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12.01.2021 Ausgabe: 8/2020
Die Gewinnung von Nachwuchskräften stellt seit Jahren ein zentrales Problem der Wohnungswirtschaft, insbesondere der WEG-Verwalter, dar. Wollen Jugendliche heute doch meist studieren, der landläufigen Meinung entsprechend: „Nur wer studiert hat, wird auch was.“ So stellt sich auch bei uns im Kollegenkreis immer wieder die Frage, woher qualifizierte Nachwuchskräfte oder gar Unternehmensnachfolger eigentlich kommen sollen. Im Fachverband haben wir lang und breit darüber diskutiert, welches wohl der beste Weg ist, Schulabgänger von den Vorzügen der qualitativ hochwertigen Ausbildung zu Immobilienkaufleuten zu überzeugen.
Den Beruf bekannter machen
Die Auswertung der Besuche mehrerer und unterschiedlicher Messen und Veranstaltungen ergab, dass das Berufsbild der Immobilienkaufleute noch nicht einmal den Berufsberatern der Arbeitsämter vollumfänglich bekannt war. Hier galt es also, noch jede Menge Pionierarbeit zu leisten und die bei den Veranstaltungen präsenten Berufsberater zu informieren, u. a. über die Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung, aber auch über die verschiedenen Arbeitsfelder und Einsatzmöglichkeiten von Immobilienverwaltern. Das kam stets sehr gut an.
Bei ein-, zwei- und mehrtägigen Messen sowie bei lokal und überregional organisierten Veranstaltungen zeigen sich deutliche Unterschiede in der Qualität der Besucher. Tage, an denen ganze Schulklassen – angeführt von ihren Lehrern – die Hallen lokaler Messen stürmen, erweisen sich als nicht sehr effektiv für die Aufklärungsarbeit. Die Schüler absolvieren hier eher eine Unterrichtseinheit – mit Schnäppchenjagd nach Give-aways. Die Wahrnehmung der guten Gelegenheit, sich über berufliche Möglichkeiten und Optionen zu informieren, bleibt dabei meist auf der Strecke, genau wie qualifizierte, vertiefende Gespräche mit künftigen Berufsanfängern. Die Gruppendynamik gemeinsam auftretender Schulklassen lässt das nicht zu. Leichter kommt man an solchen Tagen mit Lehrern und Berufsberatern ins Gespräch.
Mit Jugendlichen ins Gespräch kommen
Gute Ergebnisse hingegen sind bei überregional beworbenen Veranstaltungen zu erzielen und/oder an Tagen, an denen Jugendliche sich vorwiegend in Begleitung ihrer Eltern informieren. Hier ergeben sich die besten und interessantesten Gespräche. Vielfach sind es die Jugendlichen selbst, die das ansehnliche Modell eines Wohnhauses an den Ausstellungsstand unseres Landesverbandes zieht, und die sich auch den Flyer mitnehmen. Animiert von den Eltern, ergeben sich dann sehr schnell Gespräche, die in die Tiefe gehen und auch Lerninhalte der Ausbildung, Karrierechancen und Weiterbildungsmöglichkeiten umfassen.
Was sich in den letzten Jahren gezeigt hat, ist, dass sich vor allem junge Frauen sehr für den Beruf der Immobilienkauffrau interessieren – auch vor dem Hintergrund, Berufstätigkeit und Familienleben miteinander vereinbaren zu wollen. Gesellschaftlicher Status quo: Nach wie vor fühlen sich überwiegend die Frauen zuständig für Familie und Kindererziehung. Gerade hier bietet der Beruf der Immobilienkauffrau vor allem in der WEG-Verwaltung viel Spielraum, zumal nicht zuletzt Corona die Chancen, längere Homeoffice-Phasen einlegen zu können, je nach Arbeitgeber deutlich erhöht hat.
Ein Großteil der Arbeit eines WEG-Verwalters ist nicht an feste Zeiten gebunden. Die Erstellung von Abrechnungen, die Bearbeitung von E-Mails, Auftragsvergabe und Angebotseinholung sind nur einige Beispiele dafür. Und auch Objektbegehungen und Versammlungen lassen sich rechtzeitig im Voraus terminieren. Für viele weibliche Interessenten spielt das eine nicht unwesentliche Rolle, um sich diesen Beruf für sich vorstellen zu können. Hinzu kommen der Umfang der Ausbildung und die Vielseitigkeit des Berufs. In Zeiten, da viel Wert darauf gelegt wird, sich entfalten und selbst verwirklichen zu können, bietet die Immobilienverwaltung ein weites Feld. Die Bandbreite fachlicher Fertigkeiten, über die ein guter Verwalter verfügt, sucht man in anderen Berufen vergeblich: Von Baufach über Buchhaltung und Sachbearbeitung bis hin zur Sozialarbeit – es gibt kaum einen Bereich, den Immobilienverwaltungen nicht abdecken.
Attraktivität vermitteln
Was den Beruf des Immobilienverwalters ausmacht, das lässt sich in persönlichen Gesprächen gut vermitteln, vor allem dann, wenn Auszubildende den Interessenten über ihre Erfahrungen berichten. Auf diese Weise zahlt sich die Präsenz auf Messen in zweierlei Hinsicht aus: Sie dient zum einen der Gewinnung neuer Fachkräfte, sei es nun als künftige Auszubildende, Anwärter für ein Duales Studium oder als Praktikant im Rahmen eines konventionellen Studienganges, zum anderen der Imagepflege, die den Beruf für Schulabgänger attraktiver macht.
Das persönliche Gespräch zwischen Schulabgängern und aktiv in der Wohnungswirtschaft tätigen oder zurzeit in Ausbildung befindlichen Personen hat sich als sehr effektiv erwiesen, um das Berufsbild stärker in den Fokus der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu rücken. Wurden wir vor Jahren auf der ersten Messe noch als Exoten betrachtet, ist das Interesse am Beruf des Immobilienverwalters mittlerweile deutlich gestiegen. Das langjährige Engagement auf einschlägigen Messen hat sicherlich dazu beigetragen.
Ein bisschen was gehört allerdings dazu, um auf Messen die gewünschten Erfolge zu verzeichnen: ein attraktiver Messestand, möglichst mit einem Blickfang, z. B. dem Modell eines Gebäudes, gut aufbereitetes Info-Material, eine Ecke für intensivere Gespräche, gut informierte und von ihrer Berufswahl überzeugte, begeisterte Jugendliche sowie langjährige in der Wohnungswirtschaft tätige Mitarbeiter als Standpersonal. Letztlich geht es darum, Jugendlichen die Informationen zu geben, die bei ihnen ankommen. Und damit dann auch deren erhoffte Bewerbungen an der richtigen Stelle ankommen, dürfen in den ausliegenden Info-Materialien die entsprechenden Kontaktdaten und Ansprechpartner natürlich nicht fehlen.
Foto: © ElRoi / Shutterstock.com
Die Geschäftsführerin der Hewig & Hewig Immobilienverwaltung, Stuttgart, ist Mitglied des Fachausschusses des VDIV Baden-Württemberg.