22.07.2014 Ausgabe: 5/2014

SoLoMo – die Erfolgsformel

Social Media fängt weit vor Facebook an. SoLoMo steht für Social, Local und Mobile, der Verbindung für Marketingerfolge online.

Es ist weniger geheimnisvoll, als es zunächst klingt: SoLoMo bedeutet vor allem, den Kunden genau dann und dort anzusprechen, wann und wo er eine Information benötigt.
Wer bei „Social“ an Facebook & Co. denkt, liegt nicht verkehrt – greift aber zu kurz: Social Media Marketing ist mehr, als nur auf Facebook präsent zu sein, es muss schon weit vorher beginnen. Denn für die Präsentation des eigenen Unternehmens reichen Zahlen und Fakten allein nicht aus. Für Kunden und Partner genau wie für potenzielle Mitarbeiter muss die Persönlichkeit dahinter spürbar werden. Und dies geschieht erst, wenn Leitbildfragen wie „Wer sind wir?“, „Was machen wir?“, „Warum machen wir es?“ und „Wie machen wir es?“ beantwortet sind. Erst damit ist die Grundlage für Social Marketing geschaffen. Um als Orientierungs- und Kommunikationshilfe dienen zu können, muss ein Leitbild aber auch gelebt werden. In den fundamentalen Werten, in der strategischen Ausrichtung und im Tagesgeschäft umgesetzt, wird es auch über Social Media hinaus in jedem Kontakt spürbar, denn Interaktionen sind auf allen Ebenen sozial.
„Local“ steht für Nachbarschaft und Nähe, und das in zweifacher Hinsicht. Denn um Vertrauen zu wecken, bedarf es sowohl geografischer als auch thematischer Nähe. Für das Web bedeutet dies, dass die Optimierung eines Online-Angebots für Suchmaschinen hohe Priorität hat: Wie schafft man es als Immobilienverwalter, regional gefunden zu werden, noch vor Mitbewerbern, die in der Nähe angesiedelt sind? Wobei finden in der Regel nicht reicht. Es geht darum, genau mit den Angeboten gefunden zu werden, die ein Kunde konkret sucht. In Deutschland ist hier vor allem Google maßgeblich, denn selbst der durch die Kooperation mit Facebook nächste Konkurrent Bing spielt bei der Online-Suche kaum eine Rolle.

„Mobile first“ – schon jetzt ein Muss

„Mobile“ verbindet die beiden bisher genannten Komponenten und ergänzt sie. Der Ansatz „Mobile First“ wird dabei immer wichtiger. Schon heute liegt der Anteil der Mobilzugriffe auf Webangebote bei über 50 Prozent, und der Anteil der Nutzer, die überwiegend oder ausschließlich mit Smartphone und Tablet online gehen, steigt stetig. Deshalb muss eine erfolgreiche Website heute auf allen Plattformen, Displaygrößen und mit unterschiedlichen Bedienwerkzeugen funktionieren.
Dies spricht für die Umsetzung von Websites im Responsive Design, bei der sich das Layout bruchlos an das Endgerät anpasst, ohne dass Nutzer sich für eine Darstellungsform entscheiden müssen. Das heißt, dass Inhalte sich passend auf einem hoch oder quer gehaltenen Tablet anordnen und sich z. B. Menübuttons auf Touchscreen-Displays so vergrößern, dass sie gut mit den Fingern zu bedienen sind. Eine Ergänzung kann eine mobile Website mit spezifisch auf Mobilnutzung abgestimmten Inhalten sein. Der logische nächste Schritt ist die App, die relevante Inhalte nativ im Smartphone oder Tablet anzeigt und je nach Anwendung die Nutzung auch offline ermöglicht.

