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22.04.2014 Ausgabe: 3/2014
Die Liberalisierung des Energiemarkts schreitet voran und bringt stetigen Wandel mit sich. Politische Rahmenbedingungen verändern Erzeugung und Handel.
Energiewende, Bankenkrise, Weltkonjunktur, der Bau von Pipelines und der Ausblick auf Explorationsprojekte wie das Fracking in den USA beeinflussen in hohem Maße die Energiepreise in Europa. Das Wetter und kurzfristige Konjunkturprognosen führender Industrienationen tun ein Übriges.
Für vertriebsorientierte Unternehmen birgt dies jede Menge Chancen, die mit flexiblen Beschaffungsstrategien genutzt werden können. Voraussetzung ist das nötige Know-how sowie eine gesunde Kapitaldecke für die Bewirtschaftung der Energieportfolios.
Ist die Energiebeschaffung das Fundament für die Produktpalette eines Energieversorgers, besteht die Kür der Produktgestaltung allerdings darin, die Anforderungen der Kunden passgenau zu bedienen. Sie können in den Marktsegmenten und Kundengruppen jedoch völlig unterschiedlich sein. Hier kann grob in Privatkundenmarkt, Gewerbe und Industriekundenmarkt sowie in Großindustrie und Weiterverteilermarkt unterschieden werden, zudem in Koch-, Heiz-, Prozess- und Kraftwerksgas.
Es ist nachvollziehbar, dass die genannten Kundengruppen einer sehr unterschiedlichen Ansprache und Betreuung durch die Energielieferanten bedürfen. Differenzierte Marktbearbeitung heißt das im Fachjargon.
Übertragen auf die Wohnungswirtschaft wird schnell deutlich, dass gerade in der Konstellation Mieter, WEG/Eigentümer und Verwalter unterschiedliche Bedürfnisse eine Rolle spielen. Gehen Anbieter davon aus, dass sich ein Energieprodukt nur durch den Preis unterscheiden kann, werden sie durch den Wunsch ihrer Kunden nach pünktlicher Rechnungstellung, persönlicher Betreuung, kompetenter Beratung und Unterstützung jeglicher Art im Bedarfsfall eines Besseren belehrt.
Marktteilnehmer mit defizitären Preismodellen und Lockangeboten mussten im Zuge des fortschreitenden Wandels aus Unwissenheit oder Kalkül begangene Fehler bereits mit Insolvenzen und Rückzug bezahlen. Die vergangenen Jahre sind von einer Preisrallye geprägt. Energielieferanten, die sich daran beteiligen, müssen Preise anbieten, die deutlich unter den Beschaffungskosten liegen. Das wiederum führt zu einer Konsolidierung der Anbieterseite. Experten rechnen mit weiteren Insolvenzen. Damit löst sich das Feld der Anbieter, die mit der Auslösung von Preisimpulsen gespielt haben, langsam auf. Geblieben sind der Ärger über verlorene Geldbeträge auf Kundenseite, ein Scherbenhaufen, der nun eine Menge Arbeit macht – aber auch die Erkenntnis, dass eine reelle Leistung einen realistischen Preis haben muss. Das gilt im Übrigen für alle Märkte. Kunden, die so etwas miterlebt haben, sind bei neuen Projekten, die zur Energiekostenoptimierung beitragen, eher zurückhaltend. Sehr zum Leidwesen derjenigen, die den Markt ohne leere Versprechungen bedienen.
Für preisbewusste Kunden bleiben noch zahlreiche Anbieter mit Bonusversprechen für das erste Lieferjahr. Dieses Modell funktioniert für Energieanbieter aber nur, solange dieselben Kunden bereit sind, im zweiten Jahr den vereinbarten Preis auch ohne Bonus und ggf. sogar zwischenzeitlich vorgenommene Preiserhöhungen in Kauf zu nehmen, die AGB-konform kurzfristig kommuniziert werden.
Durch die Entfesselung der Marktkräfte ergeben sich neue Möglichkeiten auf Seiten der Energieversorger. Für die Käuferseite ergibt sich eine Vielzahl von neuen Optionen im Hinblick auf die Energiekostenoptimierung sowie die Erhöhung des Service-Levels.
