anderen die überarbeitete DIN 31051 „Grundlagen der Instandhaltung“.
Für Flachdächer gibt es diesbezügliche Regelungen in der im Juli neu erschienenen DIN 18531-4 „Nicht genutzte und genutzte Dächer – Instandhaltung“. Auch die seit Dezember 2016 neue Flachdachrichtlinie regelt in Kapitel 5 „Grundsätze für die Pflege und Wartung von Flachdächern“.
Mit Instandhaltung bezeichnet man im Allgemeinen die Aufrechterhaltung des ursprünglichen Zustands eines Gebäudes oder Bauteils, z. B. des Dachs oder der Fassade. Sie beinhaltet nach den Definitionen der Normen, der Rechtsprechung und des allgemeinen Verständnisses die Einzelmaßnahmen Wartung, Inspektion, Instandsetzung und – falls notwendig – Sanierung.
Nun zeigt sich in der Praxis die Tendenz, notwendige Instandhaltungsmaßnahmen an Dächern immer nur dann durchzuführen, wenn sich bereits Schäden zeigen oder ihr schlechter Zustand dies ohnehin erfordert. Ist das Dach erst undicht, die Regenrinne verstopft oder das Dachfenster beschädigt, liegen die Argumente für die Vergabe eines Reparaturauftrags klar auf der Hand.
Flachdachabdichtungen aber halten nachweislich länger, wenn regelmäßige Wartungen vorgenommen werden. Alter und Art der Abdichtung sowie der baulichen Dachkonstruktion und der geographischen Lage des Gebäudes bestimmen dabei wesentlich die Lebensdauer des intakten Zustands. Bedeutend sind hier auch die Zahl der Dachdurchdringungen und -durchführungen, das Gefälle der Abdichtung, häufig auch die Belastung durch Produktionsstäube und aufgebaute technische Anlagen, die ebenfalls für Wartungszwecke eine regelmäßige Begehung erfordern.
Dachabdichtungen sollten in bestimmten Zeitabständen überprüft werden. Um hier eine gewisse Regelmäßigkeit sicherzustellen, ist der Abschluss eines Inspektions- und Wartungsvertrags zu empfehlen – und ggf. sollten auch Instandsetzungsmaßnahmen gleich durchgeführt werden, um die generelle Funktionsfähigkeit des Dachs zu erhalten oder wiederherzustellen. Generell sollten Wartung und Inspektion mindestens zweimal jährlich stattfinden.
Zur Wartung gehört insbesondere die Beseitigung von Schmutzablagerungen. Gerade im Spätherbst sind die Dachabläufe zu säubern, damit das Abführen von Niederschlagswasser nicht behindert wird. Diese Säuberungsmaßnahmen umfassen selbstverständlich auch die Notabläufe, wenn sie denn überhaupt vorhanden sind – bei älteren Dächern fehlen sie häufig noch gänzlich. Das kann bei Leichtdachkonstruktionen in Anbetracht der zunehmenden Starkregenfälle problematisch sein, sogar zu Einsturzgefahr führen.
Wichtig ist die regelmäßige Überprüfung und Säuberung von Flachdachabläufen, wenn die Entwässerung mit Druckströmung arbeitet, die im Unterschied zur Freispiegelentwässerung planmäßig vollgefüllte Rohrleitungen (Füllungsgrad H/D 1,0) voraussetzt. Die Funktionsfähigkeit dieser Druckentwässerungsleitungen ist nur oberhalb der Rückstauebene gegeben. Das Problem: Die hierfür verwendeten relativ kleinen Rohrdurchmesser können sich sehr viel schneller zusetzen als große. Häufig reichen schon zwei, drei Blätter, um sie zu verstopfen.
Inspektion und Wartung umfassen natürlich auch außenliegende Rinnen, Abdeckungen von Fahrstuhlüberfahrten, Ausstiegsöffnungen und ggf. die Überprüfung des Blitzschutzes. Zudem sind auch Rauchabzugsanlagen, Oberlichter und Lichtbänder in Augenschein zu nehmen. Dabei geht es zum einen um die Überprüfung der Abdichtungsanschlüsse, zum anderen um die Reinigung, zumindest um den laut Arbeitsstättenverordnung vorgesehenen Tageslichteinfall in Büro- und Produktionsräume zu gewährleisten.
