Scholz begründete das Aus für die Hilfen damit, dass deutschlandweit die Strom- und Gastarife inzwischen unterhalb der Obergrenzen der Preisbremsen liegen. Zugleich verwies er auf die gut gefüllten Gasspeicher. Mit plötzlichen Preissprüngen sei nicht zu rechnen.
In einer Umfrage des Vergleichsportals Check24 gab jeder vierte Befragte (24 Prozent) an, dass sein Vertrag noch über der Strompreisbremse (40 Cent pro Kilowattstunde für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs) liege. 14 Prozent der Umfrageteilnehmenden haben Gastarife über der Gaspreisbremse (12 Cent pro Kilowattstunde für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs). Immerhin 44 Prozent der Befragten wissen nicht, ob sie derzeit von der Gas- bzw. der Strompreisbremse profitieren. Nach dem Wegfall der Energiepreisbremsen werden die Jahreskosten in der Grundversorgung bei Strom um 0,3 Prozent und bei Gas um 2,8 Prozent steigen, so Berechnungen des Portals Verivox. Bei anderen Tarifen wird der Anstieg niedriger ausfallen. Beide Portale empfehlen Verbrauchern, jetzt ihre Tarife zu prüfen und wenn möglich den Anbieter zu wechseln. Verivox zufolge liegen Neukundentarife flächendeckend weit unterhalb der Preisbremse.
Im Jahr 2022 lebten laut Statistischem Bundesamt 5,5 Millionen Menschen in Deutschland in Haushalten, die nach eigener Einschätzung ihr Haus oder ihre Wohnung aus finanziellen Gründen nicht angemessen warmhalten konnten. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 6,6 Prozent. Grundlage dieser Daten ist die europäische Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC).