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Während die Marktöffnung im Strommarkt relativ schnell umgesetzt wurde, zog die Öffnung des Gasmarkts erst Ende 2007 nach – zu kompliziert waren die historisch gewachsenen Strukturen aus langfristigen Lieferverträgen und definierten Marktgebieten. Mit der Liberalisierung der Energiemärkte steht der freien Wahl eines Energieversorgers nichts mehr im Wege. Das bietet den Kunden erhebliche Optimierungspotenziale zur Beschaffung ihres Strom- und Gasbedarfs.
Der Auftakt zur Liberalisierung der Energiemärkte war die Energierechtsnovelle von 1998. Seitdem haben sich der deutsche Strom- und Gasmarkt erheblich verändert. Die Börse EEX (European Energy Exchange) mit Sitz in Leipzig hat sich als bedeutendste Handelsplattform für Gas und Strom in Europa etabliert. Gehandelt wird dort auf dem Spot- und Terminmarkt, wobei der Spotmarkt kurzfristige Geschäfte (maximal zwei Börsentage) abdeckt, während auf dem Terminmarkt längerfristige Zeiträume gehandelt werden.
Die Lieferung der am Spotmarkt erworbenen Mengen findet entweder direkt am Kauftag oder am darauf folgenden Tag statt. Am Terminmarkt wird der Kauf und Verkauf von Energiemengen zu festgelegten Bedingungen (Menge, Preis, Fälligkeit) abgeschlossen, die Lieferung erfolgt jedoch erst zu einem späteren, fixen Zeitpunkt. Der Vorteil des Terminmarkts besteht in der Möglichkeit, die Energiepreise frühzeitig abzusichern.
Die Liberalisierung und die damit einhergehende Entwicklung der Energiemärkte bieten erhebliche Chancen wie auch Risiken bei der Beschaffung von Strom und Gas. Die Entwicklung der Energiepreise ist durch eine hohe Schwankungsbreite der Preise gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund entscheidet der Kaufzeitpunkt in erheblichem Maß über den Preis und kann Unternehmen, die zu einem falschen Zeitpunkt einkaufen, einen dauerhaften Nachteil im Wettbewerb bringen. Wird zum Beispiel die gesamte Bedarfsmenge für einen Zeitraum von zwei Jahren an einem fixen Stichtag beschafft, so ist der Preis für die nachfolgenden zwei Jahre auf diesen Preis festgeschrieben, auch wenn der Energiepreis an der Börse fallen sollte.
Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Energiepreise: Neben den Preisentwicklungen auf den internationalen Rohstoffmärkten für Brennstoffe wie Öl, Kohle und Gas sowie dem europaweiten Handel mit Emissionszertifikaten (CO2) müssen auch Zubau und Stilllegung beziehungsweise ungeplante Ausfälle von Erzeugungskapazitäten oder das aktuelle Wetter berücksichtigt werden. Zusätzlich spielen auch politische Entscheidungen oder die europäische Finanzkrise und die damit verbundenen konjunkturellen Erwartungen eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt gewinnen aufgrund der zunehmenden Integration der europäischen Energiemärkte auch die Entwicklungen in den europäischen Nachbarländern an Bedeutung. Energieeinkäufer sollten somit zahlreiche Faktoren kennen, beobachten und bewerten können, um langfristig günstig Gas beziehungsweise Strom zu beschaffen.
Eine sehr gute Option stellt daher die strukturierte Beschaffung dar, bei der der Energieeinkauf zu mehreren Einkaufszeitpunkten, verteilt über ein oder mehrere Jahre, erfolgt. Der Zeitaufwand ist deutlich geringer, marktnahe Preise können erzielt werden, und das Risiko der Beschaffung zu einem hohen Preis wird drastisch reduziert. Immobilienverwalter und -eigentümer können die Energiekosten häufig auch dadurch deutlich senken, dass sie ihre eigene Energieversorgung durchleuchten, Bündeleffekte heben und das in der Regel immer vorhandene Potential zu Steigerung der Prozesseffizienz nutzen. Unternehmen aus der Immobilien- und Wohnungswirtschaft stehen hier oft vor der Herausforderung, neben der Beschaffung auch die besonderen Anforderungen der Branche wie beispielsweise stichtagsgenaue Abrechnung oder das Management von Leerständen im Bereich der Energieversorgung im Blick zu haben.
Foto: MVV Energie AG
Nathalie Frank ist Leiterin Vertrieb Immobilienwirtschaft und öffentliche Auftraggeber bei der MVV Energie. E-Mail: n.frank@mvv.de