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Wer Hausmüll richtig trennt, spart Geld. Die Dienstleister der Abfallwirtschaft bieten aber noch mehr: effizientes Abfallmanagement.
Deutschland ist Weltmeister – auch beim Recycling, mit den weltweit höchsten Wiederverwertungsquoten. Sowohl im gewerblichen Sektor als auch bei privaten Haushalten gehört Mülltrennung mittlerweile einfach dazu. Der Erfolg: Vor allem das Recycling von Papier, Pappe und Kartonagen sowie von Altholz und Leichtverpackungen sorgt für CO2-Einsparungen und trägt zum Klimaschutz bei.
Papier, Pappe und Kartonagen gehören auf Grund ihrer vergleichsweise einfachen Weiterverarbeitung schon lange zu den am stärksten recycelten Wertstoffen in Deutschland. Die Erfassung erfolgt in der Regel über die Papiertonne – entweder direkt am Haus, über Depotcontainer, vereinzelt noch als Bündelsammlung. Die Entsorgung von Altpapier ist kostenfrei bzw. günstig, wäre mengenmäßig aber durchaus noch zu steigern. Noch immer wird ein Teil der recyclebaren Papierabfälle mit dem Restmüll entsorgt – und das ist deutlich teurer.
Für Leichtverpackungen mit dem Grünen Punkt gibt es in Deutschland die „Gelbe Tonne“ oder den „Gelben Sack“. Dabei gibt es die meisten Missverständnisse, denn eben nicht alle Plastikabfälle sind Leichtverpackungen. Den Grünen Punkt gibt es nur für die beim Kauf vorgeleistete Finanzierung der Entsorgung automatisiert gut trennbarer Materialien im Verpackungswesen. Um die Trennung zu vereinfachen, haben einige kommunale Abfallwirtschaftssysteme bereits eine erweiterte Wertstofftonne eingeführt, die außer für Leichtverpackungen mit dem Grünen Punkt auch für materialgleiche Nichtverpackungen sowie für Elektrokleingeräte bestimmt ist. Für diese „Gelbe Tonne Plus“ wird zwar ein gewisser Kostensatz erhoben, allerdings deutlich weniger als für die Restmüllentsorgung.
Bio- und Grünabfälle werden derzeit vor allem in ländlichen Gegenden noch überwiegend kompostiert. In größeren Gemeinden, Städten und Großstädten gibt es dafür Biotonnen. Die Grüne oder Braune Tonne ist ebenfalls kostenfrei bzw. deutlich günstiger als Restmülltonnen. Abfallanalysen ergaben, dass die Wertstoffe in Restmülltonnen noch immer zur Hälfte aus Bioabfällen bestehen – eine Tatsache, die bei der Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes im Jahr 2012 berücksichtigt wurde. Ausdrücklich sind Kommunen seitdem verpflichtet, Biomüll getrennt zu erfassen. Diese Maßnahme flankierend, wurden die Gebühren für die Restmülltonnen meist mehr oder weniger drastisch angehoben.
Bei konsequenter Mülltrennung verbleibt als kleinste Abfallfraktion der Restabfall, bezogen auf Volumen und Masse. Sie ist allerdings auch die kostenintensivste – häufig die einzige, für die im kommunalen Gebührensystem überhaupt Kosten angesetzt werden. Die Gebührenangaben erfolgen meistens nach der Größe der Restmülltonne, seltener nach Gewicht oder pauschal, unabhängig vom Maß der Mülltrennung, nach Wohneinheiten oder gemeldeten Personen. Die volumenbezogene Restmüllgebühr bietet den größten Anreiz zur Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen Mülltrennung.
Die Verpflichtung zur Mülltrennung ist im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) festgeschrieben. Als zentrales Gesetz des deutschen Abfallrechts zielt es darauf ab, „die Kreislaufwirtschaft zur Schonung der natürlichen Ressourcen zu fördern und den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen sicherzustellen“. In Anlehnung an die Abfallrichtlinie der EU findet sich auch hier die mehrstufige Abfallhierarchie: In erster Linie sind Abfälle zu vermeiden – ist dies ebenso wenig möglich wie die Weiterverwendung, müssen Abfälle stofflich oder energetisch verwertet, Reste behandelt und dann – im Volumen reduziert – beseitigt werden.
Für die Immobilienwirtschaft ist in Sachen Mülltrennung vornehmlich die Verursachergruppe „Privathaushalte und ähnliche Einrichtungen“ von Interesse. Immobilieneigentümer oder -verwalter bzw. Wohnungsunternehmen können Bewohner lediglich zur Mülltrennung anhalten. Der nach der mehr oder weniger sorgfältigen Trennung verbleibende Restmüll muss über über entsprechend ausgelegte Restabfallbehälter über die Kommune entsorgt werden.
Bewohner von Ein- oder Zweifamilienhäusern kommen ihrer Verpflichtung zur Mülltrennung annähernd nach. Mit zunehmender Größe der Immobilien und steigender Anzahl der Nutzereinheiten nimmt die Bereitschaft dazu jedoch deutlich ab. Vor allem Abfall, der über die „Gelbe Tonne“ und Gelbe Tonne plus“ kostenfrei oder zumindest sehr günstig zu entsorgen wäre, landet häufig im kostenintensiven Restmüll. Konsequenz: Das Restabfallvolumen pro Wohneinheit steigt – und treibt so die fixen Kosten für die Müllbeseitigung in die Höhe.
