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Genossenschaftsbanken rechnen mit weiter sinkenden Immobilienpreisen

71 Prozent der Vorstände von 229 Volks- und Raiffeisenbanken, die im 14 Bundesländer umfassenden Gebiet des Genossenschaftsverbands organisiert sind, erwarten einen weiteren Preisrückgang bei Wohnungen und Häusern in vielen Regionen Deutschlands. Durch hohe Immobilienpreise und gestiegene Preise ist der Kauf von Immobilien schwerer geworden. Eine Immowelt-Analyse hat untersucht, wo es sich noch lohnen könnte.

Dabei gehen die Bankvorstände von einem weiteren Preisverfall im zweiten Halbjahr 2023 aus. Für das kommende Jahr sind mit 37 Prozent deutlich mehr Vorstände der Meinung, dass die Preise sich auf einem konstanten Niveau einpendeln werden. 13 Prozent rechnen sogar mit einem leichten Anstieg 2024. Auch wenn die Preise leicht sinken könnten, ist der Kauf von Immobilien ungleich schwerer geworden. Käufer müssen über eine gute Bonität und vor allem genügend Eigenkapital bei einer gestiegenen monatlichen Belastung durch die hohen Zinsen rechnen. Erst am 14. September erhöhte die EZB den Leitzins erneut um 0,25 Prozent auf nun 4,0 Prozent.

Der Vorstandsvorsitzende des Genossenschaftsverbandes, Ingmar Rega, rechnet für die kommenden Monate mit einer Bodenbildung am Immobilienmarkt. „Das derzeitige Niveau für langfristige Kreditzinsen würde dann auf Sicht zum Marktstandard werden“; so Rega. Besonders düster sehe es für den Neubau aus. Neben den hohen Zinsen verkomplizieren die steigenden Bau- und Materialkosten solche Vorhaben. Hier rechnen 73 Prozent der Vorstände mit einem geringen oder starken Rückgang allein dieses Jahr, 63 Prozent für eine solche Entwicklung 2024.

Lohnt sich der Immobilienkauf noch?

Nachdem Immobilienpreise viele Jahre extrem gestiegen sind und sich die Kreditzinsen im vergangenen Jahr deutlich verteuert haben, ist der Kauf von Immobilien für viele Menschen deutlich schwerer geworden. Für viele Normalverdiener ist der Traum vom Eigenheim ausgeträumt. Doch laut einer Analyse des Immobilienportals Immowelt gibt es noch Orte, bei denen das Verhältnis von Einkommen und Quadratmeterpreisen den Kauf einer Wohnung oder eines Bestandshauses erschwinglich macht.

Untersucht wurde dabei das Verhältnis zwischen den monatlichen Bruttogehältern im Median und den Quadratmeterpreisen für Bestandsimmobilien in allen kreisfreien Städten. Das beste Verhältnis bietet laut Analyse zurzeit Salzgitter, wo das Gehalt mit 4.487 Euro fast dreimal so hoch ist wie der durchschnittliche Quadratmeterpreis (1.608 Euro). München hingegen bildet das Schlusslicht im Ranking. Dort kostet der Quadratmeter mit 8.502 Euro am meisten. Das monatliche Einkommen ist mit 4.892 Euro knapp halb so hoch. Dass hohe Gehälter keinen guten Platz im Ranking bescheren, zeigt auch der Blick auf Ingolstadt. Dort ist das Median-Gehalt mit 5.282 Euro am höchsten. Aufgrund der hohen Wohnungspreise (4.552 Euro je Quadratmeter) landet die oberfränkische Audi-Stadt dennoch nur auf Platz 57 von 107 im Leistbarkeits-Ranking.