Login
Bitte geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich anzumelden.
Noch kein Login? Registrieren Sie sich hier für den internen Bereich der Website. Hier können Sie Veranstaltungen buchen und Publikationen erwerben. Mitgliedsunternehmen erhalten zudem Zugang zu gesonderten Angeboten.
Jetzt RegistrierenRund 4.100 Mitglieder in zehn Landesverbänden: Erfahren Sie hier, wer der VDIV Deutschland ist, wieso sich eine Mitgliedschaft lohnt, und lernen Sie unser Netzwerk kennen.
Der VDIV Deutschland beschäftigt sich mit einer Vielzahl an politischen, immobilienwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen. Hier finden Sie eine Auswahl an aktuellen Themen, die Immobilienverwaltungen derzeit bewegen.
Welche Aufgaben übernehmen Immobilienverwaltungen? Hier finden Sie Hintergründe zu Tätigkeiten und Qualifizierung.
Weiterbilden - Netzwerken - Erleben: Unsere vielseitigen Veranstaltungsformate bieten Ihnen ideale Möglichkeiten zur fachlichen Weiterbildung, inhaltlichen Qualifizierung und zum brancheninternen Austausch.
Gut zu wissenSie wollen mehr? Finden Sie hier Magazine, Broschüren, Checklisten, Musterverträge, Beschlussvorlagen und weitere Publikationen zu branchenrelevanten Themen.
ÜbersichtSie sind am aktuellen Geschehen der Branche interessiert? Hier sind Sie am Puls der Zeit und jederzeit top informiert
Unterflur-Systeme bieten eine saubere und leistungsfähige Entsorgungslösung, die noch dazu Platz spart.
Für private Wohnanlagen ebenso wie für Gewerbeimmobilien ist die Organisation der Abfallentsorgung von zentraler Bedeutung. Denn sowohl bei Neu- als auch bei Bestandsbauten kommt es in diesem sensiblen Bereich schnell zu Beeinträchtigungen des Wohn- und Arbeitsumfeldes durch störende Müllsammelplätze, Lärm und Gerüche, wodurch die Qualität des Wohnumfeldes beeinträchtigt wird. Weil Betriebsflächen gerade im städtischen Umfeld sehr teuer sind und viel zu schade, um Müllcontainer darauf unterzubringen, fällt die Wahl heute immer öfter auf Unterflur-Lösungen. Statt einer Vielzahl von unansehnlichen Müllcontainern sind so nur Einwurfsäulen der unterirdischen Sammelbehälter zu sehen. Unterflursysteme erlauben die Entsorgung von Abfall auf viel kleinerem Raum. Vor allem in Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen sind solche unterirdischen Abfallsysteme gefragt: Sie sind elegant, platzsparend, barrierefrei erreichbar und gewährleisten ein sauberes Wohnumfeld. Störende Müllbehälter verschwinden einfach unter der Erde. Neben dem Restmüll können wahlweise die Fraktionen Papier, Kunststoff, Altglas oder Bioabfälle gesammelt werden.
Aber auch die laufend steigenden Betriebskosten in der Wohnungswirtschaft machen Alternativlösungen zu klassischen Umleermüllbehältern attraktiv. Denn durch ihr großes Fassungsvermögen von bis zu 5 m3 ersetzen Unterflurbehälter bis zu 20 der 240 Liter fassenden Standardtonnen oder fünf Müllgroßbehälter (MGB) à 1 100 Liter. Damit fallen weniger Entsorgungsfahrten an – sowohl Vermieter als auch kommunale Entsorger sparen Betriebskosten und reduzieren die CO2-Emissionen. Neben dem verringerten Platzbedarf von Unterflur-Lösungen ergeben sich auch aufgrund des geringeren Reinigungs- und Arbeitsprozesses weitere Einsparpotenziale für die Wohnungswirtschaft. Überlaufende Abfallbehälter, Beistellungen neben die Tonne und Verschmutzungen im unmittelbaren Umfeld werden effektiv verhindert.
Überall dort, wo jedoch große anfallende Wertstoffmengen dazu führen, dass die Behälter schon kurze Zeit nach ihrer Leerung wieder voll sind, beispielsweise in großen Wohnanlagen oder bei Mischformen aus Wohn- und Gewerbeflächen, muss eine leistungsfähigere Lösung für Abhilfe sorgen. Hier bietet sich der Einsatz von Unterflur-Pressstationen mit leistungsstarken mobilen Schneckenverdichtern oder Selbstpresscontainern an, wie man sie aus der gewerblichen Nutzung kennt. Sie minimieren das Volumen des Abfalls, beispielsweise Altpapier und Kartonagen oder auch Restmüll, effektiv und sorgen so für ausreichend Platz, bis der Entsorger wieder leert.
Solche Ungetüme möchte natürlich niemand im Umfeld einer Wohnanlage oder Gewerbeimmobilie sehen. Deshalb kann man auch sie unter der Erde installieren, als Kombination aus leistungsstarkem mobilem Schneckenverdichter und einem Scherenhubtisch, der in entsprechende Fundamentbehälter eingebaut wird und bis zu 25 Tonnen Hubkraft besitzt. Die Befülllung erfolgt entweder wie bei den klassischen Unterflur-Systemen über unauffällige Einwurfsäulen. Alternativ gibt es aber auch hydraulische Hub-Kipp-Vorrichtungen, über die Müllbehälter (MGB 1 100 oder 660 Liter) in die sich dann öffnende Einfüllöffnung des Containers gekippt werden können. Während des Kippvorgangs sichern ein frontales Brüstungsgeländer und seitliche Absturzsicherungen die Öffnung.