Vor welcher Aufgabe steht nun die Wohnungswirtschaft? Können Verwalter die Optimierung der Energiekosten noch bewältigen, wenn sie dazu laufende Energieverträge regelmäßig auf den Prüfstand stellen müssen? Die Erfahrung zeigt, dass nur ein verhältnismäßig geringer Teil diese Aufgabe annimmt – sie kostet nämlich Zeit und hat auch ihren Preis, den die WEG oftmals nicht bereit ist zu zahlen.
In den letzten Jahren ist ein Anbietermarkt entstanden, der sehr vielfältig ist und nahezu jedes energiebezogene Bedürfnis deckt. Einige etablierte Energieversorgungsunternehmen stellen sich konsequent den Anforderungen des Marktes. Diese Neuausrichtung ist für Kunden und auch Lieferanten wichtig und richtig. Ging es vordergründig bisher nur um den Preis? Nein, denn sonst würde nicht nur ein kleiner Teil der Energiekunden das sogenannte „Price hopping“ betreiben.
Diejenigen, die nicht auf die Suche nach einem alternativen Anbieter gehen, sind davon abhängig, wie sich der aktuelle Energielieferant ausrichtet. Leider ist Folgendes keine Seltenheit: Lange Warteschleifen zermürben die Nerven, Fragen zum Vertragsverhältnis können nicht beantwortet werden und Kunden stellen irritiert fest, dass die 24-Stunden-Hotline fachlich nicht mit den eigenen Kenntnissen mithalten kann bzw. der Lieferant mehrere Wochen für eine Angebotsabgabe benötigt. Energielieferanten, die diese Entwicklung nicht erkennen, werden mittel- und langfristig ihre über Jahre treuen und leidgeprüften Kunden verlieren. Der Unmut der Kunden steigt und hinzukommt eine gewisse Unsicherheit beim Thema Anbieterwechsel.
Berater und Makler nutzen diese Situation, um ihre Leistungen anzubieten. Ein guter Berater informiert detailliert über das Leistungspaket des empfohlenen Lieferanten. Hier lohnt ein Blick hinter die Kulissen und die Frage, nach welchen Entscheidungskriterien der Makler oder Berater vorgeht.
Ein Leistungsvergleich lässt sich als Verwalter auch sehr einfach allein anstoßen. Schon die Anfrage eines Kunden löst bei einem Energielieferanten verschiedene Impulse aus. Es werden Serviceleistungen von der Datenaufbereitung bis zur Abrechnung und Marktbeobachtung angeboten. Überteuerte Preisangebote sind Geschichte, denn im Preiswettbewerb kann es sich kein Anbieter leisten, nicht marktkonform zu kalkulieren.
Doch wie trete ich als Kunde mit dem zukünftigen Energielieferanten in Kontakt? Woher weiß ich, dass meine Vorstellungen und Ansprüche an eine sichere, preiswerte und persönliche Energielieferung erfüllt werden? Der erste Kontakt entsteht oft beim Besuch einer Fachmesse oder auch nur telefonisch. Nachfrage und Angebot finden bei Verbänden eine Plattform. Die Verantwortung der Verbände und Veranstalter ist daher von entsprechend zentraler Bedeutung und trägt dazu bei, eine echte Energiepartnerschaft entstehen zu lassen.
Der Energiekunde profitiert, und der Wandel hat etwas Gutes. Denn Wettbewerb belebt das Geschäft. Versorger passen sich den Markterfordernissen an. Servicethemen werden wichtiger. Kunden werden als Kunden gesehen, und innovative, etablierte Energieversorger nutzen die Chancen, über ihr angestammtes Versorgungsgebiet zu expandieren.
Foto: © alphaspirit / Shutterstock.com
Der Diplom-Ingenieur ist seit Beginn der Energiemarktliberalisierung im Jahre 1998 für verschiedene Energieversorger in Fach- und Führungspositionen tätig. Als Geschäftsführer einer Vertriebs- und Servicegesellschaft arbeitet er seit 2012 erfolgreich für die RhönEnergie Fulda GmbH. Neben der Vertriebsumsetzung berät er
Energieversorger zu strategischen und operativen Vertriebsthemen.
www.re-fd.de