Mit dem Programm „Jung kauft Alt“ wollte die Bundesregierung Familien beim Erwerb und der Sanierung älterer Bestandsimmobilien unterstützen. Doch die Nachfrage bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Seit dem Start im September 2024 wurden bis Ende Juli 2025 lediglich 592 Förderzusagen erteilt. Das bewilligte Kreditvolumen beläuft sich auf rund 70 Millionen Euro – angesichts des hohen Bedarfs am Wohnungsmarkt eine vergleichsweise geringe Summe.
Gefördert werden Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind, die bestimmte Einkommensgrenzen einhalten. Je nach Kinderzahl können sie über die KfW zinsgünstige Kredite zwischen 100.000 und 150.000 Euro erhalten. Der Anreiz: vergleichsweise niedrige Zinssätze von derzeit 1,75 Prozent bei zehn Jahren und 3,54 Prozent bei 20 Jahren Zinsbindung. Bedingung ist jedoch, dass die Immobilien innerhalb von viereinhalb Jahren auf den Effizienzhausstandard 70 EE saniert werden.
Genau hier liegt das Kernproblem. Kritiker bemängeln, dass die ambitionierten Sanierungsvorgaben für viele Familien kaum realisierbar seien – weder zeitlich noch finanziell. Die Landesbausparkassen raten daher, die Fristen deutlich zu strecken oder weitere Effizienzklassen für die Förderung zu öffnen.
Deutlich erfolgreicher zeigt sich das Programm „Wohneigentum für Familien“, das auf den Neubau abzielt. Seit Sommer 2023 wurden bereits über 9.300 Förderzusagen erteilt. Nachdem im Herbst 2023 Kredithöchstbeträge und Einkommensgrenzen nachgebessert wurden, zog die Nachfrage spürbar an.