29.04.2019 Ausgabe: 2/19

Saubere Sache - Ein innovatives Verfahren zur Brandsanierung befreit Oberflächen effektiv von Ruß und Staub.

Hat ein Gebäudebrand sein zerstörerisches Werk vollendet, geht es schleunigst an die Sanierung. Schließlich soll den Nutzern schnellstmöglich wieder der Einzug in die gewohnten vier Wände ermöglicht werden, letztlich auch die Immobilie wieder bestimmungsgemäß bewirtschaftet werden. Nicht nur Feuer und Löschwasser haben in der Regel ihre Spuren hinterlassen, sondern auch Rußablagerungen. Der überwiegend aus Kohlenstoff bestehende Verbrennungsrückstand schwärzt Decken, Wände und Flächen – ein Fall für Sanierungsfachleute. Wie aber rückt man dem schwarzen Belag zu Leibe, wenn die Nassreinigung bestehende ­Schäden noch ausweiten kann?

Der Rußentfernungsfilm

Als international tätiges Sanierungsunternehmen hat Belfor speziell für die Brandsanierung in mehrjähriger Forschung und Anwendung ein Filmreinigungsverfahren entwickelt, das heute bereits in vielen europäischen Ländern zum Einsatz kommt – als effektive Alternative zur konventionellen Trocken- und Nassreinigung von Oberflächen, die mit Staub oder Ruß kontaminiert sind. Kernstück des Verfahrens ist der Rußentfernungsfilm (Soot Removal Film, kurz: SRF). Er wird als gelbliche hochviskose Dispersion mit einer speziellen Maschine auf die zu sanierende Oberfläche gespritzt, auf kleinere Flächen auch mit einer weichen Bürste aufgestrichen, und bindet dabei Ruß- und Staubpartikel. Nach der Trocknung über maximal 24 Stunden kann die Kontamination einfach mit dem dann entstandenen Film abgezogen werden.

Großer Einsatzbereich

Nach Aufbringung des Films ist gewöhnlich eine Trocknungszeit zwischen einer und 24 Stunden notwendig. Gute Ergebnisse werden bei trockener oder leicht teeriger Beaufschlagung erzielt – vor allem auf Beton, Ziegelstein, Stein, Putz (abhängig von Körnung und Struktur), Dispersionsfarbe und Holz. In den meisten Fällen kann ein direkter Neuanstrich der behandelten Oberfläche ohne weitere vorbereitende Maßnahmen erfolgen.
Da Chemikalien insbesondere auf historischen Oberflächen zu irreparablen Schäden führen können, verzichtet SRF auf solche Zusätze, ist zudem staub- und rückstandsfrei bei minimalem Wassereinsatz.

Lösung vieler Schimmelprobleme

Grundsätzlich eignet sich das Verfahren für alle Oberflächen, auf denen sich lose Schadstoffe befinden. Wegen der Rußentwicklung sind Brandschäden der größte Einsatzbereich, dicht gefolgt von Schimmelbefall: Dessen Beaufschlagung an der Oberfläche wird durch den SRF gebunden und beim Abziehen des Films teils ganz entfernt, wobei der Sporenflug unterbunden wird. Eingesetzt wird das Verfahren aber auch bei Betriebsverunreinigungen, zur Entfernung von ­Staubablagerungen und Schadstoffen.
Schon heute gilt SRF als Allrounder, sowohl zur Vorbereitung von Anstricharbeiten als auch in der Brandsanierung. Das Verfahren ist nicht nur für Großprojekte geeignet, sondern erzielt auch in Wohngebäuden gute Ergebnisse, weil nichts verschmiert und das fast wasserfreie Verfahren das weitere Eindringen kontaminierender Stoffe in die Oberfläche verhindert. Darüber hinaus erfordert das Verfahren kaum Vorbereitung, keine abschließende Trocknung und in der Regel kann der abgezogene Film einfach über den Hausmüll entsorgt werden.


Fuchs, Dr. Helmut

Head of Research & Development, BELFOR Europe GmbH
www.belfor.com