In dem mobilen Schneckenverdichter wird der Wertstoff dann automatisch gepresst und verdichtet. Dabei können theoretisch und abhängig von den Möglichkeiten des Entsorgers, sämtliche Fraktionen gesammelt und verpresst werden. Der Scherenhubtisch ist für Selbstpresscontainer von bis zu 20 m3 ausgelegt. Die Füllmenge hängt natürlich von der Fraktion ab.
Alle Vorgänge werden mittels Kabelfernbedienung gesteuert. Bei Bedarf kann auch eine feste Bediensäule installiert werden. Durch eine Zugangskontrolle lässt sich nur berechtigten Nutzern der Zugriff ermöglichen – wahlweise über einen herkömmlichen Profilzylinder oder über ein modernes elektronisches Identifikationssystem.
Zum Leerungsvorgang der Unterflur-Pressstation wird diese mit dem hydraulischen Scherenhubtisch nach oben gefahren. Aus Sicherheitsgründen umgibt dabei eine Sicherheitsschaltleiste die komplette Gehwegplattform. Während der Container bewegt wird, sorgt sie dafür, dass der Hub- oder Senkvorgang sofort gestoppt wird, sobald etwas zwischen die bewegten Teile gerät. So ist stets gewährleistet, dass das Bedienpersonal vor Verletzungen oder Quetschungen sicher geschützt ist. Ist der Scherenhubtisch vollständig herausgefahren, wird die Gehwegplattform in einem weiteren Schritt schräg nach oben gekippt. Dies ermöglicht die problemlose Entnahme und Auswechslung des mobilen Schneckenverdichters oder Selbstpresscontainers durch den Entsorger.
Unterflur-Systeme sind für Wohn- und Gewerbeimmobilien eine interessante, weil effektive Lösung, doch muss die Grundsatzentscheidung zum Einsatz meist in Abstimmung mit dem kommunalen Entsorger bzw. der Kommune selbst getroffen werden. Die Infrastruktur in Form von geeigneten Fahrzeugen muss zur Verfügung stehen. Doch gibt es auch hier starke Argumente für eine Umstellung auf Unterflur. Durch das große Fassungsvermögen der Behälter fallen weniger Entsorgungsfahrten an. Das erleichtert nicht nur die Einsammellogistik, sondern spart auch Personal- und Betriebskosten.
2013 fielen in Deutschland im Durchschnitt 617 Kilogramm Siedlungsabfall je Einwohner an, und damit noch einmal sechs Kilo mehr als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Grundlage von vorläufigen Eurostat-Daten mitteilt, lag die Abfallmenge deutlich über dem Durchschnitt der Europäischen Union (EU) von rund 481 Kilogramm je Einwohner. Noch höhere Werte gab es nur in Zypern (624 Kilogramm), Luxemburg (653 Kilogramm) und Dänemark (747 Kilogramm).
Wie der Verband kommunaler Unternehmen e.V. anhand von Studien darlegt, nimmt dabei die Akzeptanz des einst als weltweit vorbildlichen dualen Systems bei den Bürgern stetig ab. Eine repräsentative Umfrage in Deutschland belegt, dass die Zustimmung zur Abfalltrennung innerhalb von zwei Jahren von 90 auf 77 Prozent zurückgegangen ist (Bormann/John/Rückert-John: Umweltbewusstsein in Deutschland – Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage, Berlin/Marburg, 2013). Weil der materielle Wert der getrennt zu sammelnden Wertstoffe die Kosten des Systems eigentlich tragen soll, ist die Entsorgung in dieser Form finanziell gefährdet. Im Bereich hochwertiger Kunststoffe liegt die Wiedereinsatzquote bei nur ca. 20 Prozent. Das liegt nicht allein am Verhalten der Verbraucher, sondern auch an mangelnder Produktverantwortung der Hersteller von Verpackungen, die das duale System unterlaufen. Um gegenzusteuern haben sich die Koalitionsfraktionen Mitte Juni auf ein Eckpunktepapier für ein modernes Wertstoffgesetz geeinigt. Demnach sollen künftig Verpackungen gemeinsam mit anderen Haushaltsabfällen aus Metall und Kunststoff gesammelt werden. Die Sortierung des Hausmülls wird für den Bürger einfacher. Ob die Wertstoffe im gelben Sack, in einer Wertstofftonne oder auf einem Wertstoffhof erfasst werden, entscheidet die Kommune. Zudem sollen diejenigen, die Produkte aus Metall und Kunststoff in Verkehr bringen, auch für deren Entsorgung verantwortlich sein. Durch höhere Recyclingquoten sollen mehr wertvolle Rohstoffe aus Abfällen zurückgewonnen werden. Das BMUB begrüßte den Entwurf und wird auf Grundlage dieser Eckpunkte nach der Sommerpause einen Arbeitsentwurf für ein modernes Wertstoffgesetz vorlegen.
Fotos: © H&G Entsorgungssysteme GmbH
Vertriebsleiter national bei H&G Entsorgungssysteme GmbH in Burbach/ Südwestfalen