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30.04.2019 Ausgabe: 3/2019
Den eigenen Gebäudebestand auf einen der heutigen Zeit angemessenen Stand zu bringen, liegt im Interesse der meisten Eigentümer und Verwalter. Zum einen drängen gesetzliche Auflagen wie die Energieeinsparverordnung dazu, zum anderen aber ist der Wunsch nach Werterhaltung und -steigerung des Objekts das wesentliche Motiv.
Die Anforderungen an Gebäude und Außenhülle steigen stetig. Nutzer erwarten das ganze Jahr hindurch gleichbleibende Wohnraumtemperaturen, gleichzeitig steigen die Preise für Heizenergie auf fossiler Basis wie Öl oder Gas kontinuierlich. Die Lösung scheint einfach: Durch die Verbesserung der thermischen Hülle, also aller mit der Außenluft oder ungeheizten Räumen in Kontakt kommenden Bauteile wie Außenwände, Dach und Bodenplatte, wird weniger Energie in Form von Wärme an die Atmosphäre abgegeben.
Wie sieht das nun in der Praxis aus? Zur Wahl stehen Außen-, Innen- und, je nach Außenwandaufbau, auch die Kerndämmung. Die einfachste, schadenfreieste und effektivste Variante ist meist die Außendämmung. Ist dies aus baulichen Gründen oder wegen Denkmalschutzauflagen nicht möglich, kann bei zweischalig aufgebauten Außenwänden mit ausreichender Luftschicht über eine Einblasdämmung oder alternativ über eine Innendämmung nachgedacht werden. Für die Außendämmung stehen unterschiedlichste Dämmmaterialien zur Verfügung. Je nach Anwendungssituation und Budget können fossile, mineralische oder organisch nachwachsende Dämmstoffe eingesetzt werden.
Um Geld zu sparen, wird oft mit dem Gedanken gespielt, nur eine Teildämmung vorzunehmen. Die Idee dahinter: Wenn die „Problemwand“ gedämmt ist, ist das Thema vom Tisch. Dies ist nicht selten ein Trugschluss. Experten betrachten dabei immer drei Bereiche: die Bauphysik, den Wohnkomfort und die Kosten.
In der Raumluft ist Feuchtigkeit gebunden. Die Menge hängt von der Temperatur und dem Luftdruck ab, wobei die relative Luftfeuchtigkeit das Verhältnis der vorhandenen Wasserdampfmenge zur Sättigungsmenge ausdrückt. Im Klartext: Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser kann die Luft aufnehmen. Sinkt die Temperatur aber, so sinkt auch der Sättigungsgrad. Erreicht die Temperatur den sogenannten Taupunkt, wird es kritisch. Wird er unterschritten, scheidet die Raumluft Wasserdampf als Tau ab, der sich an kalten Flächen niederschlägt. Liegt die Temperatur einer Bauteiloberfläche unter dem Taupunkt, z. B. weil durch ungedämmte Außenwände oder Wärmebrücken, also Schwachstellen in der Außenhülle, kalte Flächen entstehen, kann dort das Wasser aus der sonst wärmeren Umgebung kondensieren. Es entstehen feuchte oder nasse Stellen, die das Wachstum von Schimmel begünstigen. Sind nun einzelne Wände gedämmt und andere nicht, schlägt sich die Feuchtigkeit besonders an den kalten Bereichen nieder und verstärkt dort noch die Schimmelgefahr. Besonders gefährdet sind Übergänge zwischen gedämmten und ungedämmten Wänden. Damit an solchen Stellen künftig keine Feuchteschäden entstehen, ist dezidierte fachmännische Planung unabdingbar.
Am angenehmsten empfinden es Bewohner, wenn Raum- und Wandtemperatur möglichst dicht beieinander liegen. Beträgt der Temperaturunterschied von der Raummitte zur Wand auch nur drei Grad, strömt die warme Luft in Richtung der kälteren Wand, was sich wie Zugluft anfühlt. Dieser Effekt tritt auch auf, wenn die Wände eines Raumes unterschiedliche Dämmeigenschaften und dadurch verschiedene Oberflächentemperaturen aufweisen. Diese gefühlt kühlere Temperatur werden Nutzer erfahrungsgemäß durch eine Erhöhung der Raumtemperatur ausgleichen, indem sie also mehr heizen. In der Folge steigen die Energieverbrauchskosten. Untersuchungen haben ergeben, dass ein Temperaturanstieg um ein Grad den Energieverbrauch um circa sechs Prozent steigert. Das spricht für die Dämmung aller Außenwände eines Gebäudes. Sie erhöht den Wohnkomfort und senkt den Verbrauch an Heizenergie. Auch Tauwasserausfall und Schimmelbildung werden durch eine gute Dämmung minimiert, womit sich das Wohnklima deutlich verbessert.
Je nach Art einer Dämmung werden die aufzubringenden Kosten unterschiedlich ausfallen. Ein fachkundiger Energieberater wird hier eine Lösung empfehlen, die gleichermaßen dem Objekt wie auch dem Budget des Eigentümers entspricht. Energieberater kennen zudem die Möglichkeiten unterschiedlicher Förderprogramme der Kommunen, Länder sowie des Bundes, die für energetische Sanierungen genutzt werden können. Nicht selten erweisen sich auf diesem Weg auf den ersten Blick technisch bessere, vermeintlich entsprechend teurere Maßnahmen für Eigentümer sogar als günstiger – weil Förderprodukte für Sanierungen nicht nur zu attraktiven Konditionen ausgegeben werden, sondern sich zudem auch kombinieren lassen.
Durch die zusätzliche Senkung der Heizkosten amortisieren sich die Mehrausgaben für eine energetische Modernisierung meist schon nach wenigen Jahren, vor allem unter Berücksichtigung steigender Energiekosten und der staatlichen Zuschüsse.
Wird hingegen nur eine einzelne Wand gedämmt, sind die Kriterien für die Bewilligung einer Förderung in der Regel nicht erfüllt. Ob eine Teildämmung also wirklich sinnvoll und letztlich auch günstiger ist, will vor diesem Hintergrund wohl überlegt sein.
In der Praxis haben wir tatsächlich häufig die Erfahrung gemacht, dass Hauseigentümer nach gründlicher Analyse und Beratung durch einen Energieberater von der eigentlichen Teilmodernisierung abrücken und mit geringen Mehrkosten ihr Objekt komplett energetisch sanieren. Dadurch steigt der Wert der Immobilie erheblich, die Heizkosten sinken und das Gebäude ist fit für die Zukunft.
Fotos: © Fortyforks / Shutterstock.com
Geschäftsführer der FRANK ECOzwei GmbH
www.frank-ecozwei.de