Fixkosten, die keine sind! Denn sie lassen sich flexibel gestalten – mit einem Abfallmanagement, das die Betriebskosten senkt.
Sinnvolle Konzepte im Abfallmanagement sind darauf ausgelegt, abfallwirtschaftliche Optimierungen zu erreichen, um möglichst wenige kostenpflichtige Mülltonnen nutzen zu müssen, was die Kosten für die Müllbeseitigung als Teil der Betriebskosten senkt. Konsequent umgesetztes Abfallmanagement kann sogar so effektiv sein, das mehr Müllgebühren eingespart werden als der in Anspruch genommene Service kostet.
Die Entwicklung eines geeigneten Abfallmanagementkonzepts basiert auf den abfallwirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor Ort, berücksichtigt die Infrastruktur der Liegenschaft, insbesondere Behälterausstattung, Befüllungsgrade und Sortiertiefe, die Anzahl der Wohneinheiten, sowie die Sozialstruktur der Bewohner. Auch relevante Gegebenheiten der örtlichen entsorgungspflichtigen Gebietskörperschaft spielen eine Rolle. Auf Grundlage dieser Daten lässt sich ein Abfallmanagementmodell mit kalkuliertem Einsparpotenzial für die Liegenschaft erstellen.
Im Vordergrund steht dabei die Bewirtschaftung der Abfalltonnen, die darauf abzielt, die Menge des kostenintensiven Restmülls zum Abholtermin zu minimieren. Wöchentlich mehrmalige Kontrollen und Nachsortierungen tragen dazu bei, das Restmüllvolumen um bis zu 60 Prozent zu reduzieren.
Auch bei den Wertstoffbehältern gilt: Die Entsorgung kann nur dann vereinbarungsgemäß kostenfrei oder zu geringen Gebühren erfolgen, wenn sie richtig – also sortenrein – befüllt werden.
Außerplanmäßige Sonderleerungen infolge von Fehleinwürfen sind teuer. Abfallmanagement sieht vor, dass auch diese Tonnen kontrolliert und gegebenenfalls nachsortiert werden, mit Ausnahme der Biotonnen – aus hygienischen Gründen.
So wird Müll zur sauberen Sache
Zum vollumfänglichen Konzept gehört auch die optionale Standplatzpflege. Regelmäßiges Kehren und Aufräumen der häufig direkt vor dem Haus liegenden Müllplätze verbessert die Außenwirkung der Liegenschaft. Offen stehende Tonnendeckel, Beistellungen von Mülltüten und verdreckte Plätze sind ebenso häufig Anlass für Beschwerden wie schlechter Geruch, auch und gerade aus Biotonnen, und das nicht nur im Sommer. Die regelmäßige Reinigung der Mülltonnen von außen und innen verbessert die Wohnqualität. Im Zuge des Abfallmanagements kann ein Reinigungsfahrzeug regelmäßig vor Ort eingesetzt werden.
Gezieltes Abfallmanagement dient auch der Entlastung von Hausmeistern und Objektbetreuern. Gehören die Bereitstellung von Müllbehältern und die individuelle Sperrmüll- oder Gewerbeabfallbeseitigung zum vereinbarten Service, setzt das bei anderen Dienstleistern Ressourcen frei, die im und um das Objekt sinnvoll zum Einsatz kommen. Darüber hinaus lassen sich auch die mit den mengenmäßigen Anpassungen der Abfalltonnen verbundenen Formalitäten und Absprachen mit Kommunen und Entsorgern in einer Hand bündeln. Entsprechend den Vorgaben der kommunalen Abfallsatzung werden Änderungen der Behälterbestände zuverlässig gemeldet und die Umstellung kontrolliert. Außerdem können sämtliche Fragen von Mietern und Bewohnern über eine Mieterberatung des beauftragten Dienstleisters beantwortet werden – was Immobilienverwalter bzw. die Zuständigen in Wohnungsunternehmen entlastet.
Abfallmanagement kann als Dienstleistung für die Immobilienwirtschaft auf einfachem Weg zugleich die Wohnnebenkosten senken und die Attraktivität einer Immobilie steigern, ohne Zusatzkosten zu verursachen. Vorteile bieten sich dabei für alle – Eigentümer, Bewohner und Verwalter. Sie profitieren nicht nur von der Verbesserung des Wohnumfelds und der Senkung bzw. Stabilisierung der aktuell stetig steigenden Mietnebenkosten durch den finanziell voll auf die Nutzer umlagefähigen Service, sondern auch vom Wettbewerbsvorteil einer optisch ansprechenden Liegenschaft. Kundenorientiertes und wirtschaftliches Handeln spricht zudem für die Qualität und die Kompetenz des Verwalters.
2012 fielen in Deutschland im Durchschnitt 611 Kilogramm Siedlungsabfall je Einwohner an. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Grundlage von vorläufigen Eurostat-Daten mitteilt, lag die Abfallmenge damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von rund 492 Kilogramm je Einwohner. Noch höhere Werte gab es nur in Luxemburg (662 Kilogramm), Zypern (663 Kilogramm) und Dänemark (668 Kilogramm). Hingegen war das Abfallaufkommen vor allem in den östlichen EU-Staaten deutlich geringer. Die niedrigsten Mengen je Einwohner verzeichneten Estland (279 Kilogramm) und Lettland (301 Kilogramm).
DIPL.-ING. VERA TSCHERTNER
Die Bauingenieurin mit Studienschwerpunkt Abfallwirtschaft ist Prokuristin der Abfallmanagement Peters GmbH.
www.am-peters.de