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Auszahlungsvolumen in erster Jahreshälfte abgebremst

In der ersten Hälfte des Jahres 2022 ist das Auszahlungsvolumen für Wohnimmobilien in Deutschland weniger gewachsen als im Vorjahr, so die Zahlen des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Als Gründe benennt der Verband die gestiegenen Zinssätze, die wirtschaftliche Unsicherheiten, die steigenden Energiepreise und die Inflation sowie die konsequente Anwendung sicherheitsorientierter Kreditvergabestandards.

In den ersten sechs Monaten 2022 wurden 140 Milliarden Euro zur Finanzierung von Wohnimmobilien zugesagt, drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In den Jahren 2020 und 2021 lag die Steigerungsrate allerdings bei 10 und 11 Prozent. Nach Einschätzung des Verbandes wird die Dynamik auf dem Wohnimmobilienmarkt weiter nachlassen. „Auf der Nachfrageseite haben die höheren Finanzierungskosten die Aktivitäten zahlreicher institutioneller Investoren gestoppt, so dass für das zweite Halbjahr 2022 keine spürbare Belebung des Transaktionsgeschehens zu erwarten ist“, erläutert vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. „Bei selbst genutztem Wohneigentum führen die gestiegenen Zinsen dazu, dass der Erwerb insbesondere für Schwellenhaushalte bei dem bestehenden Preisniveau zunehmend schwieriger wird. Vor dem Hintergrund der bisherigen Entwicklung im Jahr 2022 ist damit zu rechnen, dass für 2022 erstmals seit 2009 mit einem leichten Rückgang des Finanzierungsneugeschäftes im Vergleich zum Vorjahr zu rechnen ist.“ Positiv bewertet der Verband, dass die Struktur der Kreditvergabe seit Jahren weitestgehend stabil geblieben ist. So liege der Fremdkapitalanteil im Gesamtmarkt stabil bei rund 53 Prozent, die gestiegenen Preise wurden durch ein Plus an Eigenkapital ausgeglichen.