Praxistipps

S wie „Smart-Meter-Rollout“ – VDIV startet Umfrage zur Umrüstung

Der digitale Wärmezähler hält Einzug in deutsche Mehrfamilienhäuser: Bis 2026 müssen alle Geräte fernablesbar sein. Monatliche Verbrauchsinformationen sollen den Energieverbrauch senken – doch ob das gelingt, bleibt fraglich. Während die Technik voranschreitet, stehen Fragen zu Nutzen und Kosten im Raum.

Der Wärmezähler wird zur Pflicht in deutschen Mehrfamilienhäusern. Bis Ende 2026 müssen sämtliche Geräte fernablesbar sein und Bewohner monatlich über ihren Wärmeverbrauch informieren. Ziel dieser Maßnahme ist es, durch regelmäßige Verbrauchsinformationen einen bewussteren Umgang mit Energie zu fördern. Doch der Erfolg dieses Ansatzes ist noch ungewiss: Studien, die eine signifikante Verhaltensänderung nachweisen, fehlen bisher.

Laut einer Erhebung des Dienstleisters Ista sind bereits 77 Prozent der Zähler in Mehrfamilienhäusern digital und fernauslesbar. Trotzdem erhält fast die Hälfte der Mieter noch keine monatlichen Berichte, obwohl dies technisch möglich wäre. Die Regelung verpflichtet Vermieter, die Daten bereitzustellen – andernfalls dürfen Mieter ihre Heizkosten um drei Prozent kürzen.

Ein Vorteil digitaler Zähler liegt in der Funkübertragung der Daten, die das Betreten der Wohnung überflüssig macht. Das spart Zeit und Kosten für Ablesefirmen. Dennoch bleiben die Kosten für die Hardware und den Informationsservice ein Streitpunkt: Während einfache Geräte nicht mehr als 120 Euro kosten, schlagen monatliche Datenservices mit bis zu fünf Euro pro Jahr zu Buche.

Auch regional gibt es Unterschiede: In Sachsen sind 87 Prozent der Zähler bereits digital, während Baden-Württemberg mit 70 Prozent das Schlusslicht bildet. Trotz schneller Fortschritte bleibt unklar, ob Mieter durch den Wegfall aufwendiger Ablesungen tatsächlich sparen oder langfristig mehr zahlen. Klar ist: Die Digitalisierung der Wärmezähler ist ein Baustein der Energiewende – aber kein einfacher.

Infos zu den Ergebnissen der Ista-Erhebung finden Sie hier.

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