14.10.2021 Ausgabe: 6/21

Schlüssel zum Erfolg sicher - Worauf bei der Innensanierung von Trinkwasserrohren zu achten ist.

Rost- und Kalkablagerungen in Trinkwasserleitungen schädigen auf Dauer die Rohrstruktur und erfordern ihre Instandsetzung. Tauscht man sie komplett aus, müssen Wände aufgestemmt werden, was nicht nur teuer kommt, sondern auch Wohnungsnutzer über die Maßen beeinträchtigt. Die Sanierung von innen bietet sich als Lösung an: Das Rohr wird dazu erst mit einem Gemisch aus Luft und Sand freigeblasen und anschließend inwendig mit einer Kunststoffbeschichtung versiegelt. Umstritten war bisher, inwieweit das üblicherweise auf Epoxydharz basierende Beschichtungsmaterial für Trinkwasserleitungen geeignet, gesundheitlich unbedenklich und zugelassen ist – eine verbindliche Rechtsgrundlage gab es nicht. Um unsachgemäßen Sanierungen und Verunreinigungen des Trinkwassers durch den Einsatz ungeeigneter Materialien vorzubeugen, ist die Rohrinnensanierung seit 2021 ausschließlich Fachbetrieben vorbehalten, die alle Vorgaben der neuen gesetzlichen Bewertungsgrundlage des Umweltbundesamtes (UBA) in Bezug auf das einzusetzende Material und das Sanierungsverfahren nachweislich erfüllen.

Dass die staatlichen Richtlinien bisher eher Empfehlungen gleichkamen, verunsicherte die Branche und auch die Verbraucher. Das Verfahren an sich überzeugte, schon weil die Kosten oft gerade einmal die Hälfte derer eines Komplettaustauschs betragen. Allerdings erwiesen sich nicht alle der zahlreichen Beschichtungsmaterialien unterschiedlichster Qualität als gesundheitlich unbedenklich. Entscheidend dafür ist auch, wie es in die Rohrleitung eingebracht wird. Woran also erkennt man nun, ob ein Material und das Einbringverfahren für den sensiblen Bereich Trinkwasser geeignet ist?

Der entscheidende Unterschied
Blieb Rohrsanierern früher nichts anderes übrig, als bei Herstellern nach einem für den Einsatz in Trinkwasserleitungen geeigneten Produkt zu suchen, das sich in der Praxis dann doch als nicht optimal erwies, ging man bei RISAN einen anderen Weg: Gemeinsam mit Herstellern und Zertifizierungsstellen entwickelte das Unternehmen ein Beschichtungsmaterial, das speziell auf die Anforderungen des Kontakts mit Trinkwasser ausgelegt ist. Da es nicht zugekauft, sondern eigens gefertigt wird, liegt die Qualitätskontrolle beim Unternehmen, und die eigene Rezeptur gewährleistet Leitungsverträglichkeit und Beständigkeit, selbst bei hohen Wassertemperaturen.

Mit Heißluft werden zunächst Ablagerungen im wasserfreien Leitungsnetz trocken und porös gemacht, um sie zu lockern und dann mit einem Luft-Sand-Gemisch gegen die Fließrichtung in die Heizzentrale des Gebäudes zu blasen und dort abzusaugen. Das Leitungsnetz wird dabei zugleich auf unentdeckte Leckagen überprüft. Ist alles sauber und intakt, wird Harz in flüssigem Zustand durch die Leitung geblasen und mit Heißluft ausgehärtet. Das schützt das Rohrnetz langfristig vor neuen Ablagerungen und Korrosion, und weil die eingeblasene Luft sich nach allen Seiten gleichmäßig ausdehnt, wird die Beschichtung nahtlos und eben.

Mit der Umwandlung und Anpassung der früher maßgeblichen Beschichtungsleitlinie in ein Gesetz schuf das UBA im März 2019 mit der KTW-BWGL eine Bewertungsgrundlage (BWGL) für den Kontakt mit Trinkwasser (KTW), die Eigenschaften und Grenzwerte des Beschichtungsmaterials ganz genau definiert. Seit März 2021 darf kein Trinkwasserrohr mehr von innen beschichtet werden, ohne dass das beauftragte Unternehmen eine Konformitätsbestätigung gemäß KTW-BWGL vorlegt. Die Einhaltung dieser Qualitätsstandards wird künftig durch regelmäßige Kontrollen akkreditierter Stellen überprüft.

Strenge Qualitätskontrollen sichern auch bei RISAN die Einhaltung aller geforderten Standards – somit wurde die Konformitätsbescheinigung für Trinkwasser gemäß KTW-BWGL des UBA frühzeitig ausgestellt.

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Moriggl, Thomas

Inhaber und Geschäftsführer der RISAN GmbH, Starnberg
www.risan.eu