Der Anteil der Haushalte, die eine hohe Bereitschaft zeigen, selbst Einschnitte hinzunehmen, um die Energiewende voranzutreiben, stieg danach auf 37 Prozent (2022: 29 Prozent). 32 Prozent der Haushalte (2022: 29 Prozent) nutzen gegenwärtig mindestens eine Energiewendetechnologie (Photovoltaikanlage, Solarthermie, Kraft-Wärme-Kopplung, Holzpelletheizung, Wärmepumpe, Batteriespeicher, Elektroauto). Wie in der Vorjahresbefragung auch, planen weitere sieben Prozent die Anschaffung einer entsprechenden Technologie im laufenden Jahr. Die deutlichsten Zuwächse verzeichneten PV-Anlagen (plus 11,7 Prozent), Wärmepumpen (plus 10,3 Prozent) und Solarthermie (plus 9,6 Prozent). Zwei von drei Haushalten ohne Energiewendetechnologie können sich inzwischen die Nutzung einer solchen vorstellen (60 Prozent). Auch der Anteil der Haushalte, die glauben, dass die Politik bei der Energiewende eine faire Lösung für alle gesellschaftlichen Gruppen anstrebt ist von 32 Prozent im Vorjahr auf nun 43 Prozent deutlich gestiegen.
Als Grund dafür, warum Eigentümer eine Maßnahme nicht umsetzen, obwohl sie sich diese grundsätzlich vorstellen können, verwiesen 41 Prozent der Befragten darauf, dass sie sich diese nicht leisten können. 39 Prozent gehen davon aus, dass sich die Investition nicht lohnt. Fehlende Handwerkerkapazitäten benannten 27 Prozent als Sanierungshindernis.
In ihrem Fazit weisen die Autoren des KfW-Energiewendebarometers daraufhin, dass eine hohe Akzeptanz der Bevölkerung für die politischen Maßnahmen der Energiewende weiter erarbeitet und erhalten werden müsse. Um mehr Haushalte für die erforderlichen Maßnahmen und Investitionen zu gewinnen müssten kurzfristig finanzielle Hemmnisse abgebaut werden, etwa durch ein „ausgewogenes und anreizkompatibles Fördersystem“. Mittelfristig sei es notwendig, dass die Energiewendtechnologien günstiger werden und ihr Einsatz für die Haushalte mit planbaren wirtschaftlichen Vorteilen verbunden ist. Dafür böte die Kombination von Technologien weiteres Potenzial. Dem Handwerkermangel müsse die Bundesregierung entgegenwirken, in dem sie die Fachkräftestrategien auch mit Blick auf die Bedarfe der Energiewende ausrichtet. Die aktuellen Förderinitiativen der Bundesregierung zur Stärkung der Weiterbildungsmaßnahmen von Handwerkerinnen und Handwerkern sehen die Wissenschaftler als guten Ansatz.
Zur Einordnung: Im KfW-Energiewendebarometer 2023 gaben 55 Prozent der Haushalte an, zur Miete zu wohnen, womit die Befragung sehr gut die Gesamtsituation in Deutschland widerspiegelt. In Deutschland wird der Großteil der Wohnungen von Privatpersonen vermietet. Die befragten Mieterhaushalte gaben zu 54 Prozent an, dass sie ihre Wohnung bzw. ihr Haus von einer Privatperson gemietet haben. Im aktuellen KfW-Energiewendebarometer wird die für den Mietmarkt wesentliche Gruppe der privaten Vermieter genauer betrachtet. Insgesamt vermieten rund 9 Prozent der im KfW-Energiewendebarometer 2023 befragten Haushalte mindestens eine Wohneinheit. Informationen dazu, in welcher Art von Gebäude (Einfamilien- oder Mehrparteienhaus) sich die Haushalte befinden, gibt es nicht.