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Jahresstatistik Wohnungsbau 2023

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 294.400 Wohnungen fertiggestellt, 0,3 Prozent weniger als im Jahr 2022. Das hat das Statistische Bundesamt bekannt gegeben. Das Minus ist einem Rückgang bei Einfamilienhäusern und bei Wohnheimen um 9,3 bzw. 15,9 Prozent geschuldet. In den anderen Segmenten hat sich die Zahl der Fertigstellungen erhöht.

Bei Zweifamilienhäusern betrug der Zuwachs 3,8 Prozent, bei Mehrfamilienhäusern 4,1 Prozent. In Nichtwohngebäuden wurden 17,2 Prozent mehr Wohneinheiten errichtet als im Vorjahr. Im Mehrjahresvergleich, so die Statistiker, ist die Gesamtzahl der Fertigstellungen weitgehend stabil (2021: 293.400, 2022: 295.300).

Neben den Fertigstellungszahlen veröffentlichte die Behörde weitere Daten zum Wohnungsbaugeschehen: Zum Jahresende hat sich der Bauüberhang – also die Zahl der genehmigten, aber nicht fertiggestellten Wohneinheiten – um 58.100 auf 826.800 verringert (Jahresende 2022: 884.900). Ein Teil des Rückgangs ist auf erloschene Baugenehmigungen zurück zu führen. Im Jahr 2023 sind für 22.700 Wohnungsneubauten die Genehmigungen nach einer üblicherweise mehrjährigen Gültigkeitsdauer abgelaufen. Den Angaben zufolge sind aus dem Bauüberhang 390.900 Wohnungseinheiten derzeit im Bau. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) bewertete die Zahlen als Beleg für die stabile Lage am Bau und verwies auf einzelne Aspekte der Statistik: „Mit unserer zielgerichteten Wohnungspolitik haben wir die richtigen Anreize gesetzt, um Projekte aus dem Bauüberhang trotz der schwierigen Rahmenbedingungen am Bau zu realisieren. Der soziale Wohnungsbau erweist sich dabei als absoluter Stabilitätsanker für die Bau- und Immobilienbranche.“ Die Zahl der geförderten Wohneinheiten sei um mehr als 20 Prozent gestiegen.

Das Fazit der Immobilienbranche sieht anders aus: „Dass die Fertigstellungszahlen nicht noch mehr zurück gegangen sind, ändert nichts an der Tatsache, dass der Wohnungsbau weit hinter dem 400.000-Ziel hinterher hinkt“, betont Martin Kaßler, Geschäftsführer des VDIV Deutschland. „Zudem ist es grotesk, dass die Bundesregierung den Rückgang des Bauüberhangs, der zu einem maßgeblichen Teil der Tatsache geschuldet ist, dass Projekte einfach nicht realisiert wurden, als Errungenschaft verkaufen möchte. Und auch 49.430 im vergangenen Jahr neu geförderte Sozialwohnungen sind alles andere als ein Erfolg. Die Bundesregierung verfehlt hier ihr selbstgestecktes Ziel von 100.000 Sozialwohnungen im Jahr noch eklatanter als im übrigen Wohnungsneubau.“