Wie leben wir in unseren Städten nach Corona? Diese Frage erörtert die Studie „Europäische Städte nach Corona – Strategien für resiliente Städte und Immobilien“ von der IRE|BS Immobilienakademie im Auftrag des Urban Land Institute. Im Anschluss stellt die Akademie Aktionsfelder für die zukünftige Stadtentwicklung vor.
Diese betreffen die Stärkung von Quartieren, um Wege zu reduzieren, die Ausweitung des öffentlichen Raums und die Umnutzung von Bestandsimmobilien.
Um innerstädtische Wege zu reduzieren, müssten bestehende Stadtstrukturen zu einem Netzwerk autarker Quartiere gewandelt werden. Ein Großteil des Verkehrs könnte dabei zum Beispiel mit dem Fahrrad erfolgen. Das müsse allerdings für besonders viele Quartiere gelten, um Verdrängungsprozesse zu vermeiden.
Weiter geht aus der Studie hervor, dass die größten Herausforderungen in der Neugestaltung öffentlicher Räume und in der Umnutzung von Bestandsimmobilien liegen. Durch den Umbau von Gebäuden nach den neuen Bedürfnissen, würde die Quartiersidee auch innerhalb der Gebäude fortgeführt. Dazu müsse allerdings sowohl das Planungsrecht flexibilisiert als auch mehr privates und öffentliches Kapital mobilisiert werden.
Darüber hinaus stellt die Studie Ergebnisse vor, wie sich die Pandemie auf die verschiedenen Asset-Klassen auswirkt. Der Wohnungsmarkt, Gesundheits- und Logistikimmobilien gingen gestärkt aus der Pandemie hervor. Für Hotels und Handelsimmobilien wird eine Rückkehr zur Normalität Zeit und eine Neudefinition erfordern.
Auch auf die Wohnungsnachfrage in den Städten hat die Pandemie laut der Studie einen großen Einfluss – sie rechnet mit einem signifikanten Anstieg. Weil diese Nachfrage nur teilweise innerhalb der Städte befriedigt werden kann und gleichzeitig Wohnungen mit mehr Freiraum im Umfeld gesucht werden, bewirke der Nachfragezuwachs eher das Außenwachstum der Städte als eine Verdichtung.