03.03.2015 Ausgabe: 2/2015

Die Energiewende managen

Die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung verlangen auch Immobilienverwaltern einiges ab – neue Fortbildungsangebote machen fit für den Einsatz als „Manager der Energiewende“.

Zu den neuen und zukünftigen Anforderungen gehört es, innovative und komplexe Technologie zu begreifen, Kunden diesbezüglich gut zu beraten, zu überzeugen und die Innovationen in den Bestand einzuführen. Gleichzeitig sorgen gesetzliche Änderungen im Miet- und WEG-Recht dafür, dass bestehendes Fachwissen regelmäßig aufgefrischt und erweitert werden muss. Diese steigenden Anforderungen sollten auch von den Weiterbildungsangeboten für Immobilienverwalter abgebildet werden.

Enormes brachliegendes Sanierungspotenzial

Nach Informationen aus dem Zensus 2011 gibt es bundesweit ca. 1,8 Millionen Wohnungseigentümergemeinschaften mit mehr als 9 Millionen Wohnungen. Das entspricht ca. 23 Prozent aller Wohneinheiten in Deutschland. „Allein die im Spitzenverband der hauptberuflichen Immobilienverwalter (DDIV) organisierten 1 800 Mitgliedsunternehmen verwalten ca. 3,5 Millionen. Wohneinheiten“, erklärt Martin Kaßler, Geschäftsführer des DDIV.

Die Sanierungsquote ist bei den von Immobilienverwaltungen betreuten Wohneinheiten vergleichsweise niedrig, wie eine aktuelle Studie von DDIV und KfW (2014) ergab. Nur 52 Prozent der knapp 300 Hausverwaltungen, die an der Befragung teilnahmen, führten im zurückliegenden Jahr energetische Sanierungen durch. Die Sanierungsquote der befragten Hausverwaltungen, bezogen auf Wohneinheiten, lag bei unter 0,8 Prozent und damit deutlich unter der für eine erfolgreiche Energiewende vorgesehenen Quote von 2 Prozent. Diese Zahlen zeigen auf, wie groß das Sanierungs- und Modernisierungspotenzial bei Eigentümergemeinschaften ist, und machen deutlich, welche enorm wichtige Aufgabe Immobilienverwalter in Hinblick auf die Erreichung von Klimaschutzzielen und altersgerecht ausgestattete Wohnungsbestände haben.

Neue Aufgaben erfordern neues Wissen.

Bei der Klimawende sollen innovative und komplexe Technologien ineinandergreifen; Blockheizkraft-Werke mit Photovoltaikanlagen und Smart-Home-Technologie zusammenspielen. Parallel dazu steigen die Kundenansprüche an den Verwalter. Kunden erwarten, dass er ein guter Berater ist und ihnen schwierige Sachverhalte verständlich erklärt.

Unter solchen Bedingungen ist es wichtig, das Fachwissen immer auf dem neuesten Stand zu halten. Immobilienverwalter müssen fähig sein, eine Analyse des Sanierungsbedarfs zu erstellen, Vorschläge, Konzepte und Modernisierungspläne zu entwickeln und die Eigentümer von möglichen Sanierungsmaßnahmen zu überzeugen. Kaufmännische und rechtliche Grundlagen, aber auch technisches Know-how sind dafür von Nöten. Bildungseinrichtungen wie das EBZ – Kaderschmieder der Verwalter – richten ihre Lehrpläne mit vielfältigen Angeboten zu diesem Themenkomplex darauf aus. Von Zusammenhängen der Gebäudetechnik über Kommunikationstechniken zur fachlich versierten Gesprächsführung mit Sanierungsfachleuten, Eigentümern und Kunden – mit Fortbildungsangeboten wie z. B. dem Fernlehrgang „Technik für Immobilienkaufleute“ können auch Immobilienverwalter ihr Wissen auf diesem Gebiet vertiefen und ausbauen.


Autor Weiterbildung Immobilienverwalter VDIV Deutschland
Danisch, Margarethe

ist im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Europäischen
Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft EBZ, Bochum, tätig.
www.e-b-z.de