Die Dachinspektion bezieht sich nicht nur auf die genannten Einrichtungen, sondern auch auf die Beschaffenheit der freiliegenden Abdichtungswerkstoffe – insbesondere auch an allen Anschlüssen und am Dachrand. Protokolliert und nach Möglichkeit auch fotografisch dokumentiert werden hierbei sichtbare Veränderungen durch äußere Einwirkung.
Bei mangelhafter Entwässerung und Pfützenbildung auf dem Dach ist die Abdichtung Belastungen gleich in mehrfacher Hinsicht ausgesetzt: Im Sommer bilden sich Rotalgen, im Winter kann Eisschub Schäden anrichten. Lagert sich im stehenden Wasser zusätzlich Schmutz an, wird dies zum Härtetest: Beim Abtrocknen der Pfützen und der Schmutzablagerungen entstehen Verkrustungen, die zu Scherspannungen in der Dachabdichtung führen, was auf Bitumendächern mit leichtem Oberflächenschutz (Beschieferung) häufig der Fall ist. Die Pflege des Oberflächenschutzes von Dachbahnen gehört unbedingt zu den Wartungs- und Instandsetzungsmaßnahmen. Bei einlagigen Dachabdichtungen mit Kunststoffbahnen sollten im Zuge von Inspektion und Wartung die Nähte überprüft werden, insbesondere wenn es sich um unvermeidliche Kreuz- oder T-Stöße handelt.
Dächer mit Kiesschüttungen sollten gesäubert werden. Auch Dachbegrünungen, ob extensiv oder intensiv, müssen gewartet und gepflegt werden.
Hinzuweisen ist an dieser Stelle noch auf seit Jahren bewährte Monitoring-Systeme, die in den Dachaufbau integriert werden und dessen Zustand überwachen können. Sie werden im Wesentlichen von zwei Berliner Unternehmen angeboten: PROGEO verwendet ein elektrisch leitfähiges Vlies, das zwischen Wärmedämmung und Abdichtung angeordnet wird, wobei moderne Sensorik und Informationstechnologie die Qualität der Informationsbereitstellung sichert. Das kabellose System der HUM-ID GmbH arbeitet mit in der Wärmedämmung platzierten Sensoren, die sich über einen Scanner auslesen lassen und anzeigen, ob Feuchtigkeit eingedrungen ist. Sinnvoll erscheint der Einsatz solcher fest installierten Kontrollsysteme an Gebäuden mit sehr hochwertiger Nutzung, um Leckagen oder durchfeuchtete Wärmedämmung von Flachdächern frühzeitig zu erkennen.
Praxistipp
Verschiedene Hersteller von Dachbahnen bieten Checklisten für die sachgemäße Inspektion von Flachdächern an. Als Arbeitshilfe stellt auch der vdd-Industrieverband Bitumen-Dach- und Dichtungsbahnen e.V. in der Infothek auf seinem Internetportal eine Checkliste zur Verfügung, die alle für die Inspektion sowie für eine Bestandsaufnahme relevanten Punkte enthält: www.derdichtebau.de
Buchtipp
Den laut geänderter Flachdachrichtlinie aktuellen Stand der Technik für Planung, Abdichtung und die Sanierung von Flachdächern, aber auch Musterverträge für Wartung und Inspektion enthält der Band Flachdach, Planen – Konstruieren – Sanieren.
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG, 2017, 300 Seiten mit CD-ROM, ISBN 978-3811150256, 99,– Euro
Foto: GSPhotography / Shutterstock.com
DIPL.-ING. HANS-PETER SOMMER
Der Bauingenieur betreibt im Schleswig-Holsteinischen Horst ein Ingenieur-Büro für Bauwerksabdichtungen mit den Schwerpunkten Dächer, Brücken und Tunnel.