02.12.2014 Ausgabe: 8/2014

Offene Versorgungsschächte

Hier droht im Brandfall Lebensgefahr durch die Ausbreitung von Rauchgasen. Ein wirtschaftliches Verfahren stellt den Brandschutz wieder her.

Installationsschächte sind aus baulicher Sicht eine geeignete Möglichkeit, alle Etagen eines Gebäudes zu versorgen. Zentral im Gebäude angeordnet, befinden sich alle wichtigen Ver- bzw. Entsorgungsleitungen in einem Schacht – von brennbaren sowie nicht brennbaren Rohren mit oftmals brennbaren Isolierungen bis zu elektrischen Versorgungs- und Steuerungsleitungen. Im Brandfall ergibt sich daraus ein Cocktail aus toxischen Brandrauchgasen. Auf Grund der Kaminwirkung können sich Feuer und Rauch über den Schacht meist ungehindert etagenübergreifend in andere Nutzungseinheiten ausbreiten.

Was wurde vergessen?
Eine horizontale Brandabschottung je Etage zum Beispiel würde eine Brandausbreitung im Schacht verhindern. Zumeist fehlt eine solche Abschottung oder ist schadhaft. Die Reparatur bzw. der nachträgliche Einbau solcher Etagenabschottungen ist extrem kostenintensiv, mit erheblichen Baumaßnahmen verbunden und für die Nutzer der Wohneinheiten kaum zumutbar.

Die Lösung!
Die Installationsschachtverfüllung ist eine schnelle, zerstörungsarme und wirtschaftliche Lösung, den gesetzlich vorgeschriebenen Brandschutz wieder herzustellen. Im Brandfall wird die Feuer- und Rauchausbreitung in andere Nutzungseinheiten sicher und dauerhaft verhindert. Von den Beeinträchtigungen üblicher Baustellen bleiben die Bewohner verschont. Selbst im laufenden Betrieb von Alten- und Pflegeheimen wurde dieses Verfahren schon mehrfach erfolgreich eingesetzt.

Wie funktioniert das in der Praxis?
Zuerst werden durch Experten der Zustand, die Bauart und die Schachtbelegung mittels Videoendoskopie geprüft. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden eine Dokumentation und ein Sanierungskonzept erstellt. Dabei werden auch alle durchgeführten Medien und Installationen brandschutztechnisch bewertet. Das Sanierungskonzept muss gemäß der Landesbauordnung und des allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnisses für das Brandschutzsystem umgesetzt werden. Vor dem Verfüllen werden etagenweise kleine Öffnungen in die Schachtwand gebohrt. Über Schläuche wird das Steinwollgranulat von einer speziellen Maschine in jedes Stockwerk zum Schacht transportiert.

Die für diesen Zweck entwickelte Einblasmaschine und die Einfülldüse sorgen für den richtigen Druck, um eine homogene Verfüllung mit einer Rohdichte von 100 bis 120 kg/m³ zu erreichen. Das aus Vulkangestein hergestellte Material schmiegt sich hohlraumfrei an bestehende Konturen, ist natürlich gesundheitlich unbedenklich zertifiziert, ggf. wiederverwertbar, unverrottbar, diffusionsoffen, wasserabweisend und wirkt Schall absorbierend.

Die Vorteile einer Installationsschachtverfüllung auf einen Blick:

  • geringfügige bauliche Eingriffe
  • ökonomischer gegenüber herkömmlichen Verfahren
  • Brandschutz gemäß Feuerwiderstandsklasse I 90
  • Verbesserung des Schallschutzes
  • verhindert Geruchsübertragungen
  • keine Sonderlösungen für die Abschottung verschiedener Medien erforderlich
  • auch im Neubau einsetzbar

Dombrowski, Lothar

Leitung Zentraler Vertrieb svt ­Brandschutz GmbH
www.svt.de