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22.04.2014 Ausgabe: 3/2014
Flächenheizungen sind ein weitverbreitetes Heizungssystem. Der Einbau erfolgt in Estrich in Nassbauweise. Hier kann die Trocknung zur Herausforderung werden, wenn die vorgesehenen Heizungsanlagen noch nicht angeschlossen oder für die Estrichtrockung nicht geeignet sind. Mobile Heizzentralen schaffen Abhilfe. Ein Projektbericht aus Regensburg.
Flächenheizungen zählen heutzutage zu den bevorzugten Heizsystemen in Neubauten. Gründe dafür sind niedrige Systemtemperaturen und die Kombinationsmöglichkeiten mit alternativen Heizkonzepten, beispielsweise einer Wärmepumpe. Zugleich wird bei der Verwendung dieser Heizsysteme die Basis für die Einstufung als Niedrigenergie-, Nullenergie- oder Plusenergiehaus geschaffen. Argumente, die auch die Stadt Regensburg überzeugten. Beim Neubau eines Kinderhauses setzte man daher auf eine Variante mit Fußbodenheizung und Wärmepumpe. Als Teil des Energiekonzepts trägt das System dazu bei, dass das Gebäude den Standard eines Nullenergiehauses erreicht.
Nach dem Einbringen des für Flächenheizungen erforderlichen Estrichsystems in Nassbauweise muss dieses gemäß DIN EN 1264-4 durch Funktionsheizen getrocknet werden. Anschließend folgt das Belegreifheizen, damit der Bodenbelag aufgebracht werden kann. Die Heizvorgänge unterscheiden sich im Ablauf sowie im Zweck.
Beim Funktionsheizen wird überschüssiges Wasser aus dem Estrich entfernt. Nach DIN EN 1264-4 besteht der Zweck dieser Heizart in erster Linie darin, ein mangelfreies Werk nachzuweisen. Begonnen wird mit dem Funktionsheizen am Ende der Liegezeit des Estrichs, in der Regel nach 21 Tagen, beziehungsweise bei Calciumsulfat-Estrichen nach sieben Tagen. Der Heizbetrieb erfolgt über einen Zeitraum von mindestens drei Tagen bei einer Vorlauftemperatur von 25 Grad. Im Anschluss erhitzt man den Boden mindestens vier Tage auf maximaler Auslegungstemperatur.
Damit der Estrich bereit für den Bodenbelag ist, wird das Belegreifheizen angewandt. Der Vorgang folgt idealerweise direkt im Anschluss an das Funktionsheizen und unterschiedet sich vor allem im Aufheizvorgang. Die Temperatur wird über einen Zeitraum von mindestens vier Tagen langsam angehoben, die Heizung soll in dieser Zeit nicht abgeschaltet werden. Ab dem fünften Tag kann die Estrichfeuchte gemessen werden. Die maximale Feuchtigkeit darf bei Zementestrich 1,8 Prozent, bei Calciumsulfatestrich 0,3 Prozent betragen. Ist die Belegreife erreicht, wird das System innerhalb von drei Tagen über abgestufte Vorlauftemperaturen abgeheizt.
Damit der Estrich beheizt werden kann, ist es erforderlich, dass das Bauwerk geschlossen ist und Heizwärme zur Verfügung steht. Vor allem bei Wärmepumpenanlagen, aber auch bei anderen Heizsystemen ist die Heizanlage zum Zeitpunkt, an dem die Estrichtrocknung erfolgen muss, oft noch nicht betriebsbereit. Auch beim Bau des Regensburger Kinderhauses wurde bewusst auf den vorzeitigen Einbau der Wärmepumpe verzichtet, damit sie im Zuge der noch stattfindenden Arbeiten nicht beschädigt wird. Zudem ist der Trockungsvorgang für Wärmepumpen mit einem Überlastungsrisiko verbunden, weil die Norm-Heizleistung dabei bedingt durch die hohe Feuchtigkeit weit überschritten wird. Der hohe Wärmeentzug kann zur Vereisung der Erdsonde führen, so dass sie unbrauchbar wird. Auch in Fällen, in denen bei Neubauten der Hausanschluss noch nicht fertiggestellt ist, kann sich die Estrichtrocknung problematisch gestalten, weil Brennstoff nicht geliefert werden kann oder die Versorgung mit Fernwärme noch nicht steht.
Die normgerechte Estrichtrocknung erfordert jedoch ein exakt regelbares Heizsystem. Betriebsbereite Systeme leisten das generell, allerdings arbeiten große Kesselanlagen in diesem Fall in einem sehr niedrigen Teillastbereich, da nur wenig Heizleistung erforderlich ist. Werden Wärmeerzeuger vorzeitig in Betrieb genommen, können Gewährleistungsrisiken entstehen, z. B. wenn die Abnahme der Heizungsanlage nach VOB noch nicht erfolgt ist. Kommt es nach der Abnahme zu Schäden, haftet der Auftragnehmer, liegt bereits eine Teilabnahme vor, trägt der Auftraggeber das Schadensrisiko. Aufgrund dieser Sachlage ist das Interesse an einer vorzeitigen Inbetriebnahme auf beiden Seiten eher gering.
Als Lösung hat sich in der Praxis der Einsatz mobiler Heizlösungen bewährt. Die Heizgeräte werden für den benötigten Zeitraum angemietet und können über flexible Anschlussleitungen direkt an den Heizkreisverteiler angeschlossen werden. Die Geräte sind in unterschiedlichen Leistungsklassen erhältlich und können so an die Größe der Estrichfläche angepasst werden. Über eine Programmierung kann der Heizvorgang exakt voreingestellt werden. Moderne Geräte überwachen elektronisch den Ist-Zustand und geben Fehlermeldungen bei Abweichungen von den eingestellten Kennwerten. Messprotokolle können über eine Schnittstelle ausgelesen werden und ergänzen die Dokumentation des Heizvorgangs.
Auch die Stadt Regensburg behalf sich mit einer mobilen Lösung, bestehend aus einer Heizzentrale und einem schallgedämpften Stellmotor, der speziell für die Estrichtrocknung programmiert ist. Die nach Vorgabe des Estrichlegers vor Ort benötigten Temperaturen sind so bis zu 14 Tage voreingestellt. Je nach Wärmebedarf leisten entsprechende Aggregate bis zu zwei Megawatt.
Der Estrich des Kinderhauses wurde mit einer Heizleistung von 150 kW über einen Zeitraum von rund fünf Wochen getrocknet. Anschließend konnte der Bodenbelag aufgebracht werden.
Der Geschäftsführer der mobiheat GmbH ist einer von zwei Gründern des Unternehmens, das seit dem Jahr 2004 mobile Heizzentralen produziert und mit
Komplettservice anbietet.
www.mobiheat.de