Das Paket soll Bürokratie abbauen und Verfahren harmonisieren. Bis 2029 werden fünf Milliarden Euro geringere Verwaltungskosten erwartet, die neuen Business Wallets sollen zusätzlich 150 Milliarden Euro an Einsparungen ermöglichen. Ziel ist ein einheitlicher, nutzerfreundlicher Ordnungsrahmen, der Unternehmen – insbesondere kleinen und mittleren – mehr Raum für Innovation und Skalierung lässt.
Die Anwendung der Hochrisikoregeln im KI-Recht wird an die Verfügbarkeit technischer Standards gekoppelt. Dokumentations- und Compliance-Pflichten für kleinere Unternehmen sollen reduziert werden, während das AI-Office gestärkte Befugnisse für eine einheitliche Umsetzung erhält. Im Bereich Cybersicherheit wird ein Single-Entry-Point eingeführt, über den Unternehmen künftig alle Meldepflichten zentral erfüllen können.
Auch die Datenschutzgrundverordnung soll gezielt aktualisiert werden. Der Kern der DSGVO bleibt bestehen, gleichzeitig sollen klarere Vorgaben und weniger bürokratische Hürden für die Wirtschaft entstehen. Ergänzend plant die Kommission eine Modernisierung der Cookie-Regeln: Nutzerinnen und Nutzer sollen seltener Banner sehen und Einwilligungen zentral verwalten können.
Mit der Strategie für die Datenunion soll der Zugang zu hochwertigen Daten verbessert werden, unter anderem durch Data Labs und einen Helpdesk für die Umsetzung des Data Acts. Neue Leitlinien sollen den Schutz sensibler Daten im Ausland stärken und ein strategischer Ansatz zur internationalen Datenpolitik entwickelt werden.
Die European Business Wallets sollen eine digitale Unternehmensidentität schaffen, die die grenzüberschreitende Interaktion mit Behörden und Geschäftspartnern vereinfacht. Digitale Signaturen, Zeitstempel, Dokumentenaustausch und sichere Kommunikation sollen damit EU-weit standardisiert möglich sein.
Die Vorschläge werden nun im Europäischen Parlament und im Rat beraten. Parallel läuft bis 11. März 2026 ein umfassender digitaler Fitness-Check, der die Wirksamkeit und Kohärenz der EU-Digitalgesetzgebung überprüfen soll.