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29.04.2019 Ausgabe: 2/2019
Bundesweit gibt es rund 18 Millionen Wohngebäude mit etwa 40 Millionen Wohneinheiten. Rund drei Viertel dieser Gebäude wurden vor 1978 errichtet, 30 Prozent sogar vor 1950 (Quelle: dena). Auch die darin verbauten Trinkwasserleitungen kommen in die Jahre, verkalken oder verrosten. Wie können sie mit möglichst geringem Zeit- und Kostenaufwand erneuert bzw. saniert werden? Rein theoretisch ist der konventionelle Totalaustausch der Trinkwasserinstallation die „sauberste“ Lösung, allerdings in den wenigsten Fällen umsetzbar. Zum einen ist der Kostenaufwand für die meisten Wohnanlagen schlichtweg zu hoch, zum anderen würde dies in der Praxis bedeuten, dass das komplette Gebäude während der Bauphase über Wochen und Monate ohne Wasserversorgung, also unbewohnbar ist.
Seit mittlerweile mehr als 25 Jahren gilt die Sanierung der Trinkwasserrohre von innen als einzige wirkliche Alternative zum Totalaustausch. Dabei werden die Rohre nicht aufgestemmt und ersetzt, sondern innen mit Luft und Sand gereinigt und abschließend inwendig mit Epoxidharz neu versiegelt – ohne größere Bauarbeiten und Einschränkungen während der Sanierung und zu einem Bruchteil an Kosten- und Zeitaufwand.
Nun ist dieses Verfahren der Rohrinnensanierung zwischenzeitlich von verschiedenen Seiten mehrfach in Zweifel gezogen worden und in die Kritik geraten. Zu Recht? Um den unterschiedlichen Standpunkten auf die Spur zu kommen, sei hier einmal ein etwas anders gelagertes Beispiel bemüht:
Ein Autohaus gerät bei seinen Kunden in Verruf, weil es für Fahrzeugreparaturen und -instandhaltung billigste Importware ohne Zulassung für den deutschen Markt verwendet. Schlecht ausgebildete Mitarbeiter tun ihr Übriges: Produktsicherheit und Kundenzufriedenheit leiden erheblich. Den zahlreichen Reklamationen folgen massive Umsatzeinbrüche und am Ende muss das Autohaus seine Tore für immer schließen. Allerdings nur dieses eine, die Kfz-Branche und Tausende seriös und fachgerecht arbeitende Werkstätten werden nicht darunter leiden.
Fazit: Schwarze Schafe gibt es überall, auch unter den Rohrsanierern. Die Zahl der in diesem Bereich tätigen Betriebe allerdings ist sehr überschaubar, und wenn von einer Handvoll Unternehmen im deutschen Sprachraum auch nur eins oder zwei schlechte Qualität abliefern, was in der Vergangenheit leider geschah, so erleidet gleich die gesamte Branche einen massiven Imageschaden, der die Skepsis der Kunden schürt. Obgleich in den letzten Jahrzehnten die Trinkwasserrohre vieler tausend Liegenschaften erfolgreich und ohne Komplikationen von innen saniert wurden, machen meist die Problembaustellen von sich reden und erhöhen die Unsicherheit.
Woran also erkennt man Anbieter, die Rohrinnensanierungen professionell und fachgerecht durchführen? Wie schützt man sich vor bösen Überraschungen? Entscheidend sind die Qualität des Beschichtungsmaterials und die Professionalität der Verarbeitung und Einbringung. Folgende Kriterien sind zu beachten:
Das Beschichtungsmaterial muss von einem akkreditierten Labor gemäß den Vorgaben der Beschichtungsleitlinie des Umweltbundesamtes zertifiziert sein. Dabei kommt es darauf an, dass die Zertifizierung nicht nur für Kaltwasser gilt, was meistens nachweisbar ist, sondern vor allem auch für Warmwasser, was eine eigene Prüfung erfordert und nur sehr selten nachgewiesen wird. Da eventuelle Probleme nach einer Innensanierung fast ausschließlich im Warmwasser auftreten, ist die Zertifizierung für diesen Bereich unverzichtbar.
Wenn sämtliche Vorgaben der aktuell geltenden Beschichtungsleitlinie erfüllt sind, ist zugleich auch sichergestellt, dass das Beschichtungsmaterial keine gesundheitsgefährdenden Giftstoffe enthält, sondern lediglich Inhaltsstoffe, die der sogenannten Positivliste des Umweltbundesamtes entsprechen.
Die vom Hersteller angegebenen Aushärtungszeiten für das Beschichtungsharz müssen zwingend eingehalten werden. Sie variieren je nach Produkt von drei Stunden bis zu sieben Tagen – und werden von manchem Unternehmen aus wirtschaftlichen oder organisatorischen Gründen unsachgemäß verkürzt, was zu Qualitätseinbußen führt. Seriöse Rohrsanierer können auch die Aushärtungszeiten unabhängig von den Herstellerangaben mittels akkreditiertem Zertifikat nachweisen.
Die durchschnittlichen Dauerbetriebstemperaturen im Brauchwasser sind in den letzten Jahren konstant gestiegen. Einer der wichtigsten Indikatoren für die Qualität des Beschichtungsmaterials ist daher die Dauerbetriebstemperaturbeständigkeit. Hier kommt es leider häufig zu Missverständnissen bzw. Fehlinterpretationen: Einige Rohrsanierer weisen zwar ein Zertifikat des Herstellers mit Temperaturbeständigkeit bis 80 °C oder höher vor, was sich in der Regel aber auf kurzzeitige Temperaturerhöhungen bezieht, z. B. zur thermischen Desinfektion. Wichtig ist es daher, gezielt einen Nachweis über eine garantierte geprüfte DAUER-Betriebstemperatur zu verlangen. Seriöse Rohrsanierer können auch dies mittels akkreditierter Prüfzertifikate nachweisen.
Abschließend sollte bei allen erwähnten Zertifikaten das Gültigkeitsdatum überprüft werden, da diese in der Regel nach ca. fünf Jahren verlängert, bzw. erneuert werden müssen.
Die Rohrsanierung von innen funktioniert, und zwar seit Jahrzehnten. Wenn ein Rohrsanierer die obigen Nachweise sowie eine überzeugende Referenzliste vergleichbarer Objekte erbringen kann, so steht einer erfolgreichen und sorglosen Rohrsanierung von innen nichts im Wege.
Inhaber und Geschäftsführer der RISAN GmbH, Starnberg
www.risan.eu