News

Bauüberhang vorrangig in städtischen Räumen

Beim Bauüberhang gibt es erhebliche regionale Unterschiede. Gut zwei Drittel (69,5 Prozent) der Ende 2021 von den Bauämtern genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten 846.500 Wohnungen entfielen auf städtische Räume. Das belegt eine Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) für die kreisfreien Städte und Landkreise.

Mit 205.000 Wohnungen entfiel fast ein Viertel des Bauüberhangs auf die 14 deutschen Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern. Spitzenreiter sind Berlin (65.800), München (36.600) und Hamburg (26.500), gefolgt von Frankfurt am Main (15.800) und Leipzig (10.500) und der Region Hannover (9.400). Umgerechnet auf die Bauüberhänge pro Einwohner ergibt sich allerdings ein anderes Bild: In Berlin lag die Zahl der nicht fertig gestellten Wohnungen pro 10.000 Einwohner mit 179,7 deutlich niedriger als beispielsweise im Kreis Havelland (304,6) oder im Kreis Passau (254,7). Einzig in der Stadt Eisenach gibt es keinen Bauüberhang.

Den anhaltenden Zuwachs des Bauüberhangs führen die Experten im BBSR auch auf längere Bauzeiten zurück. „Im vergangenen Jahrzehnt hat sich der Anteil des Geschosswohnungsbaus an allen Genehmigungen deutlich erhöht. Solche Bauvorhaben dauern länger“, erläutert BBSR-Wohnungsmarktexperte Alexander Schürt. „Darüber hinaus bremsen den Wohnungsneubau der Mangel an Arbeitskräften am Bau sowie die höheren Preise für Bauleistungen.“