22.04.2014 Ausgabe: 3/2014

Leitungswasserschäden

Leitungswasserschäden in Gebäuden sind Zufallsereignisse, auf die schnell reagiert werden muss. Denn diese Schäden entwickeln sich ohne kurzfristige Bearbeitung dynamisch weiter, werden also mit jeder versäumten Stunde und jedem weiteren Tag bis zum Start der Bearbeitung teurer.

Die Ausgangslagen bei Schadenmeldung und Schadenabwicklung sind im Vergleich zu statischen Sachschäden zudem vergleichsweise komplex. Mehrere Gewerke müssen koordiniert, Handwerker vor Ort eingesetzt werden. Vertreter aus der Versicherungswirtschaft bezeichnen Leitungswasserschäden deshalb auch schon einmal als „die Heimsuchung des Versicherungswesens“.

Leitungswasserschäden sind komplexe Schäden. Sie zu beherrschen, erfordert professionelle Dienstleisterstrukturen von Anfang an.

Für Hausverwaltungen und Unternehmen im Immobilienmanagement ist das nicht anders. Hausbesitzer oder Mieter sehen sich in einer Notsituation und fordern kurzfristige Reaktionen. Mangelnde schnelle Verfügbarkeit externer Dienstleister, unzuverlässige Service-Partner, Unzufriedenheiten und Beschwerden im Prozess der Schadenbeseitigung binden Ressourcen ungemein. Mietminderungsforderungen werden schnell ins Spiel gebracht, Immobilienbesitzer fordern Ursachenforschung. Am Ende können schwer durchschaubare Abrechnungen – insbesondere bei mehrgewerkigen Schäden – zu weiterem Ärger führen. Und das bei häufig ansteigenden Schadenquoten und Service-Ansprüchen der Mieter. Dabei unterbrechen derartige Schadenereignisse die täglichen Routinen und Abläufe von Hausverwaltungen erheblich, denn sie sind kaum planbar. Sie sind damit Renditebremsen im margenschwachen Geschäft. Abhilfe tut Not. Glücklicher Weise gibt es Lösungen für eine professionelle, zeitoptimal und damit kosteneffizient gestaltete Schadenabwicklung.

Der Schlüssel ist eine schnelle, professionelle und komplette Schadenerstbearbeitung!

Wer von Anfang an konsequent alles richtig macht, kann über den gesamten Schadenmanagement-Prozess viel Zeit und Geld sparen.
Was sollte aber nun der Anspruch an eine solche schnell verfügbare und vollständige Schadenerstbearbeitung sein und was zeichnet sie aus? Professionelle, kundenorientierte Schadenerstbearbeitung beginnt mit einer schadenvermeidenden oder schadenminimierenden Ortung der Schadenursache mit Hilfe alternativer technischer Verfahren durch versierte, erfahrene Spezialisten. Diese verfügen über ein entsprechend vollständig ausgerüstetes Messfahrzeug, das die Eingrenzung und Bestimmung der Schadenursache zweifelsfrei ermöglicht.

Mit der Identifizierung der Schadenursache ist es aber nicht getan. Fliesen sollten möglichst zerstörungsfrei entnommen werden, und die Schadenstelle ist zu öffnen. Über eine Notfallreparatur sollte eine schnelle Wiederherstellung der Funktionalitäten des Leitungsnetzes erfolgen. Im Anschluss ist der Schaden verbal und visuell eindeutig zu erfassen und zu dokumentieren. Eine optionale erweiterte Schadenaufnahme (ESA) hält das Schadenbild in seiner konkreten Ausdehnung und seinen bauphysikalischen Gegebenheiten detailliert fest und bestimmt die erforderlichen Nachgewerke. Erfolgt die Schadenerfassung durch von Nachgewerken unabhängige Spezialisten, werden Interessenkonflikte zwischen Schadenerfassung und Nachgewerken ausgeschlossen.

Eine professionelle und vollständige Schadenerstbearbeitung ist Spezialisten-Arbeit. Sie sollte von Nachgewerken unabhängig erfolgen.

Ist ein Schaden erst einmal auf diese Weise von einem dynamischen in einen statischen Zustand überführt und dokumentiert, entspannt dies erfahrungsgemäß alle beteiligten Personen ungemein. Eine geordnete, weniger zeitkritische Schadenbeseitigung kann beginnen. Steht für die Schadenbeseitigung eine ESA zur Verfügung, so ist dies die beste Grundlage für die Bestimmung der zur Schadenbeseitigung erforderlichen Gewerke in Quantität und Ausführungsqualität. Diese können in Einzelvergabe nach Gewerken beauftragt oder von einem sog. „Alles aus einer Hand-Anbieter“ – in der Regel von entsprechend aufgestellten Trocknern und  Sanierern – übernommen werden.

Auf Wunsch kann die Schadenerstbearbeitung wesentliche Teile des Schnittstellen-Managements zu Nachgewerken übernehmen. Hier geht es dann insbesondere um das Briefing der Nachgewerke auf Basis der Erkenntnisse des ersten Experten am Schadenort. Grundlage für die Dienstleister-Auswahl wären die vom Auftraggeber vorgegebenen bzw. gelisteten Dienstleistungspartner.

Die Qualität und Zuverlässigkeit externer Dienstleister muss die Reputation und die Kompetenzeinschätzung des Auftraggebers stützen und bestätigen.

Die Wahrung der Interessen von Hausbesitzern und Mietern, aber auch von Verwaltern und Ihren jeweiligen Gebäudeversicherungen erfordern ein aufwands- und kostenoptimales Schadenmanagement, das eigene personelle Ressourcen soweit wie möglich schont, dennoch professionell höchsten Ansprüchen genügt. Letztendlich geht es auch darum, dass Qualität, Effizienz und Zuverlässigkeit externer Dienstleister die positive Einschätzung des Auftraggebers durch seine Kunden nachhaltig und dauerhaft unterstützen.

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Kirschner, Dieter

Geschäftsführer der Locatec Ortungstechnik GmbH, Crailsheim
www.locatec.de