Praxistipps

Zahl der Woche: 10,3 Prozent

So viel höher lag der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Januar 2025 (real, kalenderbereinigt) im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ein dynamischer Start ins Jahr 2025: Aufträge und Umsätze legen zweistellig zu. Besonders stark wächst der Tiefbau, der Wohnungsbau zeigt überraschende Erholungstendenzen. Branchenverbände mahnen jedoch zur Vorsicht – die Trendwende sei noch nicht gesichert.

Die Bauwirtschaft in Deutschland ist mit einem deutlichen Auftrags- und Umsatzplus ins Jahr 2025 gestartet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Januar 2025 gegenüber dem Vormonat Dezember 2024 um 5,2 Prozent, saison- und kalenderbereinigt. Im Vorjahresvergleich liegt das Auftragsplus sogar bei 10,3 Prozent real und 12,1 Prozent nominal.

Treiber dieser Entwicklung war vor allem der Tiefbau, dessen Auftragseingänge im Monatsvergleich um 8,4 Prozent zulegten. Der Hochbau verzeichnete ein moderates Plus von 1,7 Prozent. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung im Wohnungsbau, der im Vergleich zum Vormonat ein Wachstum von 20,1 Prozent und im Vergleich zum Januar 2024 sogar von rund 35 Prozent verzeichnete – ein Hoffnungsschimmer nach dem anhaltenden Rückgang der Baugenehmigungen im Vorjahr.

Auch die Umsatzzahlen bestätigen den positiven Jahresauftakt: Der reale Umsatz im Bauhauptgewerbe lag im Januar 2025 um 10,8 Prozent über dem Vorjahresmonat, nominal betrug das Plus 13,1 Prozent, was einem Gesamtvolumen von rund 5,7 Milliarden Euro entspricht. Die Beschäftigtenzahl stieg im gleichen Zeitraum leicht um 0,8 Prozent.

Trotz der erfreulichen Entwicklung warnen Branchenvertreter vor verfrühter Euphorie. Es sei zunächst abzuwarten, ob sich hinter dem Anstieg ein nachhaltiger Aufschwung oder lediglich ein Strohfeuer verberge. Auch die Vergleichsbasis – der Januar 2024 – sei außergewöhnlich schwach gewesen, zudem hätten einige wenige Großprojekte das Ergebnis stark beeinflusst.

Zudem ist der Stand bei den Baugenehmigungen, insbesondere im Wohnungsneubau, anhaltend niedrig. Für eine echte Trendwende sei eine stabile Förderkulisse und verlässliche politische Rahmenbedingungen notwendig.