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Großer Kostenunterschied für Wallboxen im Mehrfamilienhaus

Viele Ladeinfrastrukturanbieter, Energieversorger und Elektroinstallateure bieten gar keine Lösungen für Mehrfamilienhäuser an. Bei denjenigen, die private E-Ladestationen in diesen Gebäuden installieren, liegen die Kosten um mehrere tausend Euro auseinander. Das sind zwei zentrale Ergebnisse einer Untersuchung des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC).

Für die Untersuchung hatte der ADAC ein Muster-Mehrfamilienhaus aus statistischen Mittelwerten definiert – ein Gebäude aus dem Jahr 1999 mit 13 Wohneinheiten und ebenso vielen Stellplätzen in einer Tiefgarage. Für dieses Musterhaus wurden von gut 70 Ladeinfrastrukturanbietern, Installationsbetrieben und Energieversorgern Angebote für zwei Ladeinfrastrukturszenarien angefordert. In einem Szenario sollte eine einzige Wallbox installiert werden. Im zweiten sollte die gesamte Tiefgarage E-mobilitätsbereit gemacht und zunächst mit drei Wallboxen ausgestattet werden. Auf die Online-Angebotsabfrage im Zeitraum September bis November 2022 reagierten nur zwölf bzw. 13 Firmen mit Preisangeboten. Viele der angefragten Unternehmen konnten nicht an der Untersuchung teilnehmen, weil sie noch keine Lösungen für Mehrfamilienhäuser anbieten. Andere unterbreiteten mit dem Hinweis auf rapide Preisanstiege keine Angebote.

Die zwölf Preisnennungen für das erste Szenario (eine Wallbox) lagen zwischen 1.045 und 5.200 Euro. Auch die Preise für einzelne Posten variierten stark: Für die Anpassung des Stromkastens veranschlagten die Untersuchungsteilnehmer zwischen null und 899 Euro, für Elektroarbeiten 65 bis 883 und für die Verlegung von 15 Metern Kabel von 196 bis 821 Euro.

Im zweiten Szenario (Vorbereitung der gesamten Tiefgarage für Ladestationen plus drei Wallboxen) verlangte der preiswerteste Anbieter 7.500 Euro, der teuerste über 42.300 Euro. In beiden Szenarien waren im Schnitt die Ladeinfrastrukturanbieter am günstigsten, die Installationsbetriebe am teuersten. In allen Preisangaben waren die Mehrwertsteuer und die Wallbox/en nicht enthalten. „Bei der geringen Stichprobengröße von nur zwölf bzw. 13 Preisnennungen ist zwar kein bundesweiter Preisvergleich möglich. Dennoch lassen sich daraus Trends sowie nützliche Hinweise für Eigentümer und Mieter ableiten, die an der Installation einer Wallbox interessiert sind“, so die Einordnung der Ergebnisse durch den ADAC. Eine entsprechende Liste sowie einen Leitfaden für Mieter und Eigentümer steht hier kostenlos zur Verfügung.