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Wie Denkmalschutz mit hohem Wohnkomfort in Einklang zu bringen ist, zeigt ein Sanierungs- und Modernisierungsbeispiel im sogenannten Märchenviertel in Berlin-Köpenick.
Das Berliner Märchenviertel mit seinen zwei- und dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern ist aufgrund seiner in großflächige Gartenanlagen eingebundenen Architektur ein historisches Wohnquartier der besonderen Art. So steht auch die in der Tradition des „neuen Bauens“ entworfene und Ende der 20er-Jahre des vorigen Jahrhunderts im Märchenviertel errichtete Wohnsiedlung Mittelheide unter Denkmalschutz. Bis 2016 will der Bauträger, die Berner Group Berlin GmbH & Co. Immobilien-Consulting KG, das Märchenviertel unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes modernisieren.
Der erste Bauabschnitt umfasste dabei die Sanierung und Modernisierung von 15 Gebäuden der Wohnsiedlung Mittelheide mit insgesamt 304 Wohneinheiten. Neben der behutsamen Sanierung der denkmalgeschützten Fassaden mit ihren historischen Gesimsen und Gebäudeöffnungen wurden u. a. Haustechnik und Ausstattung dem hohen Wohnkomfort angepasst. Zu den Modernisierungsmaßnahmen gehörte auch der Anbau von Balkonen auf den zu den Gärten ausgerichteten Gebäuderückseiten.
Zentrale Bestandteile des im Spätsommer 2013 begonnenen Projekts waren die Sanierung der marode gewordenen Dächer und der Ausbau der Dachgeschosse. Der Zustand der Dächer und die veränderte Nutzung der Dachgeschosse erforderten neben der Neueindeckung von rund 9 900 qm Dachfläche mit Tondach-Falzziegeln größtenteils auch den Ersatz der alten Dachkonstruktion. Im Rahmen des Dachgeschossausbaus sollte zudem eine zur Wohnbehaglichkeit beitragende hohe Tageslichtdurchflutung der Wohnungen durch Dachfenster gewährleistet werden. Von Seiten des Bauträgers waren sowohl für die Einzelfenster auf der zur Straßenseite orientierten Dachhälfte wie auch für die Fensterbänder der Dachgauben auf der Gebäuderückseite bequem bedienbare großformatige Fenster gewünscht. Sie sollten neben hoher bauphysikalischer Qualität von Rahmen und Verglasung auch einen freien Zugang in die Fensteröffnung sowie einen unbehinderten Ausblick ermöglichen. Die Wahl fiel auf Klapp-Schwing-Wohndachfenster mit witterungsstabilen Kunststoffrahmen. Ausschlaggebend für die Wahl der Modelle, die zum Einsatz kamen, waren unter anderem die komfortable, im unteren Rahmen angebrachte Einhandgriff-Bedienung und die durch patentierte Klapp-Schwingtechnik große Öffnungsweite bis zu einem Winkel von 45 Grad.
Angesichts der aus Wärmeschutzgründen geforderten hohen Luftdichtheit für Wohngebäude war die ausreichende Belüftung der Wohnungen als wichtiger Aspekt zu berücksichtigen. Um eine erhöhte Raumfeuchte und damit die Gefahr der Schimmelpilzbildung sowie das vermehrte Auftreten von Staubmilben auszuschließen, wurde für alle Wohnungen ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 erstellt. Innenliegende Bäder erhielten z. B. eine automatische Zwangsentlüftung mit über Lichtschalter gesteuerten mechanischen Lüftern. Die Zuluftströmung erfolgte in den Wohnräumen wahlweise über in die Fassade bzw. die Fenstern eingebaute Nachströmelemente.
Bei den Dachgeschosswohnungen entschieden sich die Planer für eine mechanische feuchtegeführte Wohnungslüftung mit werkseitig im oberen Fensterrahmen integriertem Hygrolüfter. Das Funktionsprinzip des verwendeten Lüfters beruht auf der automatischen Regelung des Öffnungsquerschnitts durch einen installierten Feuchtesensor. Er bewegt entsprechend der im Raum vorhandenen Luftfeuchtigkeit über eine Federung eine oder mehrere Lüfterklappen. Bei hoher Luftfeuchte sind die Klappen weit geöffnet, sodass wie beim normalen Fensterlüften ein Feuchteausgleich der Raumluft stattfindet.
Der Einbau der Wohndachfenster erfolgte ab September 2013. Die absolut termingenaue Produktion und Fensterlieferung trotz individuell voneinander abweichender Fenstermaße war für den schnellen Einbaufortschritt von entscheidender Bedeutung. Nach der Positionierung eines Fensterflügels in der vorbereiteten Einbauöffnung erfolgte sofort eine gründliche Kontrolle des Spaltmaßes und des absolut dichten Fensterverschlusses. Nach der endgültigen Fixierung lag anschließend das Hauptaugenmerk des Montageteams auf dem feuchte- und windsicheren Anschluss des Fensters an die Dachkonstruktion. Die Verarbeiter achteten insbesondere darauf, dass die Randbereiche sorgfältig mit Klebe-Isolierband abgedichtet wurden. Durch das Hersteller-typische Stecksystem ließen sich auch die Eindeckrahmenbleche sehr schnell montieren. Die serienmäßig in die Rahmenbleche integrierten Wasserleitrinnen und ein hoher seitlicher Stehfalz sowie der Verzicht auf außenliegende Verschraubungen tragen ebenfalls zum geforderten dauerhaften Feuchteschutz im Fensterbereich bei.
Die Hochwertigkeit des eingesetzten Fenstertyps zeigt sich auch in den Wärmedämmwerten des mit einem integrierten Wärmedämmblock ausgestatteten Rahmens und der Zweifach-Isolierverglasung. Mit einem Wärmedurchgangskoeffizienten Ug von 1,0 W/m²K sorgt schon die Standard-Zweifach-Isolierverglasung maßgeblich für einen ausreichenden Wärmeschutz. Um eine Überhitzung auf den nach Süden ausgerichteten Dachgeschossräumen zu vermeiden, erhielten die dort angeordneten Wohndachfenster zudem eine Sonnenschutzverglasung mit einem entsprechend geringen Gesamtenergiedurchlassgrad g.
Bis Ende November 2014 wurden während des ersten von zwei Bauabschnitten 206 Wohndachfenster eingebaut. So reibungslos Ausführung und Montage verliefen, so zufrieden gab sich auch die zuständige Untere Denkmalschutzbehörde Treptow-Köpenick mit dem historisch angepassten Erscheinungsbild der metallic-anthrazitfarbenen Wohndachfenster, die optisch mit der naturroten Ziegeleindeckung harmonieren.
Insgesamt werden nach Abschluss des Sanierungs-Projektes im Märchenviertel 303 modern ausgestattete Ein- bis Fünf-Zimmerwohnungen in variablen Größen von 45 bis 130 qm dem Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen. Nach Instandsetzungsarbeiten an den ebenfalls denkmalgeschützten Gartenanlagen soll das Gesamtprojekt im Frühjahr 2016 abgeschlossen sein.
Fotos: © Roto Dach- und Solartechnologie GmbH, Bad Mergentheim
Verantwortlicher Verbände/Marktmanagement bei Roto, Bad Mergentheim