Mit der App wird es persönlich

Apps sind eine Form der sehr direkten und persönlichen Kommunikation: Der Nutzer ist über sein Nutzerkonto eindeutig identifiziert. Damit eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten der direkten Kundenbindung. So lassen sich etwa im Einzelhandel Bonusmeldungen per Push über die App versenden. Das Einlösen ist durch Einscannen eines QR-Codes aus der App an der Ladenkasse möglich. Dieses Verfahren ist nicht auf eine Branche beschränkt – in der Immobilienverwaltung sind damit z. B. die Koordination von Serviceterminen oder die Übermittlung von Ablesedaten ­möglich.
Die Kundenkommunikation per App hat weitere Vorteile. Im Vergleich zum herkömmlichen Papierversand spart sie erheblich Kosten. Zudem öffnen sich Kunden in der mobilen Kommunikation per App eher: Während aus Furcht vor Spam und kommerziellem Adresshandel E-Mail-Adressen nur ungern herausgegeben werden, bestehen gegenüber der Push-Kommunikation per App weniger Bedenken.
Ein wesentlicher Aspekt von SoLoMo sind Rückmeldungen von Kunden: In allen Schritten des Entscheidungsprozesses, vom Finden eines Anbieters über die Auswahl und den Erwerb eines Produkts, einer Leistung bis zur Nutzung teilen Kunden heute ihre Erfahrungen mit und holen ihrerseits bei jedem dieser Schritte die Meinungen anderer Nutzer ein.

Kunden teilen heute permanent ihre Erfahrungen und holen ihrerseits in jedem dieser Schritte die Meinungen anderer Nutzer ein.

Auf vielen Wegen zum Kunden

So sehr sich die einzelnen Kunden unterscheiden, so verschieden sind auch ihre Wege, selbst zu ein und demselben Ziel. Die so genannten „Customer Journeys“ zu einem Produkt oder einer Dienstleistung lassen sich aber gestalten. Es kommt darauf an, vielfältige Customer Touchpoints, also Einstiegs- und Verknüpfungspunkte, zu schaffen. Da Kunden keinem vorgegebenen Pfad mehr folgen, müssen sich die angebotenen Pfade im Rahmen der Cross-Channel-Kommunikation gegenseitig unterstützen und zugleich ein stimmiges Gesamtbild ergeben.
Nicht nur um Fakten geht es hier, sondern auch um Emotionen. So werden beispielsweise Immobilienverwalter häufig von zufriedenen Kunden empfohlen. Empfehlungen werden aber noch vor der persönlichen Kontaktaufnahme überprüft, und zwar im Internet. Der Internetauftritt, die Website, muss dieser Überprüfung standhalten. Neben den Inhalten müssen auch weitere Aspekte wie Gestaltung, Aktualität und Qualität stimmig sein. Sie sind entscheidend für den ersten Eindruck, sonst endet der Kontakt schon hier.

Der Mehrwert des Multi-Content-Systems

Ein Multi-Content-System ist ein ideales Werkzeug für SoLoMo-Marketing und erlaubt die Nutzung unterschiedlicher Vertriebsschienen sowohl im Push- als auch im Pull-Marketing. Damit lassen sich für Immobilienverwalter beispielsweise auch Informationen des Dachverbands und der Landesverbände bruchlos in den eigenen Auftritt integrieren, wo sie im Corporate Design des Verwalters erscheinen. Genau für diesen Zweck gibt es bereits Webpakete mit unterschiedlichem Funktions­umfang.

Ein Multi-Content-System verteilt zentral

 hinterlegte Informationen an die angeschlossenen Internetpräsenzen, die so über ihre Aktualität echten Mehrwert für Besucher bieten. Die eigene Präsenz lässt sich zugleich vom Betreiber mühelos pflegen und auf dem neuesten Stand halten. Der Clou dabei: Auch die eigene App – für Apple- wie für Android-Geräte – lässt sich direkt über das Content Management ­System der Website aktualisieren.

Multi-Content-System des DDIV

Für Mitgliedsbetriebe wurde bereits ein Multi-Content-System entwickelt. Es erfüllt die beschriebenen Funktionen und ermöglicht es so, die eigene Internet-Präsenz mit Branchen-News zu ergänzen – um Kompetenz und Know-how zu zeigen. Weitere Informationen dazu finden sich online unter:
www.ddiv-verwalter.de

Foto: © RedKoala / Shutterstock.com


Herbaty, Martin

Redakteur und Projektleiter bei der Auctores GmbH Neumarkt
www.auctores.de