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Die Immobilienverwaltungsbranche befindet sich in einem rasanten Wandel, und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine immer bedeutendere Rolle. Schon seit Jahren kommen KI-basierte Systeme in der Branche zum Einsatz, um Routineaufgaben zu automatisieren, Prozesse zu optimieren und die Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Regelbasierte Systeme, die beispielsweise in der Buchhaltung Zahlungsverkehr automatisiert verbuchen, oder Bonitätsprüfungssysteme, die KI-gestützte Aussagen zur Kreditwürdigkeit ermöglichen, sind bereits in vielen Immobilienverwaltungen im Einsatz. Ebenso sind Transkriptionssysteme, Chatbots für die Mieterkommunikation, Predictive-Maintenance-Lösungen und virtuelle Home-Staging-Programme längst keine Seltenheit mehr.
Diese Technologien bieten einen klaren Wettbewerbsvorteil, und ihre Einsatzmöglichkeiten werden stetig erweitert. So gibt es erste Pilotprojekte, bei denen Telefonanfragen in CRM-Systemen mithilfe von KI und Produkten wie ChatGPT und seinen Mitbewerbern ohne menschliches Zutun bearbeitet werden können.
Die Einsatzgebiete von KI in der Immobilienbranche sind vielfältig:
Die generativen KI-Systeme, insbesondere die sogenannten Large Language Models (LLMs), bieten der Immobilienverwaltung enorme Chancen. Da viele Anforderungen in der Branche im Vergleich zu anderen Feldern geringer sind, können solche Systeme schneller adaptiert werden. So könnten beispielsweise Buchhaltungsprozesse in naher Zukunft vollständig automatisiert werden. Auch die automatische Einrichtung neuer Verwaltungsprozesse mittels „Drag & Drop“ von Dokumenten ist eine realistische Erwartung.
Ebenso könnten LLMs komplexe Analysen und Auswertungen durchführen, wodurch Budgetplanungen und Risikobewertungen künftig vollautomatisch erfolgen könnten. Die Bedienbarkeit der Systeme wird dadurch vereinfacht, sodass teure Schulungen überflüssig werden und die Effizienz steigt.
Während KI-Systeme Prozesse effizienter gestalten und automatisieren, bleibt der menschliche Faktor entscheidend. Immobilienverwalter können durch den Einsatz von KI mehr Zeit für persönliche Kundenbetreuung gewinnen und vor Ort Präsenz zeigen. Dadurch kann der Service verbessert und der Mehrwert gegenüber reinen Softwarelösungen betont werden.
Generative KI-Systeme sind nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert werden. Es ist essenziell, sicherzustellen, dass unsere Daten nicht ohne Zustimmung zur Verbesserung anderer Systeme genutzt werden. Datenschutz und die Einhaltung der DSGVO müssen jederzeit gewährleistet sein.
Ein weiteres Risiko ist die Konzentration von Fachwissen in den Händen weniger Anbieter. Unsere Branche muss darauf achten, die Kontrolle über die eigenen Daten zu behalten und unabhängige Wissensquellen aufzubauen. Lizenzkosten von Softwareprodukten sollten im Zuge der steigenden Effizienz durch KI nicht weiter ansteigen, sondern im Idealfall sogar sinken.
KI wird die Immobilienverwaltung grundlegend verändern. Viele Prozesse werden einfacher, präziser und kosteneffizienter. Doch die Gefahr, dass KI den menschlichen Verwalter ersetzen könnte, ist real. Umso wichtiger ist es, den Mehrwert, den der Mensch bietet, klar herauszustellen: Die persönliche Betreuung, die individuelle Lösung von Problemen und die flexible Anpassung an unerwartete Situationen bleiben unersetzbar.
Künstliche Intelligenz eröffnet der Immobilienverwaltung zahlreiche Möglichkeiten. Sie ermöglicht die Automatisierung von Routineaufgaben, optimiert Prozesse und fördert datenbasierte Entscheidungsfindungen. Dennoch muss die Rolle des Menschen weiterhin klar definiert bleiben – als ergänzender und unterstützender Faktor. Nur so können Immobilienverwalter effizient arbeiten, Kosten senken und gleichzeitig den Service für Eigentümer und Mieter verbessern.
Der Einsatz von KI und LLMs ist eine Chance, aber auch eine Herausforderung. Eine klare Strategie für Datenschutz sowie Datenhoheit und ein kritischer Blick auf die Entwicklungen in der Technologiebranche sind unerlässlich, um von den Vorteilen der KI zu profitieren, ohne dabei die Kontrolle zu verlieren.
Geschäftsführender Inhaber der Niesen Hausverwaltungen e. K., Düsseldorf