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30.04.2019 Ausgabe: 3/2019
Mehr als 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in der EU werden dem Gebäudesektor zugerechnet. Dabei geht über große Dachflächen bei unzureichender Wärmedämmung viel wertvolle Energie verloren. Mit hochwertiger Abdichtung und dachspezifischem Dämmsystem lassen sich sparsame Häuser nicht nur neu erbauen, sondern auch in der Sanierung 30 bis 40 Prozent Energie und Kosten sparen, wobei zugleich Wohnkomfort und Gebäudewert steigen. Zudem sind gut geplante und fachgerecht verarbeitete Dachaufbauten aus dauerhafter Abdichtung und effektiver Dämmung nachhaltiger, weil sie die Ressourcen schonen.
Viele Millionen Quadratmeter Dachfläche werden jährlich bundesweit abgedichtet und wärmegedämmt – mit einer Nutzungsdauer von im Schnitt 25 bis 40 Jahren. Abriss und Sanierung verursachen Milliarden Tonnen Abfall, der Neubau verbraucht weitere wertvolle Ressourcen. Nicht gerade nachhaltig, zumal hochwertige Abdichtungs- und Wärmedämmsysteme im Vergleich eine doppelt so lange Lebensdauer erreichen können und damit nur halb so viele Ressourcen verbrauchen. Angestrebtes Ziel sollte also das für ein gesamtes Gebäudeleben gut gedämmte und sicher abgedichtete Dach sein.
Mit den Anforderungen an den Wärmeschutz steigen auch die Anforderungen an die Dämmstoffe. Das verwendete Material soll möglichst nachhaltig und wirkungsvoll dämmen. Das Optimum ergibt sich aus der Effizienz eines Dämmstoffs und dem angestrebten U-Wert. Dieser Wärmedurchgangskoeffizient und die Wärmeleitfähigkeit (WLS) sind ausschlaggebend dafür, welche Dicke das gewählte Dämmmaterial haben muss. Die Unterschiede sind gravierend: Der Hochleistungsdämmstoff PU-Hartschaum (PUR/PIR) besitzt mit WLS 023 einen der besten Dämmwerte im Vergleich zu anderen gebräuchlichen Dämmmaterialien, also die höchste Dämmleistung bei geringster Materialdicke. Mit gerade einmal 120 Millimetern erreicht er bereits den langfristig sinnvollen U-Wert ≤ 0,19 W/m2K. Vergleichbare Materialien der WLS 045 benötigen für ein gleiches Ergebnis fast die doppelte Aufbauhöhe, nämlich 220 Millimeter. Materialen der WLS 035 benötigen immer noch 180 Millimeter. Eine doppelte Aufbauhöhe ist aber nicht nur bei Transport und Verarbeitung mit deutlich mehr Aufwand verbunden, auch in der Ausgestaltung von Details zeigen sich Probleme und ein erhöhtes Fehlerpotenzial. Zudem sind die Unterschiede schwerwiegend: Eine PIR-Dämmung belastet eine Dachfläche von 1 000 Quadratmetern lediglich mit 3 500 Kilo zusätzlich, bei Mineralfaser wäre es mit rund 27 Tonnen das Achtfache.
Neben Wärmeleitfähigkeit, Dicke und Gewicht spielen auch Umwelt- und Gesundheitsaspekte für die Nachhaltigkeit eine Rolle. Hier wird leider sehr oft pauschaliert. So werden Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf oder Holz besser bewertet als solche aus nicht nachwachsenden Rohstoffen. Hier lohnt sich der kritische Blick: Die Umweltproduktdeklaration (EPD) gibt an, wie viel Rohstoff und Energie für die Herstellung eines Produkts aufgewendet werden. Dieser Primärenergiebedarf wird mit einer Kennzahl angegeben, die zwar Vergleiche erlaubt, aber nur einen Teil der Wahrheit erkennen lässt: Der in MJ/m3
(Megajoule pro Kubikmeter Dämmstoff) ausgedrückte Primärenergiebedarf berücksichtigt nicht den U-Wert, der aber als objektive Vergleichsbasis dient. Zieht man den unseres Beispiels, also 0,19 W/m2K, heran, ergeben sich folgende Werte für den Primärenergiebedarf:
Hierbei sind die Nutzungs- und die Nachnutzungsphase nicht berücksichtigt. Es zeigt sich, dass PIR-Wärmedämmelemente die höchste Dämmleistung bei geringster Dämmstoffdicke aufweisen und zugleich hervorragende Umweltwerte. Die Platten sind formstabil, tritt- und druckfest, beständig gegen Temperaturschwankungen, Heißbitumen, chemische und biologische Prozesse, sie sind geruchsneutral und physiologisch unbedenklich, schimmel- sowie fäulnisfest und unverrottbar. So ist ihre Funktion über Jahrzehnte gewährleistet. Das leichte Material lässt sich einfach zuschneiden und bis ins Detail präzise und schnell verarbeiten. Zum Schutz der Dämmschicht bedarf es einer hochwertigen Abdichtung: Ob Bitumen oder eine Kunststoffbahn das richtige Material ist, weiß am besten der Berater desjenigen Herstellers, der werkstoffübergreifend alle Materialien aus eigener Herstellung für die Dachdämmung anbietet. Er wählt die richtigen Produkte, berät Planer, Architekten und Bauherren von der Planung bis zur Abnahme.
Der Dachgarten auf der Wohnanlage, das Dachbiotop zum Artenschutz auf dem Verwaltungsgebäude oder eine Photovoltaikanlage auf der Industriehalle – es gibt viele Möglichkeiten, die zunehmende Flächenversiegelung auszugleichen oder sie für die zusätzliche Gewinnung erneuerbarer Energien einzusetzen. Vor allem in Ballungsgebieten scheint die zunehmende Nutzung von Flachdächern auf Gewerbe- und Wohngebäuden sinnvoll, vielleicht sogar geboten. Wurden Dachaufbau und Abdichtung professionell und nachhaltig ausgeführt, spricht vieles für den weiteren Aufbau eines Gründachs oder einer Photovoltaikanlage: Gründächer mindern die negativen Auswirkungen der Flächenversiegelung, verlängern die Lebensdauer der Dachabdichtung und schaffen zusätzlichen Lebensraum für Mensch und Tier. Sie entlasten als Wasserspeicher die Entwässerungssysteme, binden Staub, heizen sich auch bei extremen Temperaturen kaum auf, verbrauchen CO2 und sorgen als Sauerstoffproduzent für ein besseres Klima. Ertragreiche moderne Photovoltaikanlagen gewinnen auf gut gedämmten, dauerhaft sicheren Dächern viele Millionen Kilowattstunden Strom.
Hochwertige, auf das jeweilige Dach ausgelegte Systeme sind eine Entscheidung für Nachhaltigkeit. Mit kompetenter Beratung und fachgerechter Verarbeitung entstehen dauerhaft sichere Dächer. Im Neubau sollte die Wärmedämmung und die Abdichtungsmaßnahme für das Dach vorausschauend geplant werden, um mit effizienten Materialien sichere und langfristig sparsame Dächer zu bauen. Bei der Sanierung lassen sich mit einem Hochleistungsdämmstoff von geringer Materialdicke und den entsprechend hochwertigen Abdichtungsbahnen ebenfalls beste Werte erzielen.
Der Leiter der Anwendungstechnik der Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart, arbeitet in Normausschüssen und Fachverbänden wie vdd, WBB, IVPU und dem Bauproduktebeirat der DGNB mit.
www.bauder.de