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„Jung kauft alt“: Förderprogramm schlecht abgerufen. Erweiterung auf Denkmalschutz gestartet

Ab Januar 2025 wird das Förderprogramm „Jung kauft alt“ auch auf den Erwerb denkmalgeschützter Gebäude ausgeweitet. Besonders für Familien und in ländlichen Regionen kann das neue Möglichkeiten eröffnen.

Das Bundesförderprogramm „Jung kauft alt“ wurde zum 1. Januar 2025 deutlich ausgeweitet: Neben sanierungsbedürftigen Bestandsgebäuden können Familien künftig auch denkmalgeschützte Immobilien erwerben und energetisch sanieren. Insbesondere in ländlichen Regionen, wo oft historische Gebäude leerstehen, kann das eine gute Option werden.

Bundesministerin Klara Geywitz betonte, dass die Ergänzung mehr Menschen den Traum vom Eigenheim ermöglichen soll. Denkmalgeschützte Gebäude müssen künftig auf das Niveau „Effizienzhaus Denkmal EE“ saniert werden, wobei der Primärenergiebedarf maximal 160 Prozent eines vergleichbaren Neubaus betragen darf. Ziel ist es, die energetische Sanierung auch für historische Substanz attraktiv zu machen.

Die Förderung erfolgt über zinsverbilligte KfW-Kredite. Familien mit minderjährigen Kindern und einem maximalen Haushaltseinkommen von 90.000 Euro bei einem Kind (+ 10.000 Euro je weiteres Kind) sind antragsberechtigt. Je nach Sachlage können Kreditbeträge von bis zu 150.000 Euro beantragt werden. Für alle anderen Bestandsgebäude gelten weiterhin die Energieeffizienzklassen F, G oder H als Voraussetzung.

Das Programm soll nicht nur die Eigentumsquote erhöhen, sondern auch den Leerstand in ländlichen Gebieten reduzieren und zur Erhaltung historischer Substanz beitragen. Insbesondere Familien, die energetisch sanieren möchten, profitieren von einer möglichen Kombination mit weiteren Förderprogrammen. Kritiker merken jedoch an, dass die Anforderungen an die energetische Sanierung denkmalgeschützter Gebäude weiterhin hoch bleiben und kostspielige Maßnahmen erforderlich sind.

Der MDR berichtete kürzlich, dass „Jung kauft alt“ zwar zunächst attraktiv klingt, doch das Programm nur wenig nachgefragt wird. Dabei wird auf Zahlen des Bundesbauministerium verwiesen, denen zufolge es deutschlandweit bisher nur 223 Zusagen in dem Programm gibt (Stand Januar 2025). Der VDIV fordert daher eine zielgerichtete und breit angelegte Förderung des Wohneigentums, die insbesondere junge Familien und Haushalte mit mittlerem Einkommen stärker unterstützt. „Die Eigentumsbildung ist kein Luxus, sondern eine Investition in die Zukunft. Eine Politik, die Wohneigentum stärkt, fördert nicht nur den sozialen Frieden, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität in unserem Land. Das Programm geht offenbar in der Realität vorbei und bestätigt meine vor einiger Zeit gestellt Prognose,“ sagt VDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler.

Das Merkblatt der KfW zum Förderprogramm finden Sie hier.